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KM möchte Unterhalt trotz Kindesentführung in die Türkei
#1
Moin aus dem Norden,

das ist meine erste Nachricht in diesem Forum, daher bitte ich um Verständnis, falls ich etwas hastig voranschreite.

Folgendes ist passiert: TR = Türkei

06-2010 Ehe geschlossen
07-2011 Kind geboren
09-2011 Trennung
11-2012 Ausreiseverbot Kind
04-2014 psychologisches Gutachten, KM hat "Münchhausen-Stellvertretersyndrom"
08-2014 ABR und SR an mich
08-2014 KM mit Kind untergetaucht
08-2014 Anzeige nach §235 Kindesentziehung
01-2015 HKÜ-Antrag, vorsorglich, um Frist einzuhalten, ohne zu wissen, ob KM wirklich in TR ist
03-2015 KM hat SR-Verfahren in TR eingeleitet
06-2015 KM taucht in der TR auf, bis dahin ist ihr Aufenthaltsort unbekannt
08-2015 SR u. Unterhaltsforderung KM vom 03-2015 an mich zugestellt
09-2015 Anwältin (auf Webseite des Bundesamts für Justiz gefunden) in TR beauftragt (war essentiell: kann relativ gut deutsch)
09-2015 Staatsanwalt in TR von Amts wegen SR für mich beantragt
06-2016 1. psych. Gutachten TR-Gericht, plus 1. Kontakt neben den drei Psychologen zu Kind seit Entführung
09-2016 Rückführung (eingeleitetes Verfahren von Staatsanwalt) wird abgelehnt
12-2016 unsere Berufung Kind soll rückgeführt werden (Berufungsgericht)
07-2017 unsere Berufung Kind soll rückgeführt werden (Berufungsgericht und Amtsgericht 2. Instanz)
11-2017 Kassationsgericht hebt Urteil vom Berufungsgericht auf
02-2018 unsere Berufung darauf wird zurückgewiesen
03-2018 SR Umgangsrecht wird eingeräumt, 1. Umgangstermin
10-2018 Ablehnung der Rückführung rechtskräftig
11-2018 KM mit Kind und ihr Anwalt treten im TV auf
12-2018 Beschwerde wegen Verleumdung im TV
11-2019 einstweilige Verfügung Schutz der KM vor mir
??-2020 1. Vollstreckungsverfahren gegen mich
02-2020 2. psych./pädagog. Gutachten für SR-Verfahren von 03-2015
07-2020 letzter Kontakt zum Kind
*
01-2021 Verfassungsgerichtsbeschluss wegen Ablehnung der Rückführung (Antrag vom 11-2018)
06-2021 2. Vollstreckungsverfahren gegen mich

* Zwischenzeitlich 3. psych./pädagog. Gutachten für SR-Verfahren von 03-2015

Beim ersten Wiedersehen in 06-2016 war die Reaktion des Kindes so gut zu mir, dass die drei Psychologen/Pädagogen perplex waren, da die KM ihnen zuvor erzählt hat, dass das Kind sich einnässt, weint und wegläuft, wenn es mich sieht.
Das Gutachten dort war sehr gut in Hinblick auf die Rückführung. Dennoch wurde die Rückführung zuerst abgelehnt, um dieser danach zuzustimmen und anschließend erneut abgelehnt zu werden.
Ich vermute dahinter eine Systematik. Es hin und her, so lange es geht, hinauszuzögern, um dann am Ende zu sagen "Nun hat es sich hier eingelebt, ätsch es bleibt hier!".

Zwischen dem 1. Umgangstermin in 03-2018 und 07-2020 bin ich 22 mal in der TR gewesen, um den Kontakt zum Kind wiederherzustellen, jedoch ist es von mal zu mal schlimmer geworden.
Es ist soweit gekommen, dass mich das Kind beleidigt, bespuckt, schlägt und tritt. Häufig aber ignoriert es mich komplett, als wenn ich Luft wäre.

