30-01-2018, 08:32
Hallo zusammen,
habe folgende Situation:
- Trennungsjahr läuft in Kürze aus
- Frau hat einen Titel auf Trennungsunterhalt
- monatlich drücke ich derzeit 1000€ an die Frau, und rund 300€ ans Kind ab
- Frau ist erwerbslos
- habe eine Immobilie mit in die Ehe gebracht, die seit Eheschließung max. 50 000€ an Wert zugelegt hat (dem Null-Zins sei "Dank").
Ich überlege nun meiner Frau folgenen Deal anzubieten:
- man bleibt weiterhin verheiratet, aber getrennt
- macht ab sofort Gütertrennung (dadurch entfallen weitere Zugewinnansprüche aufs Haus)
- sie senkt den Trennungsunterhalt freiwillig auf 650€ pro Monat
- sie spart dadurch 450€ monatliche Krankenversicherungskosten, weil sie über mich familienversichert bleiben kann
- und erhält weiterhin Rentenansprüche von mir (als Rentner entgingen mir bei einer Lebenserwartung von 85 Lj. somit jährlich inflationsbereinigt ingesamt rund 1800€ gsetzliche Rente und etwa 700€ betriebliche, also in Summe etwa 2500€)
Wo entstehen mir finanzielle Nachteile durch das weiterhin verheiratet bleiben?
Jedes Jahr das ich länger mit ihr verheiratet bleibe...
- verliere ich etwa. 0,6 Rentenpunkte an sie (entspricht ca. 18€ Monatsbruttorente, also etwa 14€ Monatsnettorente)
- verliere ich etwa 700€ Ansprüche an betrieblicher Altersvorsroge an sie
- riskiere ich, dass der Zugewinn auf die Immobilie jährlich weiter um 5000€ ansteigt
- steigen die Scheidungskosten aufgrund höherer Streitwerte (Mein Anwalt meinte die Kosten für eine Scheidung würden ab 2018 steigen, weil künftig nicht nur Einkommen, sondern auch Vermögen diese erhöht.)
- ich zahle monatlich etwa 66 Euro mehr Krankenversicherungsbeiträge
Vorteil durch den Deal: Ich würde als weiterhin getrennt Lebender (je nach Steuerklasse) 284€ bis 500€ monatlich netto mehr in der Tasche haben. Geld das ich jetzt in der Tasche habe ist mehr wert als in 20 oder 25 Jahren.
Was ist lukrativer, Steuerklasse 3 oder die Steuerrückerstattung für Anlage U über 15000€ gezahlten Unterhalt p.a.?
Wann und wie bekommt i. d. Regel das Finanzamt Wind von einer Trennung/Scheidung?
Übermittelt das Amtsgericht das Scheidungsurteil oder wie erfährt das Finanzamt davon?
Die Idee: Noch länger in Steuerklasse 3 verbleiben, was das Finanzamt nicht weiss, macht es nicht heiss.
Die Alternative wäre den Scheidungsantrag sofort loszulassen.
Nach Rechtskraft einer Scheidung hätte meine Frau weiterhin Anspruch auf nachehelichen Ehegattenunterhalt, sie ist aufgrund des Kindes nur eingeschränkt erwerbsfähig, könnte evtl. nur ca. 20 Std. / Woche (tgl. 4 Std. vormittags) arbeiten, solange das Kind im Kindergarten ist. Sie verdiente zuletzt in ihrer Bürotätigkeit bei voller Erwerbstätigkeit rund 1850€ netto monatlich. D.h. mehr als 900 Euro netto fiktives Monatseinkommen wird ihr kein Richter unterstellen, das würde den nachehelichen Unterhalt allerdings nur auf etwa lausige 800€ monatlich senken. Rechne ich noch die günstigere Krankenversicherung mitrein, sänken meine Ausgaben als Geschiedener nur um 266€.
Warum will ich mich nicht scheiden lassen?
- getrennt lebend monatlich mehr Geld zur Verfügung haben als geschieden
- sehe dadurch keine Vorteile (außer Rente, aber da pfeife ich drauf, da es bei meiner Generation ohnehin nur auf altersbedingte Grundsicherungs-Sozialhilfe hinausläuft)
- will ohnehin nie wieder heiraten
- die Scheidung kostet viel und ich zahle trotzdem kaum weniger Unterhalt dadurch
Andere Vorschläge für einen "Deal"?
Danke für Eure Hinweise und Gedanken.
