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Niedrigere Kosten durch eine online Scheidung?
#1
Hey Leute,

Ich lasse mich nach 6 Jahren nun von meiner Ehefrau scheiden und meine folgende Frage ist eigentlich der Hauptanlass, warum ich mich in diesem Forum angemeldet habe. Ein guter freund von mir hatte zu seinen fragen hier gute Unterstützung gefunden und das selbe erhoffe ich mir auch Wink  Wenn ich mich hier gut zurecht finde, würde ich selbstverständlich länger im Forum bleiben und ebenfalls versuchen, anderen Tipps zu geben und mich mit diesen auszutauschen. Nun aber zu meiner Frage  Big Grin

Mir war gar nicht bewusst, wie teuer eine Scheidung eigentlich ist und ich wollte fragen, wie ich die Kosten dafür reduzieren kann, da es mir als durchschnittlichen Arbeiter schon sehr weh tut, so viel Geld zu bezahlen. Ich habe gehört, dass online Scheidungen wohl günstiger sind und das sie heutzutage wohl auch einfacher abläuft. Kennt ihr da einen guten Ansprechpartner oder eine Kanzlei, welche das umsetzt?

Wenn Ihr noch andere Tipps habt, wie ich die Scheidungskosten senken kann, dann gibt mir bitte bescheid. Ich freue mich auf hilfreiche Antwort und bedanke mich im Vorfeld. Habe im Forum bereits gesucht doch noch nichts dazu gefunden.

Danke schonmal für jede hilfreiche Antwort und beste Grüße
Julian
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#2
Hier geht es in der Regel um strittige bis höchst strittige Verfahren. Die sind ruinös teuer.

Im Prinzip gilt: Je einvernehmlicher die Scheidung verläuft, desto günstiger kann sie werden.
Das Sparpotential reicht von Reduzierung der zu regelnden Angelegenheiten durch private Vereinbarungen über Verwendung eines gemeinsamen Anwalts für beide Seiten bis dann wohl hin zur online Scheidung. Von der war mir bisher nichts bekannt. Bei Nutzung der Suchmaschine lässt sich aber schnell Klarheit herstellen.
Es wundert mich ein wenig, dass Dir das nicht gelungen ist.

Meine Scheidungen waren recht preiswert, da sie über Verfahrenskostenhilfe liefen. Lediglich überschaubare Schreib- und Portokosten.
Das Gute ist in gewissem Sinne trostlos.     Franz Kafka
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#3
Hallo Julian,

herzlich willkommen im Forum. 

Woher hast Du denn die Weisheit, dass Onlinescheidungen billiger sind? Der Rechtsanwalt erhält seine Leistungen durch das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Dort sind die Entgelte fest vorgegeben. Als Streitwert gilt das dreifache Monatseinkommen beider Ehepartner. Verdienst Du und Deine Frau in drei Monaten beispielsweise je 6000 EUR, dann ist der Streitwert 12000 EUR. Das ist die Basis, auf die der Rechtsanwalt seine Leistungen berechnet. Es gibt im Netz Scheidungskostenrechner.
Du kannst aber auch eine individuelle Honorarvereinbarung mit dem Rechtsanwalt treffen. Dann hängt es von Deinem Verhandlungsgeschick ab, ob Du weniger bezahlst, als es die Leistungsentgelte des RVG vorsehen.

Was aber stimmt: Es wird billiger, wenn sich beide auf einen Anwalt einigen. Das ist möglich. Ich spreche aus Erfahrung, denn bei mir lief das so ab. Ich habe den Anwalt gewählt. Er hat die Scheidung eingereicht. Bezahlt haben wir den Anwalt und die Gerichtskosten zu je 50%. Wenn aber Deine baldige Exehefrau nicht einwilligt, dann nimmt jeder für sich einen eigenen Anwalt. Dann zahlt jeder seinen Anwalt für sich allein. Das Einzige, was eine Onlinescheidung einfacher macht: Du musst nicht in die Kanzlei. Du reichst den Antrag online ein. Alles andere läuft postalisch und per E-Mail  ab, z.B. die Mandatierung durch Deine Unterschrift rechtswirksam zu machen. Ich habe meinen Anwalt nur einmal zum Scheidungstermin im Amtgericht gesehen. Insofern leicht verdientes Geld. Aber die Scheidungsindustrie ist ein anderes Thema. 

