09-12-2022, 22:28
In Deutschland steht das Familienrecht im Grunde nach wie vor auf dem Stand der Ur-Katastrophe von 1977. Veränderungen gab es vor allem beim Kindesunterhalt, dessen Höhe mittlerweile auf einem Niveau ist, dass mittlere Einkommen schon bei zwei Kindern zum Mangelfall werden. Ausserdem wurde der Unterhalt für nichteheliche Mütter extrem ausgeweitet. Alle anderen Reformen bleiben winzig oder wurden einfach abgesagt, bis heute haben Mütter ohne Trauschein automatisch die Alleinsorge, bis heute wird das Residenzmodell als gesetzlicher Standard gesehen, bis heute ist nicht einmal Umgang wirklich vollstreckbar. Wahrscheinlich gibt es nur Fortschritte, wenn die Verantwortlichen wie in der französischen Revolution beseitigt werden um die Täter loszuwerden oder wenn der Staat so komplett bankrott ist, da dass gar nichts mehr durchsetzbar ist.
Teil des deutschen Weges ist die strikte Weigerung, sich die Entwicklungen und Wege anderer Länder auch nur anzusehen, geschweige denn zu diskutieren. Nur am deutschen Juristenwesen soll die Welt genesen und Kinder in Deutschland sind etwas ganz besonderes, das ganz anders behandelt werden muss.
Diesem Schweigen und diesem Hass auf Väter als Elternteile vierter Klasse verweigern wir uns. Es ist Zeit, mal wieder in die USA zu sehen, weil auch dort wie fast überall interessante Entwicklungen zu beobachten sind. Dort gab es einige Veränderungen. Familienrecht ist Sache der Bundesstaaten und unterscheidet sich teilweise sehr stark voneinander.
Seit 2018 gibt es nun den ersten Staat, der gemeinsame Betreuung, das Wechselmodell als Standard gesetzlich verankert hat, das heisst dort "gleichberechtigte Elternzeit", "equally shared parenting time". 2021 folgte Arkansas. Kürzlich wurde in Ohio ein Gesetzentwurf eingebracht (House Bill 508), der das Wechselmodell als Standard festlegt. Dinge, über die kein Wort in Deutschland zu lesen war. In Kentucky kann man auch ein Resümee ziehen, weil das nun schon einige Jahre so geht. Und das ist gut, sehr gut. Zuerst gingen die Anträge bei Familiengerichten zurück, auch die Zahl der Anträge, die häusliche Gewalt betrafen, sank um fast 700 Fälle. Das alte Gesetz förderte Konflikte und produzierte Gewinner und Verlierer, jetzt fördert es Zusammenarbeit. Das Gesetz ist dabei ähnlich wie in Norwegen relativ konkret, es stehen 11 Punkte drin, die besprochen werden müssen, z.B. räumliche Nähe der Eltern.
Andere Staaten beginnen kleiner: Sie haben Gesetze eingeführt, dass die Kinder "häufigen und ständigen Kontakt" zu beiden Elternteilen haben müssen, und dass Richter "die Eltern ermutigen müssen, sich die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder zu teilen".
Noch eine andere, kleinere Entwicklung: In den deutschen Medien wurde auch immer wieder berichtet und gefordert, dass Vätern doch der Führerschein und/oder andere Lizenzen entzogen werden müsse, wenn sie keinen Unterhalt zahlen, das sei in den USA auch so und übe Druck aus auf die faulen Kerle. War es auch in ein paar Staaten. Law & Order. Worüber nichts zu lesen ist: Das wurde grösstenteils wieder abgeschafft, weil es genau die hirnrissigen Effekte hatte, die jeder denkende Mensch ohnehin kennt. In Missouri schon 2018, Paragraf ist gestrichen.
Teil des deutschen Weges ist die strikte Weigerung, sich die Entwicklungen und Wege anderer Länder auch nur anzusehen, geschweige denn zu diskutieren. Nur am deutschen Juristenwesen soll die Welt genesen und Kinder in Deutschland sind etwas ganz besonderes, das ganz anders behandelt werden muss.
Diesem Schweigen und diesem Hass auf Väter als Elternteile vierter Klasse verweigern wir uns. Es ist Zeit, mal wieder in die USA zu sehen, weil auch dort wie fast überall interessante Entwicklungen zu beobachten sind. Dort gab es einige Veränderungen. Familienrecht ist Sache der Bundesstaaten und unterscheidet sich teilweise sehr stark voneinander.
Seit 2018 gibt es nun den ersten Staat, der gemeinsame Betreuung, das Wechselmodell als Standard gesetzlich verankert hat, das heisst dort "gleichberechtigte Elternzeit", "equally shared parenting time". 2021 folgte Arkansas. Kürzlich wurde in Ohio ein Gesetzentwurf eingebracht (House Bill 508), der das Wechselmodell als Standard festlegt. Dinge, über die kein Wort in Deutschland zu lesen war. In Kentucky kann man auch ein Resümee ziehen, weil das nun schon einige Jahre so geht. Und das ist gut, sehr gut. Zuerst gingen die Anträge bei Familiengerichten zurück, auch die Zahl der Anträge, die häusliche Gewalt betrafen, sank um fast 700 Fälle. Das alte Gesetz förderte Konflikte und produzierte Gewinner und Verlierer, jetzt fördert es Zusammenarbeit. Das Gesetz ist dabei ähnlich wie in Norwegen relativ konkret, es stehen 11 Punkte drin, die besprochen werden müssen, z.B. räumliche Nähe der Eltern.
Andere Staaten beginnen kleiner: Sie haben Gesetze eingeführt, dass die Kinder "häufigen und ständigen Kontakt" zu beiden Elternteilen haben müssen, und dass Richter "die Eltern ermutigen müssen, sich die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder zu teilen".
Noch eine andere, kleinere Entwicklung: In den deutschen Medien wurde auch immer wieder berichtet und gefordert, dass Vätern doch der Führerschein und/oder andere Lizenzen entzogen werden müsse, wenn sie keinen Unterhalt zahlen, das sei in den USA auch so und übe Druck aus auf die faulen Kerle. War es auch in ein paar Staaten. Law & Order. Worüber nichts zu lesen ist: Das wurde grösstenteils wieder abgeschafft, weil es genau die hirnrissigen Effekte hatte, die jeder denkende Mensch ohnehin kennt. In Missouri schon 2018, Paragraf ist gestrichen.