29-10-2010, 07:35
Frauen bloggen anders?
In der letzten Blogschau wurde eine weibliche Bloggerin zitiert. Was daran besonders ist? Es ist zuvor kaum aufgefallen, dass in den letzten Beiträgen nie Frauen mit ihren Blogs zu Wort kamen. Warum das im politik.de Blog so ist und warum Frauen in der politischen Blogosphäre nur selten vertreten sind – um das zu klären, dafür werfen wir einen Blick in die Online-Tagebücher beiderlei Geschlechts.
Wendy Cheng: Eine der erfolgreichsten internationalen Bloggerinnen. Bloggen Frauen anders?
Frauen klicken anders, stellte die Süddeutsche Zeitung im April nach dem größten deutschen Blogger-Treffen re:publica fest. Glaubt man den deutschen Blogcharts, dann spielen Frauen unter den Top 100 der deutschen Blogger kaum die erste Geige. Das erste mehrheitlich von Frauen verfasste Blog Les Mads erscheint derzeit auf Platz 33 – und beschäftigt sich mit avantgardistischer Mode.
In der TAZ Netzkultur stieß Katrin Strohmaier ins gleiche Horn: „Das Internet scheint eine aus feministischer Sicht ohnehin schon enttäuschende, männlich dominierte Realität abzubilden“. Denn auch wenn Frauen die meisten Blogs schrieben, würden sie als karrieregeil gelten, wenn sie ihrer Stimme auch Gehör verleihen möchten. Die meisten von Frauen verfassten Blogs würden sich mit eher persönlichen Dingen beschäftigen – und das gute alte “Strick-Blog” taugt nicht für eine gute Platzierung unter den politisierenden Platzhirschen der digitalen Tagebücher.
Robert Basic, der ehemalige deutsche Nummer-Eins Blogger, fügt mit Bezug auf die TAZ Zahlen zur Argumentation: „Eine Studie der Ruhruniversität Bochum zeigt, dass 75,9 Prozent der Blogs, die Frauen schreiben, reine Tagebuchblogs sind. Bei den Männern sind es dagegen nur 37,1 Prozent.“
Die Untersuchung “Doing Gender, kulturelles Kapital und Praktiken des Bloggens“, habe als Grund herauskristallisiert: „Frauen fühlen sich seltener ermächtigt, öffentlich zu sprechen (…) Das ist das Ergebnis jahrelanger kultureller Prägung“, so der Autor in Bezug auf die TAZ. Schließlich: die reale Gesellschaft reproduziere sich mit gleicher Machtkonstellation auch im Internet.
Bloggerkongress re:publica. Die deutsche Blogosphäre ist männlich dominiert.
„Die Blogwelt leidet unter einem Frauenmangel“, schreibt Thomas Gigold über die Netzpiloten. Das Problem sei aber nicht der Anteil an weiblichen Bloggerinnen, sondern deren mangelhafte „Sichtbarkeit“ in der Internetöffentlichkeit. Zu finden sind Sie nur schwer, „(…) jedenfalls, wenn man sie anhand der typischen Kriterien sucht, die man sonst heranzieht um “erfolgreiche” Blogger zu finden: Linkhäufigkeit, Leserzahlen, Aufmerksamkeit. In Charts und Rankings findet man bloggende Frauen bei weitem seltener als Männer. Das allerdings bedeutet nicht, dass weniger Frauen bloggen. Es sagt lediglich aus, dass sie sich weniger in der sichtbaren Welt der Blogs verknüpfen. Und an ihr Teil haben.“
Für die Gründe verweist er auf die Bloggerin Nicole Simon, die den Grund für einen Mangel an einer starken weiblichen Bloggerszene vor allem charakterlich bedingt sieht: „Frauen sind vorsichtiger – oder: Männer sind unvorsichtiger -, wenn es darum geht, einfach loszubloggen oder auszuprobieren. Jeder, der jemals Support gemacht hat, weiß, dass Frauen sagen “Ich würde gerne X machen, kann ich dabei was kaputtmachen?” während Männer sagen “Ich habe nix gemacht! Aber jetzt geht nichts mehr!” Und vor allem – Männer haben Zeit und Lust, sich mit aus Frauensicht unwichtigen Themen zu beschäftigen.“
Gigolds Fazit: „Das Leben im Netz ist nicht anders als das im realen Raum: Männer und Frauen spielen beide, allerdings nur selten auf der gleichen Ebene. (…) Das sagt nichts über Reife, Wichtigkeit oder Vernunft aus. Nur über den Spieltrieb. Und der ist bei uns Männern nunmal größer als bei jedem anderen Wesen auf diesem Planeten“.