Mein Fehler war es am Anfang dem zuzustimmen, das Kind im Hause der KM plus Familie (Großmutter, Onkel, Nachbarn) zu besuchen, um es dem Kind einfacher zu machen, indem man den Kontakt im gewohnten, vertrauten Umfeld aufbaut.
Eine ruhige, harmonische und liebevolle Atmosphäre konnte nicht aufgebaut werden. Die KM plus Familie hat mich nie allein mit dem Kind gelassen.
Sie haben die ganzen Geschehnisse (private und juristische Vorwürfe) mit mir neben dem Kind ausgetragen. Es wurden zum Teil 5-10 erwachsene Freunde und Nachbarn zu den Terminen eingeladen, zu denen ich extra dorthin bin.

Das Gericht hatte mir erlaubt den Umgang jeden Samstag und Sonntag zwischen 8 und 20 Uhr wahrzunehmen. Da es bis 10 Uhr schliefe, sollte ich doch erst um 10 Uhr kommen, verlangte die Familie.
Nunja, eine gesunde Bindung konnte zu dem Kind nicht hergestellt werden, das gebe ich zu. Und mittlerweile möchte ich nicht mehr, dass es zurück nach D kommt, da es neben anderen negativen Dingen, unglaublich verzogen ist.
Der Pädagoge beim 2. Gutachten 2019/2020, der 3 mal den ganzen Tag, also ca. 10 bis 20 Uhr dabei gewesen ist, um uns alle zu begutachten hat gesagt, dass er seit über zwanzig Jahren Pädagoge ist und seit ca. 15 Jahren vom Gericht beauftragt wird, aber solch ein schlecht erzogenes Kind hätte er noch nicht erlebt.
Mir hat er unter vier Augen geraten mich bloß nicht noch weiter für das Kind zu verbiegen und all diese Strapazen auf mich zu nehmen. Es wäre außerdem absolut hoffnungslos, dass es je eine Beziehung zu mir (aber auch generell) aufbauen könne, da die KM plus Familie es manipuliert hätten.
Er hat eigentlich genau das gesagt, was 04-2014 in D die Psychologin im Gutachten geschrieben hatte.
Die physischen und psychischen Schäden, die von der KM zugefügt wurden und werden, werden das Leben des Kindes nachhaltig negativ beeinflussen. Je länger dieses bei der KM bleibt, umso schwieriger wird es diese wieder zu beheben.

Da bei den drei Terminen mit dem Gutachter dramatische Sachen passiert sind, hat die Gegenseite dieses abgelehnt, sodass nun ein weiteres erstellt wird. Die KM und die KM plus Kind wurden jeweils eine halbe Stunde lang begutachtet und für ganz toll befunden. Alles tippitoppi mit den beiden.
Nun bin ich an der Reihe und soll im September für das Gutachten hin, damit das SR-Verfahren abgeschlossen werden kann. Meine Anwältin meint, dass die KM das alleinige Sorgerecht im November 2021 (nächster Gerichtstermin) bekommen wird, da ich in Deutschland lebe.
Also so oder so werde ich nicht verhindern können, dass die KM das alleinige SR bekommt. Was tun? Trotzdem wieder hin und sich erneut das dritte Mal (vierte Mal inklusive D) begutachten lassen? Angst vor einem Gutachten habe ich nicht, nur ist es überhaupt noch sinnvoll?

