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Frage zum Umgang und brauch ich einen Anwalt
#1
Hallo zusammen,

ich lese nun schon länger mit in dem Forum da ich wie die meisten hier eine ähnliche Geschichte erzählen kann.
Sicher ist es bei mir nicht so schlimm wie bei einigen hier. Aber ich kann es mittlerweile verstehen, wenn manche Väter
sich komplett zurückziehen und sich nur noch auf sich konzentrieren bzw den Dino machen.

Nun zu meiner Geschichte. Vor 6 Jahren hab ich meine Ex kennengelernt. Wir wohnten 500km entfernt und da sie in einem Pflegeberuf arbeitet und
praktisch überall Arbeit findet in Deutschland zog sie zu mir. Nun ja...wir haben uns die Verhütung geteilt. Ich machs kurz...in ihren 2 Phasen der Verhütung
kamen 2 TroPi Kinder heraus. Ich weiß, ich bin naiv und bescheuert und ich hab mir das schon oft anhören müssen...ich brauch davon nicht noch mehr.
Als sie mir beim zweiten mal mitteilte sie sei schwanger, wusste ich, dass es vorbei ist. Unsere Beziehung war schon schlecht und das hat meine Welt erstmal
zusammenbrechen lassen. Mir ist natürlich klar, dass sie das gezielt so wollte. Sie dachte sich sicher: "wenn eh bald Schluss ist, will ich noch mein 2. Kind".
Als sie schwanger war hat sie noch 2 Monate gewartet eh sie es mir mitteilte und wollte dann natürlich sofort zurückziehen. Da ich mir, wie andere auch, gesagt
habe ich kann keine schwangere Frau sitzen lassen, blieben wir noch ca 1 Jahr per Fernbeziehung zusammen...dann war Schluss. Sie hatte gleich einen neuen
und wohnt mit ihm und den Kindern in einem Haus...was mir aber herzlich egal ist.

In den letzten Jahren hab ich meine Kinder (fast 3 Jahre + 5 Jahre mittlerweile) 1...2x im Monat besucht. Nun hab ich mit meiner Ex gesprochen, dass ich die
Kinder gerne in den Ferien mal zu mir holen möchte. Das verneinte sie, da sie noch nicht soweit sind und ich mich vorher zu wenig bemüht habe.
Ich denke mir aber, wenn sie sich jetzt nicht daran gewöhnen den Papa regelmäßig zu besuchen, wird es später immer schwieriger werden. Außerdem kennen die Kinder kaum meine Familie (Oma...Opa...Onkels).

Meine Frage ist nun: Kann sie mir verbieten, dass ich die Kinder in den Ferien zu mir hole für ne Woche?
Soll ich mir vielleicht einen Anwalt suchen und vor Gericht gehen?

Bissel Unwohl ist mir schon...denn inmmerhin habe ich bis jetzt keinen Unterhaltstitel bekommen und meine Ex kriegt auch etwas weniger Unterhalt als sie kriegen könnte (sie denkt
ich verdiene eine Stufe weniger und die Erhöhung  der DD Tabelle 2021 ist auch nicht mit eingerechnet).
Wenn ich mir aber vorstelle, ich muss die nächsten Jahre jedes mal 500km fahren und zurück um mal meine Kinder zusehen, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass es fair ist.
Ach ja...gemeinsames Sorgerecht haben wir leider nicht.




Hätte noch kurz ein paar allgemeine Fragen, die mir hier im Forum mal aufgefallen sind.

Stimmt es, dass in vielen Ländern der EU das Wechselmodell standard ist? Also das Kind lebt eine Woche beim Mama...dann bei Papa und es gibt keinen Unterhalt bzw Kindergeld wird geteilt?
Wenn das stimmt, hätte meine Ex knapp 600,- weniger Geld zur Verfügung monatlich...später sogar um die 1100,-...wahnsinn.

Und noch was hab ich gelesen...stimmt es, dass ich die Raten für ein Autokauf per Kredit vom Gehalt abziehen kann? Also sagen wir ich würde 2000,- verdienen...840 müsste ich an Unterhalt zahlen (1160,- Selbstbehalt)...und ich kaufe mir ein Auto mit 300,- Ratenzahlung. Könnte ich die 300,- vom Unterhalt abziehen?

