Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Gründe für die niedrige Geburtenrate
#1
So gut wie jeder hat mal eine Umfrage gemacht, um anschliessend Ergebnisse zu präsentieren, wieso die Geburtenrate so niedrig ist. Ministerien, Bertelsmänner, Brigitte und tausend andere Blättchen, die Kirchen, die Wirtschaft etc. etc.

Heute sind die Partnervermittler dran, genauergesagt "Parship", das ist irgendeine dieser teuren Online-Partnervermittlungen. Ein Business, das im weitesten Sinne sogar was mit Kinderkriegen zu tun hat. Hier Ergebnisse:

http://www.presseportal.de/pm/37604/1473...rship_gmbh

Warum wir keine Kinder wollen
1. Finanzielle Erwägungen (31 %)
2. Bisher fehlt der richtige Partner (27 %)
3. Fühlen sich nicht reif genug (26 %)
4. Angst vor zu wenig Freiheit (24 %)
5. Angst vor Karriereeinbruch (15 %)
6. Keine Zeit (14 %)
7. Angst vor Verantwortung (10 %)
7. Medizinische Gründe (10 %)
(Mehrfachnennungen möglich)


Natürlich haben die Auftraggeber rein zufällig ein gutes Rezept, um dem Problem auf Platz 2 abzuhelfen :-)
Zitieren
#2
Bis auf die Punkte 2. un 7. erkenne ich nur Punkte, die egoistischer Prägung sind.
In Teilen dürfte es große Überschneidungen in den Punkten 1. und 4. geben, auch 3. kann hier mit hinein wirken.

Schön aber, dass die Frauen auf dem Vormarsch sind und einige von denen dürften sich mittlerweile auch in den Punkten 5. und 6. wiederfinden!
Zitieren
#3
Sad 
Einige "Fachleute" tun immer noch so, als ob sie nicht wüssten warum Väter in Deutschland Angst haben Kinder in die Welt zu setzen. Angry

Zitat:Auf die Frage nach den niedrigen Geburtenraten in Deutschland sagt Norbert Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung im FOCUS-Gespräch: „Die Kosten allein können als Grund für die Ablehnung von Nachwuchs nicht herhalten. In wirtschaftlich vergleichbaren Ländern wie Frankreich und Skandinavien, aber auch Großbritannien und den USA liegt die Fertilität viel höher.“ Der Demograf sieht „kulturelle Gründe“, vor allem einen „extrem hohen Erwartungsdruck auf Eltern“.

http://m.focus.de/gesundheit/baby/focus-...21514.html

Diese gutbezahlten "Spezialisten" wissen eigentlich ganz genau was der wirkliche Grund ist, denn sie werten die Ergebnisse von Forschungen und Untersuchungen aus (deswegen heisst es ja Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Aber sie werfen Nebelkerzen (machen kulturelle Aspekte oder sonstwas für Kinderarmut in D verantwortlich) und rätseln demonstrativ in verschiedenen Zeitschriften.
Zitieren
#4
mit fehlt da der punkt: angst vor dem völligen finanziellen und emotionalen zusammenbruch! Smile

in zeiten wo man sich auf beziehungen nicht mehr verlassen kann, ist das kinderkriegen ein grosses risiko geworden. für beide geschlechter. auch wenn die frauen rechtlich die nase vorn haben, wenn der mann den hasenfuss macht, sieht es halt auch für sie blöd aus.
Zitieren
#5
Siehe auch
http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...p?tid=3652
http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...p?tid=1067
Zitieren
#6
Der Artikel im Focus hat Tendenzen: Männer spielen bei der Reproduktion zukünftig keine direkte Rolle mehr, Zielgruppen - hier Frauen - sind leicht über ihre Begehrlichkeiten zu erreichen, 23andme liefert das auf Frauen maßgeschneiderte Reproduktionsmodell der Zukunft, gute Produktwerbung kommt ohne bunte bis grelle TV-Spots aus, sondern wird subtil, als Meinung von Wunschmehrheiten, deren Interesse man auf das hierzu entwickelte Produkt mit wissenschaftlichem Anstrich lenkt, eingetrichtert.
Das vorgestellte Reproduktionsprodukt liegt voll auf Linie des Großkapitals und der potentiellen Konsumentengruppen und bedient eine Diskussionspartei (Frauen, als potentielle Mütter) voll, während die andere (Männer, als Zahlesel) Zielgruppe nicht sein kann.