Vor etwa einem Jahr habe ich die Aufforderung des hiesigen Gerichts bekommen, dass ich meine wirtschaftlichen Verhältnisse offenlegen soll. (1. Vollstreckungsverfahren?)
Zu dem Zeitpunkt war ich arbeitslos (ca. 1400 € Arbeitslosengeld). Kurz darauf habe ich eine Arbeit aufgenommen. Davon wissen die TR-Gerichte noch nichts.
Dennoch hat der Richter in 06-2021 einen symbolischen Betrag von ca. 125 €/Monat angesetzt, die ich scheinbar rückwirkend zu zahlen habe.
Die 2. Vollstreckungsdokumente habe ich noch nicht erhalten, aber ich soll laut meiner Anwältin, die von KM-Anwalt benachrichtigt wurde, 7k€ zahlen.
Sollte ich demnächst meine aktuellen Einkünfte offenlegen, wird der Richter vermutlich den Betrag auf 600 - 700 €/Monat anheben. Zumindest fordert die gegnerische Seite 700 €/Monat.
Demnach würde die gegnerische Seite rückwirkend auch noch diese Differenz "on top" abknöpfen dürfen? Wären ja dann insgesamt (scheinbar ca. 5 Jahre, also fast 60 Monate) ca. 40k€.
Zudem werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die gegnerischen Anwaltskosten (zwei Anwälte) auch an mich weitergegeben werden. Das sind dann vermutlich ca. 10k€ - 15k€.
Eventuell auch noch die Gerichts- und Gutachterkosten usw. Sagen wir mal nochmal 5k€.
Summasumarum wären es vielleicht 60k€, die ich für die letzten Jahre zurückzahlen und die kommenden 15 Jahre noch mindestens 120k € zahlen müsste. Was soll oder kann ich tun?

Einmal hin und zurück in die TR an den Ort des Kindes kostet mich ca. 600 € exklusive Verdienstausfall. Freitag morgens auf den Weg machen und Montag abends wieder Zuhause sein.

Die KM schickt das Kind auf eine Privatschule. Die soll ca. 10k€ im Jahr kosten (angegeben im Gerichtsverfahren 06-2021), an denen ich mich gefälligst auch beteiligen soll. Ich wurde nie gefragt, ob ich mit einer Privatschule einverstanden bin. Bin ich nämlich nicht.
Der Grund für die Privatschule ist, fütternde Hände beißt man nicht, sodass die Lehrer schreiben und sagen, dass alles gut ist mit dem Kind und der KM. Das hat auch der Pädagoge erkannt.

Also ich habe mit der KM und dem Kind abgeschlossen und mich damit abgefunden, dass es nun nicht mehr hier lebt und hierher zurückkommt. Eine Beziehung und Bindung kann nicht aufgebaut werden. Ich habe fast 10 Jahre meines Lebens nur mit dem Kram (Gericht, Jugendamt, Psychologen, Anwälte, Ärzte usw.) zu tun gehabt. Gekämpft und mich verausgabt. Ich will auch nicht mehr. Ich bin erschöpft.
Wenn ich also kein Interesse mehr an dem Kontakt zum Kind habe, was wären dann meine Optionen? Was würdet ihr in meinem Fall tun? Was wäre klug (persönlich und finanziell)? Was wird noch auf mich zukommen bzw. womit muss ich außerdem noch rechnen?


Es ist etwas länger geworden, aber ich habe mich schon versucht kurz zu fassen  Big Grin
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#2
Hallo,

ich wuerde mich wohl nicht erneut begutachten lassen wenn es eh nichts bringt. Zahlen wuerde ich auch nichts und zur Not alles an die Wand fahren oder irgendwohin abhauen und dort neu anfangen, wo mich die Tuerkei Justiz nicht erreichen/belangen kann. Ich dachte immer meine Story waere schon extrem, aber schlimmer geht eben immer. Tut mir echt mega leid fuer Dich!
Heute: Alter weisser Mann, Klimaleugner, Covidiot. Morgen: Held der Freiheit. Haltet Stand!
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#3
Du bist ein Paradebeispiel dafür, was Männer alles mit sich machen lassen, um Vater sein zu dürfen. Inzwischen rate ich jedem Trennungsvater davon ab, Lebensjahre, Zeit, Energie und Geld zu investieren in eine aussichtslose Sache. Und die Sache ist ab dem Moment aussichtslos, ab dem die Mutter nicht will dass der Vater im Leben des Kindes vorkommt. Gegen den Widerstand der Mutter lässt sich rein gar nichts machen.
Ich bin allerdings darüber verwundert, wie die türkischen Gerichte geurteilt haben - nicht so extrem pro Mutter/Frau wie deutsche Gerichte, aber in letzter Konsequenz dann doch. Ich hätte erwartet, dass die Richter eines muslimischen Landes die Rechte des Vaters am Kind höher werten. Deutsche Richter kennen überhaupt keine Rechte des Vaters - nur Pflichten, vor allem zahlen, zahlen, zahlen.
An deiner Stelle würde ich mich jetzt tot stellen, keine Verhandlungen mehr, keine Angebote, kein Geld, kein Nichts.

