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Familienrichter: Umgangsstreitigkeiten werden immer hässlicher
#5
Die 80% sind seine persönliche Schätzung und die ist höchst irreführend.

- im Bundesland seines Gerichts sind mehr als die Hälfte der Trennungskinder nichteheliche Kinder, da gibts überhaupt kein Scheidungsverfahren. Die fallen aus seiner persönlichen Statistik raus. Ebenso Eheleute, die sich getrennt haben, aber nicht juristisch.

- Ebenfalls fallen alle Fälle raus, die erst nach der Scheidung strittig werden. Das sind gar nicht so wenig, weil es erst mit der Zeit zu Ärger kommt - das Umgangsrecht als Zünder.

- der Herr Richter ignoriert natürlich auch all die Fälle, in denen ein extrem unbefriedigender Zustand entstanden ist, aber einer einfach aufgibt. Das sind im wesentlichen Fälle, in denen der Vater aufgegeben hat, laut Amendt enden so 30% der Väter (und 50% ohne Umgang). Das ist der Zustand, den das sogenannte Recht absichtlich oder indirekt favorisiert: So lange auf den "Störer der Mutter-Kind-Harmonie" draufschlagen oder wegschicken, bis Ruhe ist. Oder ihn von vornherein davon abzuschrecken, vor Gericht zu gehen. Egal welche Art Ruhe, Hauptsache Ruhe. Das ist natürlich kein strittiger Fall in Richterleins Sicht, denn Richterlein sieht gar nix. Diese Grabesstille ist für das Kind jedoch dieselbe Katastrophe.

- Gerade mal die Hälfte der geschiedenen Ehen hat überhaupt noch minderjährige Kinder. Die ohne Kinder dürften sehr viel weniger strittig sein, weil in der Regel die zwei wichtigsten Gründe wegfallen, nach der Ehe noch Kontakt zueinander zu haben oder sich zu streiten: Kinder und Unterhalt. Nicht nur Kindes, sondern auch auch Ehegattenunterhalt, ohne Kinder wird der sehr viel seltener gezahlt werden müssen. Wenn Richterlein schon Zahlen nennt, hätte er die Zahl der Streitigkeiten in Ehen mit Kindern nennen sollen. Aber merke, lieber Richter: Die "Strittigkeit" ist blödes Juristengeschwätz und bestenfalls ein Faktor für den Profit, der sich aus einem Fall schlagen lässt. Wirklich relevant ist etwas ganz anderes: Was für das Kind rauskommt, egal wie laut gestritten oder nicht gestritten wird. Der kalte, leise Kontakt-Tod eines Elternteils ist schlimmer für das Kind wie ein Umgangsverfahren, das kontrovers geführt wird, aber im Endeffekt tatsächlich irgendeine eingehaltene Umgangsregelung herauskommt.

Belastbare Zahlen gibt es nicht. Nicht in Deutschland. Die wirklich interessanten Zahlen wären politisch nicht opportun, der Staat wird sich hüten eine repräsentative Studie darüber in Auftrag zu geben und zu publizieren. Das eigene Versagen wäre zu offensichtlich, Handlungszwänge würde entstehen, die Staat und Feminat überhaupt nicht in den Kram passen. Amendts Väterstudie, die sich u.a. sehr auf strittige Trennungen konzentriert hat, wurde privat finanziert, anders ging es nicht.
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RE: Familienrichter: Umgangsstreitigkeiten werden immer hässlicher - von p__ - 13-09-2009, 18:08

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