Die Bloggerin und Journalistin Anne Roth sieht ein Problem in der typischen Art, wie Aufmerksamkeit im Netz erzeugt werde: „Mir schwant, dass die spannendere Frage nicht die ist, warum Frauen sich irgendwie anders verhalten (also nicht so bloggen wie – manche – Männer), sondern die danach, wie sich ‘Wichtigkeit’ definiert, wie Aufmerksamkeits-Generierung im Web 2.0 stattfindet und was das dann womöglich für Folgen hat entlang der Geschlechtergrenzen. (…) Übrigens, ohne das auch nur annähernd wirklich zu wissen, bin ich ganz sicher, dass die Beteiligung anderer qualifizierter ‘Minderheiten’ an den Spitzen der Blogosphäre/der Meinungsmacherei genauso grässlich aussieht.“
Violandra Temeritia von Ávila, Bloggerin unter anderem für die FAZ, kritisiert in Bezug auf die INITIATIVE PRO NETZNEUTRALITÄT, die meisten vorgebrachten Thesen. Das Argument, Frauen interessierten sich weniger für Computer und Politik (und wohl besonders nicht für die Kombination aus beidem), sei zu simpel gedacht: „Entgegenhalten muss man dieser Aussage zudem, dass sie versucht Geschlechterklischees zu erhalten und somit kaum in das Argumentationsrepertoire einer progressiven Netzszene gehören sollte, und außerdem, dass wenn die Sprecher dieser Szene passionierte Evangelisten ihres Glaubens sein und somit andere für ihre Haltungen und Ideen gewinnen möchten, es eine schwache Leistung ist, lediglich ein einmütiges, vorrangig gleichgeschlechtliches Umfeld mit dieser Begeisterung anstecken zu können.“
Violandra kritisiert, dass der Maßstab, an dem von Männern verfasste Blogs gemessen werden, nichts über die Funktion und Fähigkeit des „weiblichen Webs“ aussagt: „Die Blogcharts werden gerne dazu herangezogen zu belegen, Frauen seien weniger gut untereinander vernetzt. Doch die Anzahl von Verlinkungen zwischen Blogs bildet eben nur ein unmittelbar messbares Beziehungsgeflecht in der Öffentlichkeit des Netzes ab – viele andere nicht.“
Tatsächlich erstaunen die meisten dieser Thesen über die „weibliche Blogosphäre“. Einerseits sind Frauen doch im realen Leben die sozialen Netzwerker, die mit den Softskills und der sozialen Kompetenz. Soziale Netzwerke im Internet werden bereits jetzt schon quantitativ stärker von Frauen genutzt, obwohl deren Gesamtanteil an Internetnutzern geringer ist. Andererseits scheinen die Thesen viel mehr Geschlechterunterschiede zu verfestigen, indem die Gründe für die geringe Sichtbarkeit weiblicher Blogs über Technik und Politik in klassischen Rollenmodellen gesucht wird. Die Frage ist, ob es Sinn macht in einem Medium, in dem Geschlechterdefinitionen weitaus fließender sind als in der realen Welt, in Kategorien wie „männliche Blogs“ und „weibliche Blogs“ zu denken.
http://blog.politik.de/blogschau/frauen-...ders/2991/
P.S.: Schonmal mit einer x-beliebigen Frau über Politik gesprochen? Größtenteils wird das aufgrund geltender Rollen- und Maschtverhältnisse eine eher lächerliche Veranstaltung!
Hier ein Beispiel eines der wertvollen Politikblogs aus Frauenfedern (man beachte auch die Aufzählung der Bundeskanzler und Präsidenten, das gibt ein Sternchen )
Christian Wulff als Bundespräsident: Was würde sich ändern?
7. Juni 2010 | Von uups
Christian Wulff soll der neue Bundespräsident werden der schwarz-gelben Koalition zufolge. Sollte er die Bundespräsidentenwahl gewinnen, dürfte sich die politische Landschaft in mehrerer Hinsicht ändern.
Christian Wulff ©Pressefotos Wulff
Christian Wulff wurde als Bundespräsident nur vier Tage nach dem
Rücktritt Horst Köhlers durch die schwarz-gelbe Koalition
vorgeschlagen.
Wenn der Ministerpräsident von Niedersachsen tatsächlich die Bundespräsidentenwahl für sich entscheiden sollte,
wird sich einiges ändern. Allerdings nicht unbedingt bezogen auf das
Amt des Bundespräsidenten.
