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Ein Nachruf. Seid gewarnt, ich bin nicht gut darin, sowas zu schreiben.
Stefan Linke ist etwa Anfang Oktober 22 in seiner Heimatstadt gestorben, hier mit dem Account "StrengGeheimerInformant" und unter anderen Accountnamen unterwegs. Gar nicht so Wenige hier, auch ich, hatten direkten Kontakt zu ihm und es gibt wohl keinen Grund mehr, seinen Namen nicht zu nennen. Mittlerweile ist die Liste toter Väter ganz schön lang, die mal aktiv waren.
Hierhergekommen ist er wegen seines Kindes, ein Trennungsvater mit all den typischen wenigen lösbaren und vielen unlösbaren Problemen. Er machte dann eine Entwicklung wie viele Andere, vom Trennungsvaterthema zu Männerthemen, zu weiteren verwandten Themen, er gründete ein Blog, wollte selbst etwas publizieren, hielt Kontakt mit anderen Männern, zuletzt mit mir Mitte 21. Und noch etwas war typisch, was ich überdurchschnittlich oft bei Trennungsvätern erlebe: Eine Tendenz zur Selbstzerstörung, Suchtproblematik. Zugrundeliegend sind meist psychische Auffälligkeiten, die in einem normalen Umfeld, bei normaler Sozialisierung gut zu bewältigen. Kommen jedoch solche Stressoren wie das Trennungsvatersein in Deutschland dazu, entsteht eine Rolltreppe abwärts, von der man kaum runterkommt. Bei ihm war die Auffälligkeit etwas, das Richtung Borderline ging, ob und wie sehr will ich nicht beurteilen, aber einige Symptome waren da.
In den Monaten vor seinem Tod brachen die Kontakte ab, es gab einen Krankenhausaufenthalt und schliesslich einen wortlosen, stillen Tod ohne Todesanzeige.
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Mein aufrichtiges herzliches Beileid.
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Ich kannte ihn. Neben regelmäßigen Telefonaten, war er auch mal hier zu Besuch. Die Gesamtproblematik hat ´p geschrieben. Vor dem Ganzen ein beruflich erfolgreicher und intelligenter Mensch. Der Absturz durch Scheidung und Insolvenz.
Ich möchte mehr Interna nicht schreiben und das bringt auch nichts. Bemerkenswert war, dass er bis zuletzt seinen Job machte und dahingehend weiterhin "funktionierte". Für das System... Jegliche professionelle Hilfe war für ihn keine Option. Die Gründe sind da sicher vielfältig.
Eines ist klar und das ist auch immer zu raten: Die Suchtproblematik ist brandgefährlich. Man sieht das. Man weiß das. Und man kann schlicht als Außenstehender damit nicht umgehen. Das schließt mich mit ein. Wie ansprechen? Das können nur die Profis, die mit solchen Sachen vertraut sind.
Leider ist Jeder emotional anders gestrickt. Seine Tochter brach den Kontakt mit 18 zu ihm komplett ab. Das hat er nicht verkraftet. Sich auch gesundheitlich notwendigen OPs entzogen. Ausreden haben Süchtige immer. Sich an das Kind zu klammern, war viele Jahre sein Lebenszweck. Als das schief ging, ging die Talfahrt in eine Schussfahrt über. Vielleicht erreiche ich hiermit ein paar Leute, die sich wieder erkennen.
Er konnte nie verstehen, warum man mich nach Ansprache auf meine beiden Töchter damit nicht triggern konnte. Nicht das er mich damit hätte triggern wollen - auf keinen Fall - er konnte das nur nicht emotional nicht nachvollziehen.
Jahrelanges starkes Rauchen von billigen Zigarillos, starke Sucht nach Alkohol, und fehlende soziale Kontakte gegen Null, tun dann ihr Übriges.
Mal etwas zum Alkohol: Bitte passt da auf. Man merkt es lange nicht und will das auch lange nicht merken. Ich fahre heute noch nebenbei Taxi und sehe, was das anrichtet. Dabei bin ich selbst kein Abstinenzler. Ich habe eine Whisky-Sammlung von über 25 Sorten. Eine solche Sammlung kommt aber gerade dann eben nicht zusammen, wenn man im Turnus ist, was das Trinken angeht. Bei mir hält eine Flasche oft 2-3 Jahre. Andere sind ohnehin geschlossen. Vielleicht bleiben sie es auch. Ich bemerke oft an ungläubigen Blicken, dass die Sammlung meist die, die regelmäßig trinken, das nicht einordnen können.
Ich sage immer: Soziale Kontakte ersetzen nie das Internet! Habe mal versucht ihn zu überreden, das Lebenskonzept zu überdenken. Raus aus der Großstadt mit einer Miete, die über 50% seines Gehalts beanspruchte. Heute weiß ich, dass das damals schon zu spät war.
Wenn man Solches nach hoffentlich noch funktionierender Restreflektion bei sich bemerkt, dann tu genau das Gegenteil und das sofort. Die Entscheidung zu treffen, sich irgendwo aus diesem Teufelskreis zu lösen, egal wie, ist nie falsch. Sie ist immer richtig. Auch wenn es zu Anfang falsch aussieht.
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auch wenn ich Stefan nicht kannte finde ich total wichtig, was @Nappo schrieb.
Finger weg von Suchtmitteln, eigene Situation überdenken und handeln.
Ich habe seit 4 Jahren nun keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken, bin vor 5 Jahren weg aus der Hauptstadt (Wohnung, 1000.-) in eine Kleinstadt am Meer (Haus 500.-)
V.
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Kontrollverlust und abrutschen kann viele Symptome haben. Ich kannte einen Trennungsvater, der abstinent aber arbeitssüchtig wurde. Viele wurden von Rauchern zu starken Rauchern. Abstinenz oder nicht ist nicht relevant, die dahinterliegenden Mechanismen sind es sehr.
Der Teufelskreis, der war stark bei Stefan, viel zu stark für ihn. Mein Weg da raus war auch ein radikaler Schnitt, Wegzug, raus aus der grossen Stadt, Beruf hingeworfen, vieles Andere auch. Nichts davon kam für ihn in Frage. Das soll keinesfalls heissen, dass er halt "selber schuld" ist, wie dann gerne immer unterstellt wird. Die schuldigen Verbrecherinnen und Verbrecher sitzen in Amt und Würden, sie schreiben Gesetze, sie wichsen sich unter Talaren einen ab, sie blockieren und hetzen gegen jede Gleichberechtigung von Vätern, sie verachten psychisch schwache Männer, sie verweigern ihnen die Hilfen, die Frauen und Müttern ständig angetragen werden.
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@p
ja, aber manchmal isind radikale Schritte und Schnitte notwenig, um überhaupt er die Luft und das Umfeld zur Verfügung zu haben, um die Mechanismen angehen zu können.
V.
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"Den Toten zur Ehr - Den Lebenden zur Mahnung - Den Kommenden zur Warnung" [NN]
Umgangsboykott, Entfremdung vom eigenen Kind, finanzielle Belastung und die auf erzwungene Auseinandersetzung mit der ganzen Verbrecherbande haben das Potential einem das Leben zu versauen. Die Gefahr, dass Ganze zum einzigen Lebensinhalt werden zu lassen ist groß. Der Weg, eine gesunde Gleichgültigkeit oder Abstand – auch zu dem eigenen Kind – zu entwickeln ist lang und steinig.
Der frühe und vermeidbare Tod eines Vaters macht betroffen und ist gleichzeitig eine Warnung an alle die sich mit dem Giftmüll FamRecht beschäftigen bzw. beschäftigen müssen.
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