Du schreibst nichts zu Deiner Situation: seid ihr kinderlos oder nicht? Ist Deine Nochehefrau berufstätig oder nicht?
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#4
Hey Julian,

Erstmal mein Beileid für deine Scheidung, es ist momentan bestimmt alles extrem stressig für dich und wenn dann noch die finanzielle Belastung auf einen zukommt, kann der Geduldsfaden schnell gesprengt werden. Ich habe mich zum Glück nicht von meiner Frau scheiden müssen, aber mein bester Freund musste da leider auch durch und da ich ihm immer zur Seite stand, weiß ich, wie teuer und schmerzhaft das alles werden kann. Da mein bester Kumpel auch kein Großverdiener war, suchte er nach den günstigsten Möglichkeiten und nachdem wir gemeinsam im Internet ein wenig recherchiert haben, sind wir auf das Thema Online Scheidungen gestoßen. Anschließend haben wir von etlichen Kanzleien ein Angebot für die online Scheidung eingefordert, um die günstigste Kanzlei zu finden. 

Er hat seine online Scheidung bei dieser Seite beantragt gehabt und war damit äußerst zufrieden:
anwalt-scheidung-online.de

Aber du kannst bzw. solltest dir von mehreren Kanzleien ein Angebot einholen und dann vergleichen, wer dir das beste anbietet. Mein Kumpel hat damals einfach das günstigste Angebot genommen. Außerdem hat ihm der Anwalt, welcher die Online Scheidung durchgeführt hat gesagt, dass wenn er sich einvernehmlich Scheiden lässt (also mit der Zustimmung seiner Frau), sie von nur einem Anwalt vertreten werden können und sich damit die Kosten bereits fast halbieren, da kein zweiter Anwalt beauftragt werden muss.

Ich denke karlma, dass er hier auch nach persönlichen Erfahrungen sucht, da man bei der Suchmaschine auch schnell auf unseriöse Angebote stoßen kann und ihm das ein wenig Gewissheit bringt.

Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte und viel Erfolg dir noch

Liebe Grüße
Markus
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#5
(14-01-2018, 17:11)karlma schrieb: Hier geht es in der Regel um strittige bis höchst strittige Verfahren. Die sind ruinös teuer.

Im Prinzip gilt: Je einvernehmlicher die Scheidung verläuft, desto günstiger kann sie werden.
Das Sparpotential reicht von Reduzierung der zu regelnden Angelegenheiten durch private Vereinbarungen über Verwendung eines gemeinsamen Anwalts für beide Seiten bis dann wohl hin zur online Scheidung. Von der war mir bisher nichts bekannt. Bei Nutzung der Suchmaschine lässt sich aber schnell Klarheit herstellen.
Es wundert mich ein wenig, dass Dir das nicht gelungen ist.

Meine Scheidungen waren recht preiswert, da sie über Verfahrenskostenhilfe liefen. Lediglich überschaubare Schreib- und Portokosten.

Markus hatte diesbezüglich recht. Ich habe auch gehört, dass die mit dem meisten Geld bei den Suchmaschinen oben landen, weswegen ich mir freie Meinungen hier im Forum einholen wollte. Vielen dank an euch für die schnellen Antworten, ich werde eine Mischung aus Julians und Herbstwinds Vorschlag machen, also viele Angebote einholen und wohl möglich eine individuelle Honorarvereinbarung treffen. Die Links von euch beiden waren für mich sehr hilfreich, vielen vielen dank dafür  Big Grin Big Grin Big Grin 

Und das hört sich ja angenehm an, den Anwalt nur beim Scheidungstermin zu sehen.

Nebenbei sind wir kinderlos und arbeiten beide.
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#6
Da sehe ich ein kleines Manko: Die Anwälte dieses Angebots sitzen in Bochum. Wenn aber die Scheidung in Flensburg stattfindet, herrscht für den Anwalt Anwesenheitspflicht. Dann entstehen Reisekosten von Bochum nach Flensburg oder der Anwalt beauftragt einen örtlichen Anwalt mit der Vertretung. Ich weiß nicht, ob das letztendlich preiswerter kommt. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Anmerkung: Ursprünglich schrieb ich versehentlich Bonn statt Bochum. Auf Hinweis von User Julian_Klante geändert, danke.
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#7
Ich wohne in Wuppertal, dass ist gar nicht soweit weg um ehrlich zu sein. Wie kommst du auf Bonn, wenn ich fragen darf? Da steht doch Bochum auf der Webseite. Das wären 35 Kilometer und eigentlich ganz gut um ehrlich zu sein. Habe in Köln noch eine Kanzlei gefunden und werde von beiden ein Angebot einfordern, aber Köln ist mehr als doppelt so weit weg Sad

(14-01-2018, 17:31)Herbstwind schrieb: Da sehe ich ein kleines Manko: Die Anwälte dieses Angebots sitzen in Bonn. Wenn aber die Scheidung in Flensburg stattfindet, herrscht für den Anwalt Anwesenheitspflicht. Dann entstehen Reisekosten von Bonn nach Flensburg oder der Anwalt beauftragt einen örtlichen Anwalt mit der Vertretung. Ich weiß nicht, ob das letztendlich preiswerter kommt. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

Warum sollte die Scheidung in Flensburg stattfinden? Da muss man doch zum zuständigen Amtsgericht oder?