Kandidat der schwarz-gelben Koalition
Zwar hat der Bundespräsident nur eine repräsentative Aufgabe,
doch ist allein schon die Nominierung ein politisches Zeichen. Im
Falle von Christian Wulff bezieht man sich bei CDU und FDP hier im
Gegensatz beim Vorgänger Horst Köhler auf die Tradition, einen
Politiker in das höchste Amt in Deutschland zu wählen. Andererseits
wird durch die Kandidatur des Ministerpräsidenten Niedersachsens
aber auch ein vergleichsweise junger Mann vorgeschlagen.
Sollte die Bundespräsidentenwahl zugunsten Christian Wulffs
ausfallen, wird damit nicht nur eine politische Richtung vorgegeben,
auch in dessen Landesregierung hätte dies Konsequenzen. Wird Wulff
nämlich Bundespräsident, so muss er von seinem Amt als
Ministerpräsident zurücktreten, sein gesamtes Kabinett würde
aufgelöst werden und eine Sondersitzung im Landtag muss einberufen
werden.
Auch außenpolitisch ergibt sich ein leichtes Problem: Wulff
sollte eigentlich mit einer Delegation demnächst China besuchen.
Darüber hinaus ergibt sich für den Politiker ein
Koordinationsproblem schon im Vorfeld seiner möglichen Wahl und
seines Amtes, das er noch innehat. Von den politischen Folgen für ihn, sollte
er nicht gewählt werden, ganz zu schweigen.
Welche Chancen hat Christian
Wulff bei der Bundespräsidentenwahl?
Auch wenn die schwarz-gelbe Koalition rein rechnerisch die Mehrheit hat, so ist entgegen den
Formulierungen, die die Liberalen auf ihrer Webseite finden, die
Bundespräsidentenwahl für Christian Wulff noch nicht gewonnen.
Denn
tatsächlich ist Joachim Gauck als Kandidat, der von der SPD und den
Grünen vorgeschlagen wurde, mindestens ebenso geeignet für das
höchste deutsche Amt und wird laut einem Spiegel Online Bericht sogar von etlichen FDP Landesverbänden favorisiert.
P.S. Man hätte vielleicht noch erwähnen können, daß Herr Wulff die erste muslimische Frau zur Ministerin ernannt hat.
In der letzten Blogschau wurde eine weibliche Bloggerin zitiert. Was daran besonders ist? Es ist zuvor kaum aufgefallen, dass in den letzten Beiträgen nie Frauen mit ihren Blogs zu Wort kamen. Warum das im politik.de Blog so ist und warum Frauen in der politischen Blogosphäre nur selten vertreten sind – um das zu klären, dafür werfen wir einen Blick in die Online-Tagebücher beiderlei Geschlechts.
Wendy Cheng: Eine der erfolgreichsten internationalen Bloggerinnen. Bloggen Frauen anders?
Frauen klicken anders, stellte die Süddeutsche Zeitung im April nach dem größten deutschen Blogger-Treffen re:publica fest. Glaubt man den deutschen Blogcharts, dann spielen Frauen unter den Top 100 der deutschen Blogger kaum die erste Geige. Das erste mehrheitlich von Frauen verfasste Blog Les Mads erscheint derzeit auf Platz 33 – und beschäftigt sich mit avantgardistischer Mode.
In der TAZ Netzkultur stieß Katrin Strohmaier ins gleiche Horn: „Das Internet scheint eine aus feministischer Sicht ohnehin schon enttäuschende, männlich dominierte Realität abzubilden“. Denn auch wenn Frauen die meisten Blogs schrieben, würden sie als karrieregeil gelten, wenn sie ihrer Stimme auch Gehör verleihen möchten. Die meisten von Frauen verfassten Blogs würden sich mit eher persönlichen Dingen beschäftigen – und das gute alte “Strick-Blog” taugt nicht für eine gute Platzierung unter den politisierenden Platzhirschen der digitalen Tagebücher.
Robert Basic, der ehemalige deutsche Nummer-Eins Blogger, fügt mit Bezug auf die TAZ Zahlen zur Argumentation: „Eine Studie der Ruhruniversität Bochum zeigt, dass 75,9 Prozent der Blogs, die Frauen schreiben, reine Tagebuchblogs sind. Bei den Männern sind es dagegen nur 37,1 Prozent.“
Die Untersuchung “Doing Gender, kulturelles Kapital und Praktiken des Bloggens“, habe als Grund herauskristallisiert: „Frauen fühlen sich seltener ermächtigt, öffentlich zu sprechen (…) Das ist das Ergebnis jahrelanger kultureller Prägung“, so der Autor in Bezug auf die TAZ. Schließlich: die reale Gesellschaft reproduziere sich mit gleicher Machtkonstellation auch im Internet.
Bloggerkongress re:publica. Die deutsche Blogosphäre ist männlich dominiert.
„Die Blogwelt leidet unter einem Frauenmangel“, schreibt Thomas Gigold über die Netzpiloten. Das Problem sei aber nicht der Anteil an weiblichen Bloggerinnen, sondern deren mangelhafte „Sichtbarkeit“ in der Internetöffentlichkeit. Zu finden sind Sie nur schwer, „(…) jedenfalls, wenn man sie anhand der typischen Kriterien sucht, die man sonst heranzieht um “erfolgreiche” Blogger zu finden: Linkhäufigkeit, Leserzahlen, Aufmerksamkeit. In Charts und Rankings findet man bloggende Frauen bei weitem seltener als Männer. Das allerdings bedeutet nicht, dass weniger Frauen bloggen. Es sagt lediglich aus, dass sie sich weniger in der sichtbaren Welt der Blogs verknüpfen. Und an ihr Teil haben.“
Für die Gründe verweist er auf die Bloggerin Nicole Simon, die den Grund für einen Mangel an einer starken weiblichen Bloggerszene vor allem charakterlich bedingt sieht: „Frauen sind vorsichtiger – oder: Männer sind unvorsichtiger -, wenn es darum geht, einfach loszubloggen oder auszuprobieren. Jeder, der jemals Support gemacht hat, weiß, dass Frauen sagen “Ich würde gerne X machen, kann ich dabei was kaputtmachen?” während Männer sagen “Ich habe nix gemacht! Aber jetzt geht nichts mehr!” Und vor allem – Männer haben Zeit und Lust, sich mit aus Frauensicht unwichtigen Themen zu beschäftigen.“
Gigolds Fazit: „Das Leben im Netz ist nicht anders als das im realen Raum: Männer und Frauen spielen beide, allerdings nur selten auf der gleichen Ebene. (…) Das sagt nichts über Reife, Wichtigkeit oder Vernunft aus. Nur über den Spieltrieb. Und der ist bei uns Männern nunmal größer als bei jedem anderen Wesen auf diesem Planeten“.
Die Bloggerin und Journalistin Anne Roth sieht ein Problem in der typischen Art, wie Aufmerksamkeit im Netz erzeugt werde: „Mir schwant, dass die spannendere Frage nicht die ist, warum Frauen sich irgendwie anders verhalten (also nicht so bloggen wie – manche – Männer), sondern die danach, wie sich ‘Wichtigkeit’ definiert, wie Aufmerksamkeits-Generierung im Web 2.0 stattfindet und was das dann womöglich für Folgen hat entlang der Geschlechtergrenzen. (…) Übrigens, ohne das auch nur annähernd wirklich zu wissen, bin ich ganz sicher, dass die Beteiligung anderer qualifizierter ‘Minderheiten’ an den Spitzen der Blogosphäre/der Meinungsmacherei genauso grässlich aussieht.“
Violandra Temeritia von Ávila, Bloggerin unter anderem für die FAZ, kritisiert in Bezug auf die INITIATIVE PRO NETZNEUTRALITÄT, die meisten vorgebrachten Thesen. Das Argument, Frauen interessierten sich weniger für Computer und Politik (und wohl besonders nicht für die Kombination aus beidem), sei zu simpel gedacht: „Entgegenhalten muss man dieser Aussage zudem, dass sie versucht Geschlechterklischees zu erhalten und somit kaum in das Argumentationsrepertoire einer progressiven Netzszene gehören sollte, und außerdem, dass wenn die Sprecher dieser Szene passionierte Evangelisten ihres Glaubens sein und somit andere für ihre Haltungen und Ideen gewinnen möchten, es eine schwache Leistung ist, lediglich ein einmütiges, vorrangig gleichgeschlechtliches Umfeld mit dieser Begeisterung anstecken zu können.“
Violandra kritisiert, dass der Maßstab, an dem von Männern verfasste Blogs gemessen werden, nichts über die Funktion und Fähigkeit des „weiblichen Webs“ aussagt: „Die Blogcharts werden gerne dazu herangezogen zu belegen, Frauen seien weniger gut untereinander vernetzt. Doch die Anzahl von Verlinkungen zwischen Blogs bildet eben nur ein unmittelbar messbares Beziehungsgeflecht in der Öffentlichkeit des Netzes ab – viele andere nicht.“
Tatsächlich erstaunen die meisten dieser Thesen über die „weibliche Blogosphäre“. Einerseits sind Frauen doch im realen Leben die sozialen Netzwerker, die mit den Softskills und der sozialen Kompetenz. Soziale Netzwerke im Internet werden bereits jetzt schon quantitativ stärker von Frauen genutzt, obwohl deren Gesamtanteil an Internetnutzern geringer ist. Andererseits scheinen die Thesen viel mehr Geschlechterunterschiede zu verfestigen, indem die Gründe für die geringe Sichtbarkeit weiblicher Blogs über Technik und Politik in klassischen Rollenmodellen gesucht wird. Die Frage ist, ob es Sinn macht in einem Medium, in dem Geschlechterdefinitionen weitaus fließender sind als in der realen Welt, in Kategorien wie „männliche Blogs“ und „weibliche Blogs“ zu denken.
