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Kein Sex
Das stimmt definitiv nicht. Kinder von unverheirateten Müttern sind nach wie vor die Ausnahme in China. So extrem stigmatisiert wie früher sind sie nicht mehr, das hat sich geändert, das habe ich allerdings auch nicht gesagt. Ich sagte, sie sind selten, weit seltener wie in den meisten anderen Ländern. Wobei es weiterhin gewaltige Nachteile hat: Es gibt für unverheiratete Mütter nach wie vor keinen gleichen Zugang zu bezahlter Elternzeit und nur eine eingeschränkte Kostenübernahme für die medizinische Betreuung während der Schwangerschaft. Frauengruppen sind eifrig dabei, Gleichstellung zu fordern. Erst seit 2023 hat erstmalig die Provinz Sichuan bekanntgegeben, dass für die Registrierung einer Schwangerschaft jetzt keine Heiratsurkunde mehr nötig sei. Das rief starke Kritik hervor, man würde damit aussereheliche Affären fördern. Mittlerweile machen es auch Guangdong, Shaanxi und Anhui sowie Städte wie Schanghai und Peking. Unehelichkeit war so tabu, dass die Kinder in der Statistik nicht einmal vorkommen. Man kann nur vermuten, dass ihr Anteil in China wie in Nachbarländern wie Südkorea, Taiwan und Japan im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt. Auch der Film- und Buchmarkt ist wegen der staatlichen Zensur von konservativen Familienbildern dominiert. Uneheliche Kinder kommen höchstens als tragische Fälle vor.

Scheidungskinder gibts natürlich viele, aber der normale Weg für unverheiratete Schwangere ist die nach wie vor sehr einfach zu machende Abtreibung. Die an Kliniken durchgeführt wird, die als heute sehr wichtiges neues Geschäft oft auch Kinderwunschbehandlungen machen.

Vergleich das mal mit Europa oder den USA. Frankreich nichteheliche Kinder 60%, die meisten Länder liegen längst über 50%. Gigantischer Unterschied.
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sicher sind Kinder von unverheirateten Muettern seltener, das ist aber eine Folger der hohen Kosten in der Stadt. Viele Frauen die Karriere machen (in China) bekommen Kinder und sind unverheiratet. Das ist in der Stadt aber nur mit viel Geld moeglich und daher selten. Heiratsurkunden waren zwar normalerweise notwendig, aber auch entbehrlich wenn das Geld stimmt, also wieder ein Vorteil, wenn die Familie oder Frau Geld hat. Das war auch schon so bei der 1 Kind Politik.
Bezahlte Elternzeit gibt es, 3 bis 6 Monate, je nach Stadt. Jedoch ist die Bezahlung recht gering. Krankenhaus ist auch umsonst wenn man Krankenkasse von China hat. Das Kind selbst ist "nur" nicht versichert, das heisst, sobald es draussen ist muss man alle Behandungen fuer das Kind bezahlen. Wenn es spaeter eine Versicherung bekommt (also nur moeglich fuer Chinesen) dann kann man das Geld zurueckfodern. Auslaenderkinder bekommen keine Versicherung bis zur Einschulung und falls geboren in China muessen die Eltern alles (auch Geburt und etwaige Komplikationen) aus eigener Tasche bezahlen.
Sicher, es gibt in China viel Propaganda... Bilder von Vater-Mutter-ein Kind waren gang und gebe vor einigen Jahren, dann wurde die mit Bilder von zwei Kinder und Vater mutter ueberall aufgemalt und jetzt sind es 3 Kinder auf dem Bild. Je nachdem was man gerade so als Meinung verbreiten moechte.

Ich habe hier mit vielen Studenten zu tun und es ist fuer diese schwer in der Stadt alleine zu sein um ueberhaupt Sex zu haben. Bis vor einigen Jahren musste man ja noch nachweisen, dass man verheiratet ist um in einem Hotel zusammen zu uebernachten. Ich habe von 1 Abtreibung gehoert und 5 Studentinnen haben dagegen das Kind bekommen (Daten stammen von 5 Jahre bei 100 Studenten je Jahrgang). Bei der normalen, also armen Bevoelkerung mag dies aber anders sein.
Ich stimme aber zu, dass es sehr viele Scheidungskinder gibt, was ich hier so im Umfeld hoere, ist der Prozentsatz sehr hoch, vielleicht hoeher als in Europa. Viele Leute mit mehr Geld geniessen lieber ist Leben und haben keine Kinder (kenne in der Richtung aber nur Uni-Professoren). Die normalen Leute (kenne ich vom Sport) haben meist mehr als 3 Kinder (obwohl es doch die 3-Kind-Politik gibt Wink soviel also dazu. Mag seinen, dass die aus der Statistik fallen, weil es die nicht geben darf Big Grin.
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(13-09-2024, 04:15)VivaAsia schrieb: sicher sind Kinder von unverheirateten Muettern seltener, das ist aber eine Folger der hohen Kosten in der Stadt.

Nein. Kinder von Verheirateten sind keineswegs billiger. Auch in den Nachbarländern Korea und Japan nicht, wo ebenfalls wenig ohne Ehe geboren werden. Und es gibt weltweit eine ganze Reihe von Ländern und Städten mit ebenfalls hohen Lebenhaltungskosten, aber sehr viel höherer Quote nichtehelicher Kinder.

Zitat:Krankenhaus ist auch umsonst wenn man Krankenkasse von China hat.


Eben das war nicht der Fall und ist die laufende Kritik der (wenigen) unverheirateten Mütter, das hat sich erst ab 2023 langsam bewegt. Im Jahr 2017 ging in Schanghai erstmals eine Frau deswegen vor Gericht. Sie habe in die Mutterschaftsversicherung einbezahlt und deshalb auch einen Anspruch auf die Leistungen, argumentierte sie. Fünf Jahre lang klagte sie durch alle Instanzen – und wurde schließlich 2022 vom Obersten Gericht abgewiesen. Aber dann bekam die Klägerin am Ende doch noch ihr Geld. Die Stadt Schanghai ermöglichte das durch eine Änderung der Richtlinien.

Richtig ist: Wenig und immer öfter kein Sex auch in China. Diese Entwicklung liegt so wie die anderen Dinge - Ausstieg von immer mehr Männern etwa - parallel zu der bei den Nachbarn. Und wie man sieht, kann ein Staat, der die Medien immer schon eifersüchtig beherrscht, nach Belieben sperrt, verordnet was gezeigt und erwünscht wird daran nicht das Geringste ändern.
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