Der vielbeschworene Demografiewandel scheint bei einigen Menschen zu bewirken was sich viele Meinungsbildner wünschen und über Kommentare vervielfältigt wird:
Zitat:Dann haben diese 59 Prozent der Deutschen ohne Kinder, sicher nichts dagegen, wenn die anderen 41 Prozent es völlig normal finden würden, daß diese auch keine Rente erhalten. Schließlich wird die Rente durch die nachfolgende Generation finanziert.

Dank Umlageverfahren verhält es sich bei der Rentenfinanzierung, wie beschrieben.
Und dank guter Lobbyarbeit ist es auch so, dass die Bevölkerung so diskutiert, wie von ein paar pfiffigen (wahlweise unbedarften) Jung-Unionern im vergangenen Jahr vor- und bereits teilweise umgesetzt: Kinderlose (Zuschläge zu Renten- und Pflegeversicherung) vs. Kinderbesitzer (keine Zuschläge zu Renten- und Pflegeversicherungen), grenzdebile AE-Mütter die Morgenluft wittern (volle „Mütter“-Rente ohne Erwerbstätigkeit) vs. potentielle und abgesägte Erzeuger die befürchten in lebenslange Kollektivhaft genommen zu werden (volle Rente erst ab 70), Männer (können keine neuen Konsumenten gebären) vs. Frauen (haben neue Konsumenten zu gebären, man muss es ihnen nur schmackhaft machen).

Auf die Idee, dass sich - vor Geld mittlerweile stinkende - Geldsäcke an der Finanzierung der aus den Produktionsprozessen gedrängten Menschen auch mal stärker beteiligen könnten, kommen Otto und Liese Normalbürger_in nur noch ausnahmsweise.

Die allgemeine Diskussion um niedrige Geburtenraten ist überflüssig, wenn für den wirtschaftlichen Erfolg einer Export-Nation kaum mehr Menschen als produktive Arbeitskräfte benötigt werden.
Die Diskussion um gesellschaftliche Vielfalt und gut ausgebildete psychisch stabile Menschen, die als Fachkräfte die perfekte Balance zwischen Familie und Beruf gefunden haben (=Kreativität = großer Brainpool = Warp-Antrieb = Wohlstand für alle) ist es jedoch deshalb noch lange nicht.

Ich habe keine Angst weitere Kinder zu zeugen, sondern begründete Angst, was aus denen (gemacht) wird. Eine potentielle Reproduktionspartnerin müsste eine schier endlose Liste an Kriterien erfüllen und ich bin mir bewusst, dass meine Chance, eine solche zu finden, ausgesprochen gering ist. Man(n) soll aber die Hoffnung nie aufgeben. Smile
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
Zitieren
#7
Zitat:Dann haben diese 59 Prozent der Deutschen ohne Kinder, sicher nichts dagegen, wenn die anderen 41 Prozent es völlig normal finden würden, daß diese auch keine Rente erhalten. Schließlich wird die Rente durch die nachfolgende Generation finanziert.

Mich persönlich hat Herr Adenauer damals nicht gefragt, ob ich diesen Weg mitgehen möchte. Wie sollte er auch, war vor meiner Zeit.

Heute bin ich Zwangseinzahler in ein Rentensystem, welches von ihm mitgestaltet wurde und für mich persönlich nur Nachteile bringt.

Gerne verzichte ich auf das gesetzliche Rentensystem, und treffe von den dadurch freigewordenen Gelder eine Privatvorsorge und verzichte gleichzeitig auf sämtliche staatliche Sozialleistungen.

Darf ich aber nicht.

Natürlich könnte ich mich Selbstständig machen. Aber nur um mich dem Zwangssystem zu entziehen? Warum muss ich da einzahlen, nur weil ich nicht selbstständig bin?
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste