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Mediation Vor/nach Gerichtsverfahren
#1
Welche Erfahrungen habt ihr mit Mediationen gemacht?

-Ich persönlich halte im Familienrecht gar nichts davon. Ich habe eine Mediation durchgeführt vor Jahren und diese war einseitig, unprofessionell, voreingenommen. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier nur zu Dingen gezwungen werden, welche ich nicht möchte. Die Gegenseite konnte mich gekonnt ausspielen. Hier lag ein deutliches Gefälle im Verhandlungsgeschick vor.

-Im Nachgang zum verlorenen Gerichtsverfahren werde ich nun wieder seitens der KM genötigt eine Mediation zu besuchen.

Macht das Sinn aus eurer Erfahrung?
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#2
Es gibt Länder, denen das sehr erfolgreich ist. In Deutschland nicht, die Anwälte haben es sich früh gekidnappt und angesichts der Bedrohung ihres Geschäftsmodells hat es die Rechtspflege nach Kräften unbrauchbar gehalten. Im Endeffekt ist die Unprofessionalität Standard geworden, ein verlängerter Arm der Schrottjustiz.

In den meisten Fällen ist es Geldverschwendung. Ausnahmen wären, wenn der Mediator wirklich qualifiziert ist, wofür es keine Metrik gibt, man das also im Vornherein kaum feststellen kann. Fazit: Verzichtbar.
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#3
Ich habe aus Neugierde 2014 (Himmel, wie die Zeit vergeht) auch eine Ausbildung zum Mediator gemacht. Und ein paar, in mühevoller Arbeit, ausgearbeitete Scheidungsfolgenvereinbarungen aufgesetzt, die auch notariell beglaubigt wurde. Nach entsprechender Mediation...

Die kurze Antwort von ´p beinhaltet alles, was man dazu wissen muss. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Wenn das Gericht beschlossen hat, dass ihr eine Mediation machen sollt (ich weiß ja nicht, was ihr gerade für ein Verfahren am Laufen habt), hängst Du - wie Alle - am Fliegenfänger. Gehst Du nicht hin. Fällt´s Dir auf die Füße. Gehst Du hin, wurde wieder Zeit verplempert und sie scheitert sowieso.

Lass die ersten beiden Termine über Dich ergehen. Vielleicht sprengt ja die Ex das Ding selbst. Du kannst jederzeit abbrechen. Begründung: Kein Kontext. Gut begründen. Ende.
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#4
Ich habe letztes Jahr eine Mediation bei der Caritas gemacht zusammen mit meiner Frau. 2 Psychologinnen haben das geleitet. Meine Frau ist in 2 aufeinanderfolgenden Terminen völlig ausgerastet, danach hat die Caritas das Handtuch geworfen.
Wenn ein Gericht das angeordnet hat würde ich es erstmal anfangen um deinen guten Willen zu zeigen, aber nicht zu viel erwarten.
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#5
Hallo RDS,

es gibt also einen Beschluss in Bezug auf Umgang/Betreuung (wer hat das Verfahren verloren?). Damit dürfte es eine verbindliche Regelung geben, richtig? Die Mediation sollte dann nur dem Ziel dienen, Euer Verhältnis zu verbessern. Somit gibt es dabei nichts zu verlieren (der Umgang ist ja ohnehin durch das Gericht fixiert), aber möglicherweise etwas zu gewinnen. Insofern ist es ein ganz anderer Ausgangspunkt als Deine frühere Mediation, in der es vermutlich darum ging, erst einmal eine Betreuungsregelung ohne Gericht zu erarbeiten.

Denn aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es Dein Leben in den nächsten Jahren ungemein erleichtern wird, wenn es Euch gelingt, Euchwenigstens in Bezug auf die Kids einigermaßen sachlich austauschen zu können.

Von daher ist es durchaus sinnvoll, es mit einer Mediation noch einmal zu probieren.
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#6
@Theo: Diese Variante kann natürlich auch sein. Beschluss. Und die Formulierung: "Die Eltern einigen sich darauf, eine Mediation..." bla bla. Vielleicht gelingt es den Eltern ,-) Vielleicht gehören sie zu den 5% ,-) . Aber dann liegt es meist an den Eltern, wenn es gelingt.

@Blan: Das ist der Punkt und wie von p beschrieben. Erst einmal bedarf es nicht zweier Psychologen, sondern eines Mediators. Mediationen mit zwei Mediatoren sind möglich, Das nennt man dann Co-Mediation. Auch die unterliegt Regeln. Die Mediatoren haben jeweils ein eigenes Aufgabengebiet. Eine Co-Mediation macht man mit Grund. Bei der Caritas war das sicher anders. "Wir sind heute zu Zweit. Bla Bla."
Ausrastende Medianten sind eine Herausforderung. Ein Mediator lernt, damit umzugehen. Zu Anfang werden die Medianten angehalten, "gewaltfreie Kommunikation" anzuwenden. Gestresste Medianten nimmt man auch mal raus. Einzelgespräch. Dann wieder rein. Die haben das Handtuch geworfen, weil sie es nicht können!

Nicht nur Anwälte haben dieses Geschäftsmodell gekidnappt und zum zahnlosen Tiger gemacht. Auch der Staat. Dessen Handlanger bei Gericht, verweisen auf die üblichen Verdächtigen. Diakonie, Caritas "Kunterbunt-Verein".
Diese üblichen Verdächtigungen sind vom Staat beauftragt, den ganzen "Sozialbereich" abzudecken. Ein Beispiel ist die Schuldnerberatung. Und wer prüft deren Kenntnisse? Genau. Niemand. Werden die Leute intern geschult, ist es vielleicht gut. Die Qualität dieser Schulungen? Ungeprüft.

Diakonie und Caritas sind die größten Arbeitgeber in Deutschland. Eine Macht. Steuerfinanziert mit Milliarden. Wenn du sie fragst, können die alles. Auf die Kette bekommen sie nichts
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#7
(06-05-2025, 07:51)Theo schrieb: Hallo RDS,

es gibt also einen Beschluss in Bezug auf Umgang/Betreuung (wer hat das Verfahren verloren?). Damit dürfte es eine verbindliche Regelung geben, richtig? Die Mediation sollte dann nur dem Ziel dienen, Euer Verhältnis zu verbessern. Somit gibt es dabei nichts zu verlieren (der Umgang ist ja ohnehin durch das Gericht fixiert), aber möglicherweise etwas zu gewinnen. Insofern ist es ein ganz anderer Ausgangspunkt als Deine frühere Mediation, in der es vermutlich darum ging, erst einmal eine Betreuungsregelung ohne Gericht zu erarbeiten.

Denn aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es Dein Leben in den nächsten Jahren ungemein erleichtern wird, wenn es Euch gelingt, Euchwenigstens in Bezug auf die Kids einigermaßen sachlich austauschen zu können.

Von daher ist es durchaus sinnvoll, es mit einer Mediation noch einmal zu probieren.

Hallo Theo,

ich bin mit dem Wunsch nach einem Wechselmodell in den Gerichtsantrag gestartet. 
Eine gescheiterte Mediation gab es vor Jahren einmal. 
Nachdem ihre Themen verhandelt waren, hab nur noch ich geredet in dieser Mediation. 
Irgendwann hat die Mediatorin dann das Handtuch geworfen. Das war, als ich anfing Protokolle des Ganzen zu schreiben und zu verteilen. Das kam nicht gut an.

Das Gericht ist der taktischen Hochstrittigkeit der Mutter gefolgt. 
Kinder im Blick Kurs, Beratungen beim EFB und Jugendamt....das hat alles nichts genützt. Am Ende wurde ich von ihrer Partnerin bedroht und war sogar selbst schuld, da ich diese ja "sieze". 
Zweiter Stein des Anstosses war, dass ich einer Mediation nur mit Zielvereinbarung zustimmen wollte.  Dabei heisst das noch lange nicht, dass diese verbindlich vereinbart wird.
Dritter Stein des Anstosses war angeblich "Schlechte Kommunikation". Wir kommunizieren nur schriftlich. Das konnte man nachlesen und hab ich sogar von der Erziehungsberatung des Jugendamts als Wechselmodell-tauglich bewerten lassen. Jahrelang einwandfrei kommuniziert.....alles egal.

Der Umgang wurde exakt so festgelegt, wie er vorher war (jeden 2 Freitag bis Dienstag) Lediglich die Hälfte der Ferien muss ich jetzt mitbetreuen. Fast 3,5 Wochen Sommerferien ist ok, aber wehe das Kind ist mal 1 ganze Schulwoche bei mir.....

Ich denke eine Mediation dient nur dem Ziel einen glücklichen Sklaven zu schaffen und vor allem ihre Position und Situation zu sichern. An meiner Situation würde sich nichts ändern.  Ich bin ziemlich autark was Freunde und Schule angeht. Dafür brauche ich die Mutter nicht. Lieber bleibe ich im Dunkeln und je weniger Sie über mich weiß umso besser.
Da schwingt die Angst mit, dass das Kind sich irgendwann gegen die Mutter stellt und der Spieß umgedreht wird. Die Frage ist, was habe ich davon? Wie seht ihr das? Mit der Mutter möchte ich so wenig Kontakt wie möglich. Äußerungen wie "Du bist nur ein privilegierter alter weißer Mann und es ist wunderbar, dass du nun diskriminiert wirst" sprechen Bände denke ich.
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#8
Gegen Hochstrittigkeit kannst du eh nichts machen. Das Gericht interessiert nur die Diagnose, nicht die Ursache. Also ist Streiterzeugung ein Gewinnerweg für Mütter. Eine Mediation ändert nichts daran.

Das Verfahren ist rum und eine weitere Mediation war keine Auflage. Es gibt also überhaupt nichts zu regeln, denn das Verfahrensergebnis ist die Regelung. Mit welcher Begründung meint denn die Mutter, nun noch einmal eine Mediation zu wollen? Was soll dort noch besprochen und vereinbart werden?

Mit Leuten, die mir mit "privilegierter alter weißer Mann" kommen rede ich nicht, sondern ramme ihnen in einem unbeobachteten Moment den Fuss in den Steiss. Es gibt keine Verpflichtung, sich von Gesockse rassistisch und sexistisch beleidigen zu lassen, auch nicht weil man Vater ist.
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#9
Das weiss ich nicht. Es finden alle (Jugendamt, Verfahrensbeiständin, Gericht) gut und wichtig im Gespräch zu bleiben. War aber keine Auflage.

Die Mutter ist ein sogenannter late bloomer. Spät entdeckt (oder auch nicht) eigentlich auf Frauen zu stehen. Kind wurde ohne Zustimmung durch weglassen der Pille gezeugt. Dann bin ich zur Schaffung einer Familienperspektive und mit einem Jobangebot ins Europäische Ausland gezogen und habe bei ihrer Familie gelebt. Sie sollte nachkommen. Einen Monat später wars vorbei und ihre Alte wohnt in unserer alten Wohnung. Die kennt Sie von Ihrer Arbeit seit 2 Jahren.
Sie hat also nur eine Unterhaltspflichtige Person gesucht.
Mir fallen nicht viele Gründe ein, warum ich mit dieser Frau zu einer Mediation gehen sollte.
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#10
Och, Du machst das schon richtig. Im Dunkeln bleiben. Die Lesben-AG machen lassen. Mit ihr nicht reden. Warum auch? Selbst wenn Du es getan hättest, wäre auch kein WM dabei rum gekommen.
Zielvereinbarungen bei einer Mediation sind durchaus üblich. Es handelt sich ja nicht um einen "Gesprächskreis über dies und das". Ein weiterer Beweis, dass Id..ioten, die nicht wissen wovon sie reden, einem ihren Mist auch noch zur Last legen.

Wenn der Umgangsbeschluss nun raus ist und Umgang funktioniert, würde ich gar nichts tun und toter Mann spielen. Mediation. Wozu? was soll das für ein Ergebnis bringen? JA, Verfahrensbeistand und Co finden das immer alles super toll. Am liebsten Lebenslang. Davon viele, viele Maßnahmen. Her damit. Am Jahresende die übliche Budgeterhöhung. "Wir haben ja sooo viel zu tun. Heul."