Inwieweit die Urteile und Beschlüsse türkischer Behörden und Gerichte auf deutschem Boden gelten, weiss ich nicht. Müsste man einen Juristen befragen - aber mit denen rede ich nicht mehr....
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#4
(15-07-2021, 14:12)Heini schrieb: Also ich habe mit der KM und dem Kind abgeschlossen und mich damit abgefunden, dass es nun nicht mehr hier lebt und hierher zurückkommt. Eine Beziehung und Bindung kann nicht aufgebaut werden. Ich habe fast 10 Jahre meines Lebens nur mit dem Kram (Gericht, Jugendamt, Psychologen, Anwälte, Ärzte usw.) zu tun gehabt. Gekämpft und mich verausgabt. Ich will auch nicht mehr. Ich bin erschöpft.
Wenn ich also kein Interesse mehr an dem Kontakt zum Kind habe, was wären dann meine Optionen? Was würdet ihr in meinem Fall tun? Was wäre klug (persönlich und finanziell)? Was wird noch auf mich zukommen bzw. womit muss ich außerdem noch rechnen?

Ebenfalls Moin , nur aus dem Nordwesten ... Willkommen im Club...

Unfassbare Story.... Du hast über all die Jahre allein durch die vielen Reisen in die Türkei noch viel mehr auf Dich genommen als die meisten hier; für mich ist das, wenn es denn so der Realität entspricht, eigentlich fast unglaublich. 

Zur Vervollständigung des Gesamtbildes wäre es noch ganz schön, wenn Du noch schreiben würdest, ob deine Ex Türkin ist, wie Du durch die Familie aufgenommen wurdest, ob das traditionelle Moslems sind etc. ... Dann wäre vieles noch eher nachzuvollziehen ... Wenn Dein Kind ein Sohn ist, würde dort erst recht viel mehr um den kleinen König gekämpft werden...

Ansonsten finde ich hast Du Deine Fragen im letzten Absatz selbst beantwortet... Ewigkeiten auf allen Ebenen gekämpft .. und verloren ... 

Oder aber auch nicht ! Man schafft es tatsächlich, mit der Zeit emotionalen Abstand zum Kind zu gewinnen. Und es geht darum , den de-facto Verlust des eigenen Kindes zu verkraften und den eigenen Seelenfrieden wiederzufinden..
( Hab meinem missratenen Erzeugnis gestern Abend mitgeteilt, dass sie mich in Zukunft gefälligst in Ruhe zu lassen hat. ... Das war ein schönes, ein befreiendes Gefühl .. ! )

Wenn Du gesund und leistungsfähig bist, setze Deine Prioritäten anders. Mach Karriere wenn Du willst und gönn Dir schöne Sachen; wenn Du krank und kaputt bist, versuche erstmal Stabilität wiederzufinden... mach ne Reha... mach Sport ... nimm ne Auszeit wenn möglich... Akzeptiere das , was hier im Forum immer wieder gebetsmühlenartig heruntergebetet wird:

Du wolltest nur Vater sein .. und man hat Dich nicht gelassen... also lebe Dein Leben so wie Du es Dir vorgestellt hast im Rahmen Deiner Möglichkeiten...

Was Unterhalt im Zusammenhang mit der Türkei anbelangt, werden Dir andere hier im Forum qualifiziertere Auskünfte geben können.. So wie das einschätze geht es zunächst einmal jedoch nur um Dich.. Soviel als erster Aufschlag ...

