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Umgangsklage, oder sein lassen
#1
Tochter 2.5 Jahre, räumliche Trennung seit gut anderthalb Jahren. Umgang läuft zuverlässig. Tochter kam auch mal zwischendurch. Dieses Jahr fünf Tage Urlaub im Ausland. Wenn die Ex Hilfe mit Arztbesuch, eigener Tochter und Arbeitszeit brauchte, sprang ich sofort ein. Wir hatten auch regelmäßig "Familienausflüge" und sogar einen gemeinsamen Urlaub. 
Wir selbst auch noch was laufen. Alles in allem kam also gut was an Papa-Kind Zeit zusammen. Ich führe eine Excel über die Umgänge.

Umgangsregelung, basierend auf Umgangsvereinbarung einer Beratungsstelle: 
Wöchentlich Do. 15.00-18.00 u. Sa. 10.00-18.00
Dazu alle 14-Tage Übernachtung von Sa. 10.00 - So. 18.00

Nun kam seit sechs Wochen ein neuer Partner bei ihr ins Haus. Folglich keine Ausflüge und Zurückfallen auf die starre Regelung. Job hat sie nicht mehr. Stand-by Papa wird nicht mehr gebraucht. 
Da die Vereinbarung eine schrittweise Erhöhung der Übernachtungen auf Do-So und weiterhin den wöchentlichen Sa. vorsah, bat ich zum Gespräch!

Gab viel hin und her. Samt üblicher Frauenargumentation, sie habe das Kind gestillt und unter ihrem Herzen getragen (mein Favorit), ich sei leidlich Umgangselternteil, Arztbesuche seien ihre Angelegenheit und ihre 1. Tochter hätten so eine enge Bindung zu unserer gemeinsamen Tochter. Sie wolle auch ein volles Wochenende "quality time" und nicht nur Alltag. Die Kinder seien stark ritualisiert, was zu Bett gehen anginge.  

Wir einigten uns jetzt für den Moment auf:
14-tägig: Fr-Mo (nach der Kita, hin zur Kita. Übergaben also dort)
14-tägig: Do 14.30-18.30

Ich hätte noch gern einen Nachmittag in der Nicht-Übernachtungswoche. Das lehnte sie Kategorisch ab. Ich wolle immer mehr, usw...nichts Substanzielles. An die Vereinbarung fühlt sie sich nicht mehr wirklich gebunden. 

Die Frage ist nun, ob ich in Anbetracht des Alters diese Sache erstmal so schlucke. Zeitlich habe ich leider gerade mal 2h gewonnen. Die Lücken, die wir uns nicht sehen sind, länger. Nächte zähle ich mal nicht wirklich als Umgang. Ich hätte mehr Freiheit in der Wochenendgestaltung. Mein Umfeld ist der Meinung im Job braucht sie früher oder später wieder Support. Der Typ wird aufgrund ihrer Art auch nicht lange bleiben. Über kurz oder lang stehen auch Ferienregelungen an.

Andererseits ist hier auch ein älterer Bruder von der Tochter, weil ich auch Alleinerziehend bin. Pädagogikstudium. Alles gute Bedingungen. Es gibt hier ebenfalls normales Familienleben, Rituale und geordnete Verhältnisse. Ich arbeite von zu Hause als Selbstständiger, bin voll flexibel. Die Kleine hat ihr eigenes Zimmer. Super Bindung. Die Ex kann nicht schlüssig begründen, warum der eine Tag nicht möglich sein sollte. Insbesondere weil so viele Besuchskontakte bestanden. Oder sogar ein Wechselmodell. Würde ich darauf klagen und eine 40/60 Regelung bei rauskommen, wäre es auch total okay. Wir wohnen hier nicht in Bayern. 

Ich wäge halt ab, ob es den ganzen Zauber wert wäre. Revisionen, vielleicht Gutachten. Mit der Mutter meines ersten Kindes habe ich das alles durch. War alles hoch zerstritten, ich hatte Glück. Kind bei mir. Nach fünf Jahren hat sich alles normalisiert. Der Junge fährt hin und her. Wenn er dort ist macht seine Mutter auch mal Party. Manchmal regeln sich Dinge mit der Zeit von alleine. Gerade mit 2,5 Jahren rechne ich mir trotz der vielen Extraumgänge nicht so viele Chancen aus. Die Ex hat auch nachvollziehbare Argumente. Hier vor Ort fahren die Muttis auch schon mal gerichtlich vor die Wand. Ist gerade schwierig.

Was meint ihr?
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#2
Über diese Regelung hinaus dürfte es schwierig werden, etwas gerichtlich zu erzwingen. 14 Tage plus Nachmittag, sehr viel mehr wird kaum drin sein. Vielleicht ein wöchentlicher statt 14tägiger Nachmittag. Wenn dir klar ist, dass es der neue Lover der Ex eh nicht lange aushält, würde ich das aussitzen, danach wird sie wieder dankbarar sein für mehr Zeit des Kindes woanders.
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#3
Da ist einfach gerader weißer Ritter Modus angesagt. Urlaub wird finanziert, ihre Wohnung renoviert, all sowas. Ihre letzte Sache kippte nach nicht mal vier Monaten und der Kerl war weg.

Dann sitze ich die Sache aus. Das Verhältnis ist auf der Distanz okay und lief bisher. Die Zeiten sind nicht weniger, die Zeit am Stück dafür länger. Die Geschwister sehen sich mehr! Ich habe Zeit endlich mit dieser toxischen Person abzuschließen und sehe sie nur noch alle 14 Tage für 2min an der Tür. Einfach positiv denken. Danke p__
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#4
Familienausflüge und ein gemeinsamer Urlaub waren da aber nicht gerade die richtige Vorbereitung. Wenn das Kind so lange in Fremdbetreuung ist, würde ich es immer direkt dort abholen, nicht in der Exenwohnung.

Auch in der Wohnung muss man sich die Ex nicht antun. Ich habe das Kind jahrelang dort abgeholt, ohne die Ex je zu sehen. Zur vereinbarten Zeit geklingelt, vor der Tür stehengeblieben, Kind ging oben aus der Wohnungstür und kam allein die Treppen runter zu mir. Ich bin ja wegen dem Kind da und nicht wegen einer uninteressanten Person, die aus meinem Leben entfernt ist.
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#5
Wir hatten einen längeren Ablöseprozess...schwierige emotionale Sache. Auf beiden Seiten. War ich ihr nah, so auch meiner Tochter. Schwer die Familie aufzulösen und jemanden zurücklassen zu müssen. Nagt noch heute an mir. Auch wenn ich weiß es war die beste Entscheidung und wäre sonst total eskaliert.

Aber natürlich hast du schon recht. So habe ich es mit dem großen Sohn auch immer gemacht.
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