http://blog.politik.de/blogschau/frauen-...ders/2991/
P.S.: Schonmal mit einer x-beliebigen Frau über Politik gesprochen? Größtenteils wird das aufgrund geltender Rollen- und Maschtverhältnisse eine eher lächerliche Veranstaltung!
Hier ein Beispiel eines der wertvollen Politikblogs aus Frauenfedern (man beachte auch die Aufzählung der Bundeskanzler und Präsidenten, das gibt ein Sternchen )
Christian Wulff als Bundespräsident: Was würde sich ändern?
7. Juni 2010 | Von uups
Christian Wulff soll der neue Bundespräsident werden der schwarz-gelben Koalition zufolge. Sollte er die Bundespräsidentenwahl gewinnen, dürfte sich die politische Landschaft in mehrerer Hinsicht ändern.
Christian Wulff ©Pressefotos Wulff
Christian Wulff wurde als Bundespräsident nur vier Tage nach dem
Rücktritt Horst Köhlers durch die schwarz-gelbe Koalition
vorgeschlagen.
Wenn der Ministerpräsident von Niedersachsen tatsächlich die Bundespräsidentenwahl für sich entscheiden sollte,
wird sich einiges ändern. Allerdings nicht unbedingt bezogen auf das
Amt des Bundespräsidenten.
Kandidat der schwarz-gelben Koalition
Zwar hat der Bundespräsident nur eine repräsentative Aufgabe,
doch ist allein schon die Nominierung ein politisches Zeichen. Im
Falle von Christian Wulff bezieht man sich bei CDU und FDP hier im
Gegensatz beim Vorgänger Horst Köhler auf die Tradition, einen
Politiker in das höchste Amt in Deutschland zu wählen. Andererseits
wird durch die Kandidatur des Ministerpräsidenten Niedersachsens
aber auch ein vergleichsweise junger Mann vorgeschlagen.
Sollte die Bundespräsidentenwahl zugunsten Christian Wulffs
ausfallen, wird damit nicht nur eine politische Richtung vorgegeben,
auch in dessen Landesregierung hätte dies Konsequenzen. Wird Wulff
nämlich Bundespräsident, so muss er von seinem Amt als
Ministerpräsident zurücktreten, sein gesamtes Kabinett würde
aufgelöst werden und eine Sondersitzung im Landtag muss einberufen
werden.
Auch außenpolitisch ergibt sich ein leichtes Problem: Wulff
sollte eigentlich mit einer Delegation demnächst China besuchen.
Darüber hinaus ergibt sich für den Politiker ein
Koordinationsproblem schon im Vorfeld seiner möglichen Wahl und
seines Amtes, das er noch innehat. Von den politischen Folgen für ihn, sollte
er nicht gewählt werden, ganz zu schweigen.
Welche Chancen hat Christian
Wulff bei der Bundespräsidentenwahl?
Auch wenn die schwarz-gelbe Koalition rein rechnerisch die Mehrheit hat, so ist entgegen den
Formulierungen, die die Liberalen auf ihrer Webseite finden, die
Bundespräsidentenwahl für Christian Wulff noch nicht gewonnen.
Denn
tatsächlich ist Joachim Gauck als Kandidat, der von der SPD und den
Grünen vorgeschlagen wurde, mindestens ebenso geeignet für das
höchste deutsche Amt und wird laut einem Spiegel Online Bericht sogar von etlichen FDP Landesverbänden favorisiert.
P.S. Man hätte vielleicht noch erwähnen können, daß Herr Wulff die erste muslimische Frau zur Ministerin ernannt hat.