Gruß
ArJa
Duldet ein dekadentes Volk Untreue von Richtern und Ärzten sollte es sich auflösen. ( Platon )
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#5
Hi,

ganz üble Geschichte. Respekt, dass du so lange gekämpft hast. Ich habe beim Start Umgangsboykott direkt in Sack gehauen und mir auch sämtliche internationale Verfahren gespart - warum dem schlechten Geld noch Gutes hinterher werfen. An deinem Falle sieht man leider wie viel so nen HKÜ-Verfahren wert ist und wie der deutsche Staat seine männlichen Staatsbürger vertritt - nämlich gar nicht.

Ob Unterhalt gefordert bzw. erfolgreich in DT eingeklagt werden kann, kann ich nicht wirklich beurteilen. Da wissen andere hier natürlich mehr. 

Ich würde keinen Cent bezahlen und mich so unsichtbar machen wie möglich. Bei der Geschichte geht mir sowas von das Messer in der Tasche auf, sowas wird sich immer rächen in welcher Form auch immer.

Wenn du zahlst, wird die Hexe für ihre erfolgreichen Verbrechen auch noch belohnt, während du hier am Existenzminimum rumkrebst. Muss man(n) wollen. M.E. hast du drei Optionen: Option 1 alles zahlen und knechten. Option 2 sich allem entziehen. Option 3 Krieg auf allen Ebenen fern ab vom Gesetz, mit allen Konsequenzen.

Viel Erfolg, welchen Weg du auch gehst.
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#6
Erst einmal vielen Dank für die motivierenden und unterstützenden Worte. Mir sind gleich die Tränen in die Augen geschossen, als ich das Mitgefühl von euch gelesen habe Blush .
Am Liebsten wäre mir, wenn es erst gar nicht so einen Club zu geben bräuchte. Aber Dank der Menschen, die aufgrund ihrer Verletztheit, Dummheit oder einfach nur Schlechtheit das Leben des eigenen Kindes und des anderen Elternteils verbauen und schädigen müssen, gibt es überhaupt den Bedarf nach einem Club wie die Trennungsfaq. Danke hierfür!

Um nicht so sehr auszuschweifen und ins Detail zu gehen, habe ich vieles von den Dingen, die passiert sind und mir/uns widerfahren sind, übersprungen.

Ich selbst habe ebenso wie die KM türkische Wurzeln. Sowohl ihre, als auch meine Eltern sind moderate Muslime, ihnen sind kulturelle und traditionelle Dinge eher wichtig, im Vergleich zu mir. Mir ist es nicht wichtig, ob ein Mensch die oder die Religion oder Nationalität hat.
Wir alle gehören zur Menschheitsfamilie und sollten uns mit Respekt und Toleranz begegnen. Niemand von uns wurde als "schlechter" Mensch geboren. Das äußere Umfeld (Eltern, Familie, Freunde, Medien, Lehrer, Staat...) hat uns letztlich so sehr beeinflusst, dass wir zu dem geworden sind der wir nun sind.

Da ich nun beide Welten der Justiz, also sowohl in Deutschland, als auch in der Türkei kennengelernt habe, muss ich sagen, dass die Gerichte und Richter in Deutschland "perfekt" im Gegensatz zur Türkei sind! In Gänsefüßchen deshalb, um die Differenz zu verdeutlichen, da zwischen den Qualitäten der beiden Systeme Welten liegen. Auch Deutschlands ist natürlich nicht perfekt, aber es gibt immer schlechtere Rechtssysteme. Ich kann nur jedem Menschen davon abraten überhaupt irgendwelche Verfahren in der Türkei zu führen!
Als mich Anfang 2020 die TR-Polizei ins Revier für Schwerverbrecher gefahren hat, haben die beiden Polizisten im Jeep sich über die ganzen neuen Gesetze zum Schutze der Frauenrechte beklagt. Die Vorwürfe, Diffamierungen, Verleumdungen und Unterstellungen den Männern gegenüber habe explosionsartig zugenommen. Auch von der Bevölkerung heraus habe ich mitbekommen, dass Männer zu unrecht angezeigt und verklagt werden.

