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Europa hat dreimal Nein zu seiner eigenen Zukunft gesagt
#1
Heut mal eine Predigt :-) Und zwar von Kardinal Schönborn, gehalten auf italienisch in Jerusalem am 27. März 2008.

"Europa hat dreimal Nein zu seiner eigenen Zukunft gesagt"

(...) "Europa hat dreimal Nein zu seiner eigenen Zukunft gesagt". Das erste Mal im Jahre 1968, wir feiern jetzt 40 Jahre, durch das Ablehnen von Humanae Vitae. Das zweite Mal im Jahre 1975, als die Abtreibungsgesetze Europa überschwemmt haben. Das dritte Mal zur Zukunft und zum Leben. Gerade gestern habe ich aus Österreich die Nachricht bekommen, dass die Regierung der homosexuellen Ehe zugestimmt hat, auch in Österreich: das ist das dritte Nein. Und dies ist nicht zuerst eine moralische Sache, sondern eine Frage der Gegebenheiten, der Fakten: Europa ist im Begriff zu sterben, da es Nein zum Leben gesagt hat.

Heute haben in Deutschland bei Hundert Eltern 64 Kinder und 44 Enkelkinder: das bedeutet, dass in einer Generation die deutsche Bevölkerung - ohne Einwanderung - sich halbiert. Wir haben "Nein" gesagt zu Humanae Vitae. Wir waren nicht Bischöfe, aber es waren unsere Mitbrüder. Wir haben nicht den Mut gehabt, ein klares "Ja" zu Humanae Vitae zu sagen.

(...) wir es nicht schaffen, menschlich gesehen unsere Seminaristen zu formen, zu bilden, wie sie in den Gemeinschaften des Weges geformt werden. Warum? Weil sie hier die Familien haben, weil sie die Erfahrung darüber haben, was Vaterschaft ist. Ich komme aus einer geschiedenen Familie, meine Eltern waren geschieden, mein Großvater war geschieden, meine zwei Brüder sind geschieden. Ich kenne die Wirklichkeit der Scheidung. Aber wo soll man die priesterliche Vaterschaft lernen, wenn es keine Beispiele der Vaterschaft in den Familien gibt?


http://www.zenit.org/article-16590?l=german
http://www.kath.net/detail.php?id=20382


Vaterschaft, jeder beklagt heute nur noch den Mangel davon, sogar Kirchenmann Schönborn. Gleichzeitig wird nichts unversucht zu lassen, um Vaterschaft zu vergiften, damit billige Erpressung zu betreiben und sie als Ressource zu missbrauchen, damit sich Behörden, Staat und eine gewisse Kategorie von Mütter daran fettfressen können.
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#2
(10-12-2008, 17:14)p schrieb: Vaterschaft, jeder beklagt heute nur noch den Mangel davon, sogar Kirchenmann Schönborn. Gleichzeitig wird nichts unversucht zu lassen, um Vaterschaft zu vergiften, damit billige Erpressung zu betreiben und sie als Ressource zu missbrauchen, damit sich Behörden, Staat und eine gewisse Kategorie von Mütter daran fettfressen können.

Es geht aber nicht anders, denn:

Die Leugnung der weltumfassenden Vaterschaft Gottes bringt die Verneinung der Vaterschaft in der Familie mit sich.

Diesen Satz von Juan Donoso Cortés aus dem Jahre 1852 habe ich schon häufig zitiert, denn darin sehe ich den einzigen Ansatzpunkt. Es reicht nämlich nicht, immer wieder darauf hinzuweisen, daß ein Mißstand (Vaterlosigkeit) besteht. Den erfahren wir ja auch sowieso.

Erkenntnisse reichen also nicht; es fehlt an Willen; und hier fehlt es an einem Willen, der Generationen übergreift, über das eigene Erdenleben jedenfalls hinausgeht. Oder sagen wir statt Willen Glaube: Das Sich-angeloben an einen Vater, aus dessem Sein wir mit der Geburt heraustreten und in dessen Sein wir mit dem Tod wieder eintreten. Und dies nicht abstrakt; es muß gefühlt werden. Ein Hilfe hierfür ist der Gottessohn. Liest man die Evangelien, so findet man zahlreiche Gelegenheiten, sich darin einzufühlen. Niemand hindert einen, sich diese Szenen ständig zu vergegenwärtigen und sich bereit zu halten für eine Antwort. Die kann von innen kommen, aber auch von außen.

Das war jetzt meine Predigt, ich war so frei.
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