Nebenbei nichts zu danken. Ich freue mich, dass ich dir helfen konnte  Sleepy
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#8
Sorry, ich hatte mich vertan, weil ich auch noch auf einer anderen Seite mit Impressum in Bonn gestöbert habe. Ich habe mein Thread angepasst. Blush

Das ändert aber nichts an meiner Aussage an sich, wenn man nur auf darauf achtet, das die Anwälte bundesweit zugelassen sind. Wenn der Auftaggeber in Flensburg wohnt und einfach über die Webseite online die Scheidung beantragt, dann findet die Scheidung am Wohnsitz des Antragstellers in Flensburg statt Dann muss der Anwalt von Bochum nach Flensburg anreisen.
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#9
Das stimmt, danke dir Herbstwind. Werde jetzt nur nach Anwälten bzw. Seiten suchen, wo die Kanzleien nicht allzu weit weg sind
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#10
Sehr gern, Julian Smile
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#11
(14-01-2018, 17:21)Markus89 schrieb: ..... da man bei der Suchmaschine auch schnell auf unseriöse Angebote stoßen kann .....

Sorry. Es gibt keine Online-Scheidung. Alle Anwälte, die dieses suggerieren sind unseriös. Das ist lediglich eine Marketing-Masche um Kunden zu ködern.

Vermutlich wolt ihr nur den (bezahlten?) Link hier abladen:

(14-01-2018, 17:28)Julian_Klante schrieb: ich werde eine Mischung aus Julians und Herbstwinds Vorschlag machen, .....

... schreibt Julian. Aha, also wohl Link-Spam.

Daraus schließe ich, dass  extrem unseriös anwalt-scheidung-online.de extrem unseriös und Z.B. scheidung.io/scheidungskostenrechner extrem unseriös sein könnten? Oder?
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#12
Genau das habe ich mir auch schon gedacht. 

Ich frage mich bei diesen dämlichen Schleichwerbungsversuchen auch immer, wie mies erst der dahintersteckende Anbieter sein muss, wenn er schon auf so zwielichtige Werbemethoden zurückgreifen muss.

Aber interessant finde ich die neue Taktik dieser Schleichwerbungssetzer: 

Früher meldeten sie sich mit einem Account an, und setzten dann nach ein, zwei nichtssagenden Beiträgen ihre Werbelinks.

Heute melden sie sich zunächst mit einem Erstaccount an, setzen an zwei, drei Tagen nichtssagende Beiträge und später melden sie sich mit einem Zweitaccount an, stellen als Zweitaccount eine Frage und dann setzt der Erstaccount den Werbelink. Der Zweitaccount braucht diesen dann nur zu zitieren und ist selber unverdächtig.
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#13
Direkte Links durch Text ersetzt. Wer mit Sockenpuppen Werbung macht, ist ganz sicher unseriös. Auch gut, das vereinfacht die Auswahl, man weiss damit was man vermeiden sollte.

"Online Scheidung" gibts natürlich nicht. Was es gibt, ist die Anbahnung einer Mandantschaft übers Internet. Ist okay, dass versucht jeder, warum auch nicht? Aber bitte nicht uns dafür missbrauchen, macht das selber, kauft Werbung, lasst euch schöne Seiten stricken, was weiss ich.
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#14
(20-01-2018, 22:28)Flo schrieb: Null Moral und Schamgefühl dieser sinnlose Juristenstand.
Smile Smile Smile
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#15
Auch ich möchte mich hierzu kurz einbringen. Wenn Du Deiner "Nochfrau" über den Weg trauen kannst (warum sich dann Scheiden lassen...???"), dann seit Ihr mit einem Anwalt und einer Online-Scheidung wohl wirklich am günstigsten.
Ich durfte die tolle Erfahrung machen, dass Frauen link sein können und Dich erstmal alles machen lassen und Dir das Gefühl vermitteln, dass alles seine geregelten Bahnen geht.

Nun, ich habe damals auch die Scheidung eingereicht und somit den (damals dachte ich das zumindest) den "Gemeinsamen" Anwalt beauftragt. Auch wir waren uns über die gütliche Scheidung einig.
Zwei Fehler in dem damals gedachten. Der teuerste für mich war, dass ICH den Anwalt beauftragte, da ein Anwalt immer nur eine Seite vertreten darf. Es gilt also: Wer bestellt, der zahlt.
Sollte Deine Nochfrau Dir den Vorschlag machen wie:"komm, wir sind doch vernünftig und regeln alles friedlich und freundschaftlich", dann sei Gewarnt und lass Sie den Anwalt beauftragen.
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