Was ich sagen will: Als junge emanzipierte Frau hast du in der Türkei (zumindest in den meisten Städten) den Jackpot! Du hast das Gesetz hinter dir. In ländlichen Regionen kann es jedoch anders aussehen. Zumindest kommt da eine sich Frauen gegenüber sehr unsichere und wenig selbstbewusste Generation an jungen Männern auf die Türkei zu.

Zu der Polizei-Abführaktion: Vor den Augen des Kindes haben mich vier Polizisten aus dem Hause der Familie abgeführt, weil ich der KM gegenüber gewalttätig gewesen sein soll. Hat die KM am Telefon den Beamten gegenüber wohl gesagt.
Ich war zu keinem Zeitpunkt in den über zehn Jahren zu ihr oder jemand anderem gegenüber gewalttätig. Nach ca. 6 Stunden auf dem Revier hat man mich nach meiner gemachten Aussage gehen lassen.
Alle, wirklich alle auf dem Revier waren sehr gut und freundlich zu mir und haben mir von Anfang des Abführens bis zum Ende des Freilassens Respekt und Höflichkeit gezeigt, haben mir Tee und Eis angeboten, haben mit mir draußen vor der Tür zusammen geraucht usw. (mittlerweile bin ich Nichtraucher :-)) Das hat mich sehr überrascht. Es sind ja halt auch nur einfache Menschen wie unser einer.

Bei der Rückführungsablehnung im HKÜ-Verfahren gehe ich neben weiteren von politisch motivierten Gründen aus. Eine institutionell tolerierte bzw. begünstigte Art der Kriminalität.
Der Staatsanwalt in der TR, der mich bzw. das Bundesamt für Justiz vertreten sollte, war unvorbereitet bei den Gerichtsterminen und wusste nicht worum es geht. Der saß teilnahmslos im Raum und hatte nichts zu sagen.
Die Dauer eines Verfahrenstermins beträgt 5-10 Minuten. Davon gehen 50% in die neue Terminfindung ein. Es ist eine komplette Farce. Ich dachte jedes mal ich bin in einer schrägen Komödie, einer Satire. Mich wollte der Richter bei den ca. 6 Terminen an denen ich dort zugegen war nicht ein einzige Mal hören bzw. sprechen. Weitere Termine habe ich soweit es geht dann auch nicht mehr wahrgenommen.

Eure Vorschläge helfen mir, dass ich nicht ganz falsch liege mit meinen Emotionen und meiner Einstellung.
Ein Untertauchen ist nicht möglich, da ich ein starkes, soziales Umfeld habe, welches ich niemals missen möchte. Ich wüsste auch nicht wie ich das könnte.
Ja, sollte meinen Mindset ändern und endlich verstehen, dass es noch viele weitere Dinge im Leben gibt, für die es sich lohnt zu kämpfen und zu investieren. Freundschaften, Beziehungen, eigene Gesundheit usw.

Leider wird der deutsche Staat hier das Begehren der Vollstreckung eines Landes wie der Türkei erfüllen und befriedigen, jedoch nichts weiter unternehmen wenn ein deutscher Staatsbürger dem allein sorgeberechtigten deutschen Elternteil entführt wird. Da leistet unser Staat dem Entführer(-land) einen Bärendienst.

Es wäre sehr hilfreich, wenn sich jemand mit den zwischenstaatlichen Gegebenheiten auskennt und meldet.
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#7
Lieber Heini

Die zwischenstaatlichen Gegebenheiten werden über die üblichen Staatsverträge geregelt.
https://www.dijuf.de/files/01_UHR/Länder...202021.pdf

Vater sein heisst wohl - wie überall - zahlen, zahlen, zahlen.