Las den Käse und lasse es Dir gut gehen. Im Übrigen finde ich die Rolle als "alter weißer Mann" echt cool. Ich darf denen dann auch sagen, wie ich sie gerne betitele: Als F.....
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#11
Hochstrittiger Fall in Dänemark hier, seitens der Mutter natürlich. 

Wir hatten eine Mediation, war ein totales Desaster. Wurde von der Mutter nur als Bühne für neue hirnverbrannte Anschuldigungen genutzt. Mediatorin war weiblich und hatte sich das so angehört ohne einzuschreiten.Komplett sinnlos das Ganze.

Ich hab’ die Folgetermine dann abgesagt. Hat auch keinen interessiert.
 
Wenn die Mutti am Rad dreht kann man es sich sparen. Wenn die Mutter normal im Kopf ist, braucht man es gar nicht.
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#12
Danke für Eure Rückmeldungen. Ich denke auch, dass so eine Mediation gerne als Bühne für Hochstrittigkeit genutzt wird. Dann wird sich dort gestritten und man hat den Nachweis, dass alles ja so hochstrittig ist. Zusätzlich können noch wunderbar Forderungen gestellt werden, welche man vor Gericht ggfls. gar nicht umgesetzt bekommt.
Eigentlich müsste es den Gerichten ja auch bewusst sein, dass Mediationen in den allermeisten Fällen völlig sinnfrei sind. Aber die Verantwortung und Entscheidung abschieben zu können ist natürlich eine gute Sache. Was am Ende dabei rauskommt, ist ja nebensächlich.
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#13
Gut gemacht und ihrer Grenzen bewusst sind sie nicht sinnfrei. Also sind sie es, weil in D "gut gemacht" im Dauerurlaub ist.
In einigen anderen Ländern gibt es eine genau definierte Pflichtmediation ohne Juristen, bevor man Gerichtsanträge stellen darf.
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#14
Hochstrittigkeit - wenn sie per definitionem tatsächlich zutrifft - ist leicht zu erkennen. Ist sie erkannt, macht jeder Mediator, der was von seinem Job versteht, einen Rückzieher.
Ein Symptom der Hochstrittigkeit ist ja gerade, dass die Eltern NICHT miteinander kommunizieren können. Das aber ist Voraussetzung für eine Mediation.

Und auch hier wieder: Die Unfähigkeit und der mangelnde Wille von Seiten Richter und Co, Mediation überhaupt zu verstehen. Stattdessen also nur ein weiteres Klötzchen im Spielkasten der Helferindustrie.

Überhaupt ist Hochstrittigkeit für dieses Gesocks ja auch nur dazu da, um Umgangsausschlüsse oder max. begleiteten Umgang zu rechtfertigen. Also den Ausschluss des Vaters. Würde man das - wie man selbst ja gerne sagt - voneinander im Interesse des Kindes trennen, ist nämlich geregelter Umgang auch bei Hochstrittigkeit überhaupt kein Problem.

Vater holt Kind von der Schule ab. Bringt es später an die Haustüre. Kind klingelt. Geht rein. Ende.
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#15
(07-05-2025, 11:37)p__ schrieb: Gut gemacht und ihrer Grenzen bewusst sind sie nicht sinnfrei. Also sind sie es, weil in D "gut gemacht" im Dauerurlaub ist.
In einigen anderen Ländern gibt es eine genau definierte Pflichtmediation ohne Juristen, bevor man Gerichtsanträge stellen darf.
Welche gut gemachten Mediationsangebote gibt es denn? Wenn du hier Empfehlungen hättest, sehr gerne.
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#16
Norwegen, z.B. Konfliktraadet. Da gibts auch genaue Schnittstellen zu den Gerichten, Fristen, ein öffentliches Handbuch das Verfahren beschreibt, Grenzen, praktische Tipps und Ratschläge für die Ausübung der Rolle des Moderators und Mediators. Lustigerweise haben sie auch Grundlagen aus der EU, z.B. Direktive 2012/29.

Über die aktuelle deutsche Situation kann ich dir nur sagen, dass Mediation gar nicht mehr auftaucht, von der Randerscheinung zur seltenen Erscheinung geworden ist. So wie das Thema hierzulande aufgefasst wird und mit der Rechtspflege nichtverzahnt ist, kann es gar keine "gut gemachten Mediationsangebote" geben.
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