Grüße
habe folgende Situation:
- Trennungsjahr läuft in Kürze aus
- Frau hat einen Titel auf Trennungsunterhalt
- monatlich drücke ich derzeit 1000€ an die Frau, und rund 300€ ans Kind ab
- Frau ist erwerbslos
- habe eine Immobilie mit in die Ehe gebracht, die seit Eheschließung max. 50 000€ an Wert zugelegt hat (dem Null-Zins sei "Dank").
Ich überlege nun meiner Frau folgenen Deal anzubieten:
- man bleibt weiterhin verheiratet, aber getrennt
- macht ab sofort Gütertrennung (dadurch entfallen weitere Zugewinnansprüche aufs Haus)
- sie senkt den Trennungsunterhalt freiwillig auf 650€ pro Monat
- sie spart dadurch 450€ monatliche Krankenversicherungskosten, weil sie über mich familienversichert bleiben kann
- und erhält weiterhin Rentenansprüche von mir (als Rentner entgingen mir bei einer Lebenserwartung von 85 Lj. somit jährlich inflationsbereinigt ingesamt rund 1800€ gsetzliche Rente und etwa 700€ betriebliche, also in Summe etwa 2500€)
Wo entstehen mir finanzielle Nachteile durch das weiterhin verheiratet bleiben?
Jedes Jahr das ich länger mit ihr verheiratet bleibe...
- verliere ich etwa. 0,6 Rentenpunkte an sie (entspricht ca. 18€ Monatsbruttorente, also etwa 14€ Monatsnettorente)
- verliere ich etwa 700€ Ansprüche an betrieblicher Altersvorsroge an sie
- riskiere ich, dass der Zugewinn auf die Immobilie jährlich weiter um 5000€ ansteigt
- steigen die Scheidungskosten aufgrund höherer Streitwerte (Mein Anwalt meinte die Kosten für eine Scheidung würden ab 2018 steigen, weil künftig nicht nur Einkommen, sondern auch Vermögen diese erhöht.)
- ich zahle monatlich etwa 66 Euro mehr Krankenversicherungsbeiträge
Vorteil durch den Deal: Ich würde als weiterhin getrennt Lebender (je nach Steuerklasse) 284€ bis 500€ monatlich netto mehr in der Tasche haben. Geld das ich jetzt in der Tasche habe ist mehr wert als in 20 oder 25 Jahren.
Was ist lukrativer, Steuerklasse 3 oder die Steuerrückerstattung für Anlage U über 15000€ gezahlten Unterhalt p.a.?
Wann und wie bekommt i. d. Regel das Finanzamt Wind von einer Trennung/Scheidung?
Übermittelt das Amtsgericht das Scheidungsurteil oder wie erfährt das Finanzamt davon?
Die Idee: Noch länger in Steuerklasse 3 verbleiben, was das Finanzamt nicht weiss, macht es nicht heiss.
Die Alternative wäre den Scheidungsantrag sofort loszulassen.
Nach Rechtskraft einer Scheidung hätte meine Frau weiterhin Anspruch auf nachehelichen Ehegattenunterhalt, sie ist aufgrund des Kindes nur eingeschränkt erwerbsfähig, könnte evtl. nur ca. 20 Std. / Woche (tgl. 4 Std. vormittags) arbeiten, solange das Kind im Kindergarten ist. Sie verdiente zuletzt in ihrer Bürotätigkeit bei voller Erwerbstätigkeit rund 1850€ netto monatlich. D.h. mehr als 900 Euro netto fiktives Monatseinkommen wird ihr kein Richter unterstellen, das würde den nachehelichen Unterhalt allerdings nur auf etwa lausige 800€ monatlich senken. Rechne ich noch die günstigere Krankenversicherung mitrein, sänken meine Ausgaben als Geschiedener nur um 266€.
Warum will ich mich nicht scheiden lassen?
- getrennt lebend monatlich mehr Geld zur Verfügung haben als geschieden
- sehe dadurch keine Vorteile (außer Rente, aber da pfeife ich drauf, da es bei meiner Generation ohnehin nur auf altersbedingte Grundsicherungs-Sozialhilfe hinausläuft)
- will ohnehin nie wieder heiraten
- die Scheidung kostet viel und ich zahle trotzdem kaum weniger Unterhalt dadurch
Andere Vorschläge für einen "Deal"?
Danke für Eure Hinweise und Gedanken.
Grüße