Kannst Du nicht hinsichtlich Deines Verdienstes etwas innerhalb der Familie regeln? In deinem Fall wäre ich gnadenlos und würde mit genau derselben Kaltschnäuzigkeit wie das Juristengesocks agieren. Lügen, betrügen, lächeln.
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#8
Wenn Du nicht woanders neu anfangen kannst und der deutsche Staat wirklich das tuerkische Unrechtsurteil betr. Unterhalt vollstrecken will, wuerde ich alles an die Wand fahren und mich in die soziale Haengematte des deutschen Staates legen. Da laesst es sich mit Geschick und List auch recht komfortabel leben.......
Heute: Alter weisser Mann, Klimaleugner, Covidiot. Morgen: Held der Freiheit. Haltet Stand!
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#9
Auch euch danke ich für eure Antworten. Ich habe zwecks Meinungsvielfalt ebenfalls im von Trennungsfaq verlinktem Nachbarforum geschrieben. Bitte nicht übel nehmen.

Mittlerweile hat mich bzw. meine Anwältin in TR der Zahlungsbefehl erreicht. Die 7 k€ beziehen sich noch auf den zuerst genannten symbolischen Betrag von ca. 75 €/Monat und noch nicht auf den danach auf 125 €/Monat erhöhten symbolischen Betrag. Demnach wird die Summe schließlich ca. 11,5 k€ betragen für KU ab 05-2015 bis 06-2021. Wohlgemerkt für erst noch den symbolischen Betrag von 125 €/Monat, welches noch weiter erhöht werden wird, sobald mein "neues" Einkommen bekannt wird. (Die haben Zinsen von 9% darauf berechnet, daher auch die nochmals höheren Beträge.)

Da ich dort in der TR nichts besitze (weder Immobilie noch Geld), können sie mich nicht direkt belangen, sondern die KM muss das Gerichtsurteil durch ein Anerkennungsverfahren hier in D anerkennen lassen. Nach dem Verfahren dürfe die TR die Forderung hier vollstrecken und mein Konto pfänden.

Gegen den Zahlungsbefehl kann man noch bis Ende dieser Woche Widerspruch einlegen, um es noch ein wenig zu verzögern. Falls der Richter diesen für ungerechtfertigt halten sollte, würde aber eine Geldstrafe von 40% des geforderten Betrags obendrauf kommen. Laut meiner Anwältin gibt es jedoch keinen juristisch triftigen Grund für einen Widerspruch. Was meint ihr?

Sie sagt, dass ich gegen das Verfahren hier in D mit anwaltlicher Vertretung vorgehen sollte.

Eine Rechtstaatlichkeit erkenne ich praktisch auch nicht. Auf dem Papier behaupten sie das aber. Unser System in D gibt leider auch manchmal viel auf das was auf dem Papier steht.

Empfiehlt jemand ein optimales/ideales Vorgehen? Kennt jemand eine Anlaufstelle, außer euch lieben Menschen, die ich zuerst noch aufsuchen sollte, bevor ich dann leider wieder einen Anwalt einschalten muss?

Lieber Alberto und kay, ich weiß gar nicht wie ich das mit der Geschicklichkeit machen soll. Mein Leben lang bin ich "rechtlich" korrekt gewesen, niemandem Unrecht angetan. Jetzt würde ich sogar gewissen Menschen und Institutionen gegenüber nicht mehr so korrekt sein wollen und weiß nicht mal wie das geht  Huh

Grüße Heini
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#10
Da die Tuerkei nicht in der EU ist, muss die Anerkennung von Urteilen, bzw. die Vollstreckbarkeit irgendwo besonders geregelt sein. Du musst mal herausfinden wo. Ev. ist das naemlich garnicht so einfach mit der Anerkennung bzw. Durchsetzung. Was auf jeden Fall nicht schaden kann, ist sich schon jetzt pfaendungssicher zu machen......
Heute: Alter weisser Mann, Klimaleugner, Covidiot. Morgen: Held der Freiheit. Haltet Stand!
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