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Wehrpflicht
#1
Eine der grössten, in der Einheitspresse weitgehend totgeschwiegenen Männerbenachteiligungen in diesem Land ist bekanntlich die Wehrpflicht. Wind kommt nun von einer ganz anderen Richtung:
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...um;2021446

Auszug: "Wehrpflicht kostet Wirtschaftswachstum. Länder mit Wehrpflicht und Zivildienst haben eine niedrigere Wirtschaftsleistung und ein niedrigeres Wachstum als Länder mit einer Freiwilligenarmee und professionellen Sozialdiensten. Das Ergebnis der internationalen Studie könnte der Debatte um die Wehrpflicht in Deutschland neue Impulse verleihen."

Aha! Wie üblich: Piepegal, ob etwas "gerecht" ist, wie sehr es diskriminiert, ob es überhaupt sinnvoll ist. Das einzige, das Veränderungsdruck erzeugt ist wie immer ausschliesslich Geld. Herrlich entlarvende Sätze sind da im Artikel: „Die Wehrpflicht unterbricht den Prozess der Humankapitalbildung“ und noch einiges mehr, das, wenn es Frauen treffen würde, Stürme der Entrüstung hervorrufen würde.

Man merke sich das fürs Familienrecht. Vergesst Gerechtigkeitsdenken, verursacht Kosten.
#2
Immerhin "Viele Arbeitgeber schätzten die Zivildienstzeit inzwischen als "klares Plus im Lebenslauf". Die sozialen Kompetenzen wiegen schwerer als vermeintlich verlorene Monate."
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Z...17,2590886

Das nur mit etwas Sold zu entlohnen, ist schon eine Schweinerei. Ein Fall für Günter Wallraff würde ich mal sagen.Sad
Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst.
Habe den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst,
und habe die Weisheit, das Eine von dem Anderen zu unterscheiden.
#3
Pfff, meine Zivi-Zeit hat mir außer einem Berufserfahrungs-Rückschritt, verbunden mit einem Einkommensverlust in 5-stelliger Höhe nichts gebracht. Im Gegenteil: Während dieser Zwangsarbeit wurden bei uns alle Zwangsdienstleistenden richtig mies behandelt. Schreiereien und Mobbing waren an der Tagesordnung. Ein paar Mal verhängte der Porsche fahrende Dienststellenleiter sogar Wochenendsperre, im Prinzip also Freiheitsberaubung. 36-Stunden-Schichten mit 2 Stunden Schlaf waren keine Seltenheit, bei "Ungehorsam" eine Woche lang 10 Stunden täglich Autowaschen oder Dienststelle putzen, Abkommandieren zum Unkrautjäten, rechtswidrige Abkommandierung in andere unterbesetzte Abteilungen etc. Die Zivis wurden krank, Magengeschwür, Angstzustände, Hörsturz. Wir rächten uns auf unsere Weise, indem wir die freie Heilfürsorge bis zum Limit ausnutzten, z.B. komplette Zahnsanierung. Am Ende der Dienstzeit hatten alle Zivis Zähne wie Miss World.

Wenn die sozialen Kompetenzen die angeblich dort erworben werden sooo prima sind, warum holt sich nicht das andere Geschlecht ebendiese Kompetenzen?
Und die Leyen gibt natürlich auch ihren Senf dazu:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) bezeichnete sie als "Gewinn für die Gesellschaft", sie gingen "viel unabhängiger von eingefahrenen Rollenbildern an ihre Berufswahl und Lebensplanung heran".

http://www.spiegel.de/schulspiegel/abi/0...64,00.html
#4
(12-08-2008, 08:54)borni schrieb: Immerhin "Viele Arbeitgeber schätzten die Zivildienstzeit inzwischen als "klares Plus im Lebenslauf". Die sozialen Kompetenzen wiegen schwerer als vermeintlich verlorene Monate."

Dann sollte man doch diesen Segen dringend auch den Frauen angedeihen lassen, sonst wärs doch eine schlimme Benachteiligung. Für die Damen ist es aber freiwillig. An der Zahl der Interessentinnen und ihren Gründen lässt sich gut ablesen, wo die Frauen stehen in Puncto Solidarität, Hilfsbereitschaft, Einsatz für die Gemeinschaft etc. Wo zeigen sich da eigentlich all die tollen, angeblich typisch weiblichen Eigenschaften?


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