Danke schon mal für eure Hilfe und Ratschläge.
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#2
(28-06-2021, 13:09)Muerto schrieb: denn inmmerhin habe ich bis jetzt keinen Unterhaltstitel bekommen und meine Ex kriegt auch etwas weniger Unterhalt als sie kriegen könnte

"Kein Titel" ist extrem was wert. Sollte man sich immer sehr gut überlegen, ob man das auf's Spiel setzt.
Als wir die Orientierung verloren hatten, verdoppelten wir die Anstrengungen (Mark Twain)
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#3
Bei 500km Entfernung hat dein Umgang sowieso ein enges Verfallsdatum und du wirst im Leben der Kinder nie mehr als der seltene Wochenendonkel sein können. Diese Entfernung stranguliert früher oder später alles. Ich weiss, dass du das nicht tun wirst, das tun Väter in deiner Phase nur selten, aber ich würde den Kontakt abbrechen und mich besser auf mein eigenes Leben konzentrieren. Lass den neuen reichen Lover der Ex den Papi spielen. Langjährig verbunden bleibst du sowieso - Dank Unterhalt. Du sparst aber Unmengen an Zeit, Nerven, Ärger und verlierst nichts, was du nicht schon verloren hast.

Die Kinder einfach dabehalten darfst du nicht. Für mehr Umgang musst du dich mit der Mutter einigen oder erfolgreich auf eine andere Umgangsregelung klagen. Wenn der Richter meint, eine Ferienwoche bei dir wäre statthaft, heisst das nicht dass die Kinder dann auch bei dir sind. Sabotage, Retourkutschen, Verweigerung ist für Mütter in Deutschland ein Bad in Champagner.

(28-06-2021, 13:09)Muerto schrieb: Stimmt es, dass in vielen Ländern der EU das Wechselmodell standard ist? Also das Kind lebt eine Woche beim Mama...dann bei Papa und es gibt keinen Unterhalt bzw Kindergeld wird geteilt?

So in etwa stimmt das, ohne jetzt ins Detail zu gehen. Sehen kann man das z.B. in Frankreich, Niederlande, ganz Skandinavien, vermehrt auch in Italien, die aktuelle Situation in Osteuropa weiss ich nicht. Und fast überall gilt auch: Gemeinsame Sorge ab Geburt unabhängig davon, ob die Eltern einen Trauschein haben oder nicht. Mit dem Unterhalt ist es auch noch etwas komplizierter wie "kein Unterhalt". Manchmal gehts nach Betreuungsanteilen, manchmal nach Einkommensanteilen.

Das bringt dir leider überhaupt nichts. Die Familienrechtssteinzeit in Deutschland kannst du nicht ändern.

(28-06-2021, 13:09)Muerto schrieb: Und noch was hab ich gelesen...stimmt es, dass ich die Raten für ein Autokauf per Kredit vom Gehalt abziehen kann? Also sagen wir ich würde 2000,- verdienen...840 müsste ich an Unterhalt zahlen (1160,- Selbstbehalt)...und ich kaufe mir ein Auto mit 300,- Ratenzahlung. Könnte ich die 300,- vom Unterhalt abziehen?

Es gibt wenige Sonderfälle, in denen in bescheidenem Umfang ein Auto einkommensrelevant für den Unterhalt ist. Du musst zum Beispiel nachweisen, dass du ausschliesslich mit dem Auto zur Arbeit fahren musst und keine andere Möglichkeit besteht. Andere Möglichkeiten bedeuten nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch Fahrgemeinschaften oder ein Arbeitsplatzwechsel oder ein Wohnortwechsel. Das hat ausserdem Grenzen.

Interessieren würde mich, wie es zu dem zweiten Kind kam. Einmal lässt man sich ja hereinlegen, das kann ich verstehen. Hast du nähere Gedanken an die wundersame Kinderentstehung dann ausgeblendet, dass du weiterhin sorglos und ungeschützt geblieben bist? Und gibts eigentlich einen Vaterschaftstest?
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#4
(28-06-2021, 19:05)p__ schrieb: Interessieren würde mich, wie es zu dem zweiten Kind kam. Einmal lässt man sich ja hereinlegen, das kann ich verstehen. Hast du nähere Gedanken an die wundersame Kinderentstehung dann ausgeblendet, dass du weiterhin sorglos und ungeschützt geblieben bist? Und gibts eigentlich einen Vaterschaftstest?

Ja...das war wirklich dumm von mir und ich hab lange gebraucht, um das zu verarbeiten.
Nach dem ersten Kind hab ich über ein Jahr verhütet und irgendwann kam wieder ein Wechsel ins Gespräch. Ich dachte mir noch: "Pass auf...sie könnte es wieder tun".
Um ehrlich zu sein dachte ich dann aber, dass keine Frau auf der Welt so dreist sein kann. Ich wurde bitter eines besseren belehrt. Mir war da klar, dass es aus ist und ich
nie wieder der Frau bei irgendwas vertrauen kann. Es war sicher alles berechnend von ihr. Nach 10 Wochen hat sie mir erst von der Schwangerschaft erzählt. Somit war
Abtreibung schon vom Tisch. Dann kam sofort der Wunsch wieder zurückzuziehen. Ich hasse die Qualle dafür. Sie hat mir quasi die Wahl gelassen: enteweder ich gehe mit
ihr mit und ich muss mit ihr weiter zusammen sein (was nach 2x Vertrauensmissbrauch nun gar nicht mehr ging) oder meine Kinder sind weg und ich bin finanziell stark eingeschränkt.
Tolle Wahl. Man müsste eigentlich die Männer in diesem Land aufklären, was es bedeutet für den Mann ein Kind in die Welt zu setzen und vlt noch zu heiraten.
Wenn die Frauen wüssten es würde hier so laufen wie in vielen anderen Ländern (Wechselmodell + keinen Unterhalt vom Vater), es würde sicherlich weniger TroPi Kinder geben.

