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Ägypten: Pflichtversicherung für Unterhalt geplant
#1
Wie überall auf der Welt steigen auch in arabischen Staaten die Scheidungsquoten unaufhaltsam und wie überall gefällt das den Autoritäten nicht. Und wie überall kommt es mit der Scheidung häufig zu Unterhaltspflichten, meistens für Männer. Aber was tun, wenn der Lump nicht zahlen kann?

In Ägypten gibts deshalb einen Gesetzentwurf, der dafür einen neuen Weg beschreitet: Wer heiratet, muss eine verpflichtende Versicherung abschliessen, die bei einer Scheidung den Unterhalt sicherstellt wenn der Pflichtige nicht zahlen kann. Keine schlechte Idee, es gibt ja auch andere Pflichtversicherungen im Leben, Sozialversicherungen zum Beispiel.

Andere Ideen in Ägypten klingen mehr nach Deutschland: Wer drei Monate lang keinen Unterhalt zahlt, geht ins Gefängnis.

https://www.ozy.com/fast-forward/want-to...irst/96394
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#2
Gilt das dann umgekehrt auch?

Wenn ich mich nicht irre, wechseln doch die Kinder in islamischen Ländern mit 7 (oder so) zum Vater?
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#3
Wenn es denn eine solche Versicherung gäbe. Jeder Versicherungsmathematiker würde auf exorbitante Beiträge kommen. Dann könnte man diese Beiträge auch gleich zum Kind rüber schieben.
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#4
Du musst das Thema weiter denken.

Eine Versicherung muss natürlich kalkulieren. Das ist ja das Schöne dran. Denn wenn sie Verluste macht, wird das passieren was der Staat auch bei anderen Sozialversicherungen macht: Er schiesst Geld zu. Damit wird aber Unterhalt plötzlich auch ein Staatsthema und die Goodies des Unterhaltsrechts werden damit plötzlich nicht mehr so freigiebig ausgeworfen als wenn immer nur alles Männer bezahlen müssten.

Wird sie privat geführt und macht sie Minus, muss sie die Beiträge erhöhen. Prima! Denn das macht das heiraten teurer und eine Menge Männer müssen sich eindlich einmal vor der Heirat mit Unterhalt beschäftigen. Denn darin sind Männer wirklich einsame Spitzenweltmeister: Komplett auszublenden, was Ex, Staat und Gesellschaft für sie an Pflichten bereithält, wenn die Ehe scheitert.
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#5
Find ich super. Es wird dann transparent, dass die Ehe so teuer wie ein Atomunfall ist, aber mit wesentlich höherer Eintrittswahrscheinlichkeit. ;-)
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#6
Und die Verfallszeit der Auswirkungen auf die Kinder wäre vergleichbar mit der einer radioaktiven Verstrahlung, denn ihr ganzes Leben wird versaut. In Japan hat man den Dreck einfach abgetragen, in unendlich viele große Silos gepackt. Könnte man solche nicht für unsere verstrahlten Ex-Frauen füllen? ... MIT unseren verstrahlten Ex-Frauen. So würden die Kids nicht mehr mitverseucht werden, wäre eine prima Lösung, oder?

Die Rechnung ist aber recht einfach:

450.000 Eheschließungen im Jahr
200.000 Scheidungen
pro Ehe 1,8 Kinder oder so
1,8 x 200.000 = 360.000 generierte Bar-Unterhaltszahler
Mit solch einer Versicherung im Rücken würde die Anzahl der Nichtzahler exorbitant steigen.

Da brauch ich nicht mehr weiterrechnen, es wird keine solche Versicherung geben.
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#7
Aber man könnte doch alle Männer zum Beiträge zahlen verpflichten. Schliesslich profitiert ja jeder Mann irgendwie davon, dass mal ein anderer Mann ihn gezeugt hat. Das wäre doch eine grossartige Begründung. Und natürlich wegen dem, dass wir die Frauen ja seit 2000 Jahren unterdrücken und vergewaltigen. Und alle Probleme wären gelöst. Noch nicht einmal dieses Forum bräuchte es mehr. Wie viel Zeit könnte da für anderes frei werden.
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#8
Solche Ziele ließen sich mit einer Grundsicherung für Kinder wesentlich eleganter lösen.
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#9
(09-09-2019, 23:04)Othmar schrieb: Aber man könnte doch alle Männer zum Beiträge zahlen verpflichten.

Das ist in Deutschland der Ist-Zustand, in Ägypten nicht. Unterhaltsvorschuss und die Sozialleistungen kommen aus der Staatskasse, die überwiegend von Männern aufgefüllt wird weil sie viel mehr Steuern zahlen. Es ist der leitende Angestellte, der 60 Stunden in der Woche knechtet und den Höchstsatz Steuern zahlt, der zahlt all die Sozialgoodies und Ausfallsicherungen. In Ägypten gibts sowas wie Unterhaltsvorschuss nicht. Da haben die Frauen mit Kindern Pech gehabt, wenn der Vater nicht zahlen kann.

Ich halte es für eine fantastische Idee, schon bei der Eheschliessung der Ehe ein Preisetikett zu verpassen, zum Beispiel in Form so einer Versicherung. Je teurer desto besser! Wer sich das nicht leisten kann, kann nicht heiraten. Sehr gut. Ein interessantes Experiment in Ägypten.
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#10
Hoffentlich kann man(n) die Beiträge auch vom Unterhaltsrelevantem Einkommen abziehen. Dann würden gleich 30% mehr die Leistungen aus der Versicherung in Anspruch nehmen (können). Aber vermutlich eher nicht, wer nicht zahlt, dem werden die Hände abgehakt.
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#11
Die Idee, auch in Deutschland eine Pflichtversicherung ab Heirat einzuführen finde ich grandios. Man sollte sich in allerhand Foren als Feminist tarnen und diese Idee überall verbreiten. Wenn Frauen es dann kratzbürstig fordern wird es sicherlich auch gemacht.

Noch besser wäre, wenn der Heiratswillige verpflichtet wird VORAB einen Betrag in Höhe der durchschnittlichen kumulierten Unterhalts- und Vermögensausgleichspflichten zu hinterlegen.

Dann wird die Ehe eine exklusive Angelegenheit dümmlicher Multimillionäre. Und nur für die sind die herrschenden Regeln offenbar gemacht, da ein Normalverdiener aus einer feindlichen Scheidung niemals mit einer intakten wirtschaftlichen Existenz herauskommen kann. 

Einfach die Regeln vorher klarmachen und die Ansprüche vorher bezahlen lassen, dann ist allen gedient und keiner kann sich beschweren. Transparent und fair.

Dass damit die große Mehrheit der Männer wirksam vor dem Existenzrisiko Ehe geschützt wird ist halt ein leider unvermeidlicher Nebeneffekt ;-)
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#12
Die Scheidungsversicherung - mit 1.148,- Monatsprämie bist du dabei.
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