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Hallo allerseits,
einige werden nun völlig zu Recht vermutlich schmunzeln, die Stirn runzeln oder den Kopf schütteln, denn...
vor einigen Monaten wollte ich meine Scheidung ja noch hinauszögern, nun genau umgekehrt.
Die Ex hat ja einige Möglichkeiten eine Scheidung hinauszuzögern, und so länger den im Vgl. zum nachehelichen Unterhalt höheren Trennungsunterhalt zu kassieren.
Hat Man(n) Sanktionierungsmöglichkeiten, wenn die Ex z.B. trödelt die entsprechenden Unterlagen für den Versorgungsausgleich auszufüllen und abzugeben?
Was wenn die Ex irgendwelche abartigen Fantasieschaumschlägereien in den Ring wirft, und so Gerichte und Anwälte für viele weitere Monate beschäftigt?
Hier würde ich mir ein Mittel wünschen, um der "Dame" etwas Feuer unterm Hinter machen zu können, damit alles zügig von statten gehen kann.
Was meint Ihr dazu?
Grüße
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Ja, es ist durchaus amüsant wie dir die gut begründeten Ratschläge so gar nicht gefallen und Monate später willst du dann wie geraten.
Die beste Beschleunigung bei einer Scheidung ist nicht ein Feuer anzuzünden, sondern Einigkeit unter den Expartnern. Das ist in deinem Fall vermutlich schon verspielt.
Die grösste Blockade im Scheidungsverfahren ist meistens der Versorgungsausgleich, das hast du nun auch erfahren. Dabei muss nicht böser Wille im Spiel sein. Es sind die Rententräger, die bis zur Kindergartenbeurteilung vor 40 Jahren Unterlagen und Nachweise wollen. Hier sind mitnichten nur ein paar Forumulare auszufüllen und der Versorgungsausgleich rollt. Das läuft dann alles zäh wie Melasse und am wenigsten kann der Ex-Partner daran etwas ändern. Eine Abtrennung muss begründet werden und kommt noch teurer.
Worüber du mehr Kontrolle hast ist der Trennungsunterhalt. Für 12 Monate führt er die helichen Verhältnisse fort, daran kannst du nichts machen. Aber danach, mit dem Ablauf des Trennungsjahres treten neue Pflichten Kraft und der Trennungsunterhalt kann Richtung Höhe und Pflichten des nachehelichen Unterhalts gesenkt werden. Eventuelle Erwerbsobliegenheiten treten ein oder werden verschärft. Dein Augenmerk sollte also mehr auf der Senkung des Trennungsunterhalts liegen statt auf der wirkungslosen Beschleunigung der Scheidung. Übrigens ist die Senkung des Trennungsunterhalts auch das beste Beschleunigungssignal an die Ex. Die kriegt damit die Nachricht "es bringt dir kein Geld mehr ein, die Scheidung zu verzögern".
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Meine Ex hat mal ein Ordnungsgeld über 1.000 Euro aufgebrummt bekommen, weil sie die Versicherungszeiten für den VSA nicht beigebracht hat. Mit dem Vollstrecken nach Nichtzahlung hat sich das Gericht dann auch noch reichlich Zeit gelassen. Hat dann die Sache so fast 2 Jahre in die Länge gezogen. Erst als der GV vor der Matte stand, hatte sie plötzlich die Unterlagen beieinander.
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Es ist noch nichtmal die Ex die dahinter steht. Sondern deren Anwälte. Die reiben schön die Hände.
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Wenn es in einem Verbundverfahren nicht weiter geht, müsste doch ab einer gewissen Zeit die Abtrennung einzelner Verfahrensteile möglich sein.
Kenne mich da nicht aus, nur so zur Anregung.
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§ 140 FamFG. Aber es muss begründet werden und es wird noch teurer, wie schon erwähnt.
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Sehr schön wäre es, die Ex mitsamt RAttin in Regress nehmen zu können, falls diese Hinauszögern und das Verfahren verschleppen.
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Wäre, wäre, Schindmähre. Du willst den gegnerischen Anwalt verklagen, weil er das Verfahren nach Wunsch seine Mandaten gestaltet? Das wäre wohl eine Auszeichnung für den Anwalt. Oder kannst du nachweisen, dass er seine breiten, legalen Spielräume überschritten hat?
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Die beliebte Prozessverschleppung ist nicht strafbar?
Hier geht (mal wieder) alles mit geordneter Rechtsstaatlichkeit von Statten.
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Verfahrensverschleppung ist eine hohe Kunst und kein Straftatbestand.
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Und dann regen sich auch noch die Richterinnen über zu scharfe Gegenschriftsätze und schlecht gelaunte Unterhaltssklaven in ihren Gerichtsshows auf.
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Das ist ebenso Schauspiel (sowohl der Ton in Schriftsätzen als auch die Empörung darüber) wie sehr viel Anderes in der Justiz auch. Die Schauspieler zahlen keinen Eintritt, sondern kassieren ihn. Von dir. Dafür liefern sie dir die Show.
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(28-04-2018, 12:23)p__ schrieb: Das ist ebenso Schauspiel (sowohl der Ton in Schriftsätzen als auch die Empörung darüber) wie sehr viel Anderes in der Justiz auch. Die Schauspieler zahlen keinen Eintritt, sondern kassieren ihn. Von dir. Dafür liefern sie dir die Show.
Danke für die klaren Worte, P.
Wenn es die Leute doch nur begreifen würden: Immer noch gehen Männer zum Familiengericht und erwarten allen Ernstens Gerechtigkeit. Und sie bekommen ein Schauspiel, dessen Aufführung sie auch noch bezahlen müssen. Aber sie begreifen es nicht...
Ich frage mich, in welcher Welt leben diese Männer? Im Nimmerland des Peter Pan?!??
Hallo Leute, willkommen in der harten Wirklichkeit!!!
Immer für Gegenvorschläge aufgeschlossen!
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