An einen Vaterschaftstest hab ich noch nicht gedacht. Kann mir das kaum vorstellen. Ich war so blöd und habs ihr angeboten...sie hats sofort genutzt.

Kurz noch eine andere Frage. Ich habe hier schon oft von "Mindestunterhalt" gelesen. Also die unterste Stufe der DD Tabelle. Wird bei den Beträgen der halbe oder volle Kindergeldbetrag abgezogen? Ich verstehe sowieso nicht, warum ich nur den halben Betrag abziehen kann...denn die Mütter kriegen doch den vollen Betrag und die Väter nix.
Würde mir denn was blühen, wenn ich einfach mal das ganze Kindergeld abziehe (sind ja bei 2 Kindern immerhin über 200,- im Monat)? Oder blüht mir da gleich das Jugendamt-Unterhaltstitel-Lohnpfändung? Wenn die Frau Unterhaltsvorschuss vom Staat kriegt wird ja das volle Kindergeld komischerweise abgezogen.

Danke für eure Antworten und Hilfe.
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#5
(28-06-2021, 13:09)Muerto schrieb: In den letzten Jahren hab ich meine Kinder (fast 3 Jahre + 5 Jahre mittlerweile) 1...2x im Monat besucht. Nun hab ich mit meiner Ex gesprochen, dass ich die
Kinder gerne in den Ferien mal zu mir holen möchte. Das verneinte sie, da sie noch nicht soweit sind und ich mich vorher zu wenig bemüht habe.
Ich denke mir aber, wenn sie sich jetzt nicht daran gewöhnen den Papa regelmäßig zu besuchen, wird es später immer schwieriger werden. Außerdem kennen die Kinder kaum meine Familie (Oma...Opa...Onkels).

Meine Frage ist nun: Kann sie mir verbieten, dass ich die Kinder in den Ferien zu mir hole für ne Woche?
Soll ich mir vielleicht einen Anwalt suchen und vor Gericht gehen?

Moin.

Tja, hängt davon ab wie der Familienrichter oder die Richter am OLG das sehen .. und das wiederum hängt davon ab, wie sehr Mami die Kinder durchmanipuliert hat. Mit 3 und 5 Jahren
wird Mami das noch nicht so sehr gelingen, da die Kinder dort einen eigenen Willen noch kaum glaubhaft darstellen können. Wenn Mami es schafft noch ein bisschen Zeit zu schinden und
die kriminelle Energie der Kindesbesitzerin hoch genug ist, dann kann sie in Kürze zumindest das ältere Kind durchmanipulieren. Wenn Du also etwas gerichtlich gegen diese Umgangsverweigerung tun willst, dann tu es jetzt ....

Meine Tochter ( allerdings damals bereits 7 Jahre alt ) hat es seinerzeit geschafft, drei Oberlandesrichter des von mir überaus ungeschätzten OLG Hamm aufs Kreuz zu legen, als ich auf Übernachtungsumgang und Ferienumgang geklagt hatte ... ( Kind : " Nein, ich will nicht bei Papi übernachten .... Nein, ich kann nicht ohne Mami sein ... " ) - darauf OLG :  (" Wenn Du das nicht möchtest, dann brauchst Du das auch nicht ... ).   Zum Kot..n ...

Wenn Du Deine Kinder in den Ferien bei Dir haben willst, dann must Du jetzt aktiv werden - sonst könnte es zu spät sein. Meine Meinung....

Gruß
ArJa
Duldet ein dekadentes Volk Untreue von Richtern und Ärzten sollte es sich auflösen. ( Platon )
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#6
Ansonsten stimme ich "p" zu ... Wenn Du Dich auf die Metaebene begibst und Dir vorstellst in 10 Jahren auf Dein Leben zurückzublicken, so wird es ein Leben sein wie Du es Dir
niemals hättest vorstellen können ... voller Streit, Ärger, Wut, Einschränkungen ...

Heutzutage zurückblickend hätte ich damals besser die Reissleine gezogen und mich komplett aus der Nummer verabschiedet ... hätte mir vieles erspart ....

Gruß
ArJa
Duldet ein dekadentes Volk Untreue von Richtern und Ärzten sollte es sich auflösen. ( Platon )
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