Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie würdet ihr vorgehen?
#1
Liebe Gemeinde.

Bisher hatte ich viel gelesen und dachte, ich wäre auf alles vorbereitet. Aber nach dem Studium dieser Seiten bin ich komplett desillusioniert. Mein Plan wird offensichtlich in die Hosen gehen.

Zur Ausgangssituation:
Nachdem ich dem Werben meiner jetzigen Frau lange widerstanden hatte, habe ich irgendwann einer Heirat doch zugestimmt (sie hat gefragt). Meiner Abneigung zu Hochzeiten, stand der Kinderwunsch im Wege. Und da ich mit einer Behinderung überhaupt nicht klar kommen würde (Frau ist älter) habe ich letztendlich 'Ja' gesagt. Sie wurde im nächsten Jahr auch schwanger und hat dann ihr wahres Gesicht gezeigt. Ihr Beruf macht es erforderlich, nach Bekanntwerden der Schwangerschaft diesen zu unterbrechen und bis zu 6 Wochen vor der Geburt einen Alternativjob im gleichen Unternehmen anzunehmen, der keine Gefährdung des ungeborenen Lebens darstellt. Diesen wollte sie nach drei Tagen durch Krankschreibungen seitens des Frauenarztes nicht mehr machen, da es zu "anstrengend" sei, jeden Tag ins Büro zu gehen. Der Frauenarzt hat zum Glück nicht mitgespielt. In diesem Moment hatte ich bereits kein gutes Gefühl mehr, mit dieser Frau ein gemeinsames Leben zu verbringen.
Nach der Geburt und dem ersten Jahr daheim, gab es Diskussionen, wann sie wieder arbeiten würde. Da ich Kaffeeklatsch als keine Leistung ansehe, ist sie nach einigen Auseinandersetzungen doch wieder arbeiten gegangen, in Teilzeit.
Jetzt ist unser Nachwuchs drei Jahre alt und geht in den Kindergarten. Ich wollte bis zu diesem Zeitpunkt warten, um nicht ein unnötiges Zuhausebleiben der KM zu provozieren.
Wie bereits gesagt, nach Studium dieser Seiten bin ich jetzt nicht mehr zuversichtlich, dass es gütlich zu Ende gebracht werden kann.

Wie würdet ihr jetzt vorgehen? Was sagt Eure Erfahrung und was würdet ihr jetzt anders machen? Bleibt als einzige Lösung, die nächsten 15Jahre zu ertragen?

Zur Information: sie arbeitet 50% Teilzeit, verdient ca 1500Euro netto und ist ca. 9d weg von daheim. Ich arbeite Vollzeit, verdiene ca. 4000Euro netto und bin ca. 20d weg von daheim. Wir sind beide in StKl IV. Konten sind von Anfang an getrennt, eine Immobilie wurde nicht angeschafft, Schulden sind keine vorhanden, die Ehe dauert jetzt 4 Jahre.

Beste Grüße
Zitieren
#2
(05-09-2011, 19:06)Windsack schrieb: In diesem Moment hatte ich bereits kein gutes Gefühl mehr, mit dieser Frau ein gemeinsames Leben zu verbringen.

Wie stellt sich das dar? Ist die Beziehung zu ihr für dich bereits beendet oder nur gefährdet? Wie steht sie zu dir? Ist für dich eine Trennung die einzige Option?

Immerhin ging sie wieder arbeiten, wenigstens Teilzeit. Euer Familieneinkommen ist überdurchschnittlich, Geldsorgen dürftet ihr jedenfalls keine haben. So düster ist die Zukunft nicht, egal wie es weitergeht.

Wäre es bei dir möglich, dich verstärkt in die Erziehung einzubringen und dafür etwas weniger zu arbeiten? Was sind 20d? Zwanzig Tage pro Monat ausser Haus?
Zitieren
#3
(05-09-2011, 19:50)p schrieb: Wie stellt sich das dar? Ist die Beziehung zu ihr für dich bereits beendet oder nur gefährdet? Wie steht sie zu dir? Ist für dich eine Trennung die einzige Option?

Immerhin ging sie wieder arbeiten, wenigstens Teilzeit. Euer Familieneinkommen ist überdurchschnittlich, Geldsorgen dürftet ihr jedenfalls keine haben. So düster ist die Zukunft nicht, egal wie es weitergeht.

Wäre es bei dir möglich, dich verstärkt in die Erziehung einzubringen und dafür etwas weniger zu arbeiten? Was sind 20d? Zwanzig Tage pro Monat ausser Haus?
Die Beziehung hat sich mit dem Tag der Schwangerschaft extrem geändert. Dinge, die vorher gemeinschaftlich wichtig waren, gibt es nicht mehr. Dreh- und Angelpunkt ist das gemeinsame Kind, mehr nicht. Wir haben eine Paartherapie besucht, die mir nach etlichen Sitzungen die Erkenntnis gebracht hat, dass man den anderen so nehmen muss wie er ist. Die Therapie wurde daraufhin von mir derart abgebrochen, dass ich keine weiteren Termine gemacht habe. Geredet wurde darüber nie. Welche Erkenntnisse sie daraus gewonnen hat, weiss sie wahrscheinlich noch nicht einmal selbst. Hinzu kommt, dass wir uns intellektuell in verschiedenen Universen befinden. Mangels Gefühlen schlafe ich ausserdem seit drei Jahren im Gästezimmer. Die Beziehung ist nicht das, was sie oder ich mir vorstelle. Da sie aber von sich aus keine Initiative zeigt und sich eher bedienen lassen will, müssen Änderungen von mir aus kommen. Mangels Gemeinsamkeiten (ausser dem Kind; sie träumt vom Luxushotel und ich vom Zelt und Gaskocher) sehe ich auch keine wahre Zukunft, da Kompromisse einseitig sind.

Mehr in die Erziehung einbringen kann ich mich frühestens Anfang 2014: meine jetzige Firma hat noch kein Teilzeitmodell eingeführt. In 2014 kann ich zu meiner alten Firma zurückkehren und evtl. nur 15d (Tage) in Teilzeit arbeiten. Diese 15d (so wie die 9d bei ihr) sind nicht am Stück, jedoch in unterschiedlichen Kombinationen und Zeiten und auf jeden Fall weg von daheim und auch über Nacht. Deswegen wird es auch nicht möglich sein, sie zu einer Vollzeitarbeit zu bekommen. Die Kinderbetreuung gestaltet sich daher auch jetzt schon schwierig, dank Großeltern (noch) aber als möglich.
Zitieren
#4
(05-09-2011, 22:03)Windsack schrieb: Mehr in die Erziehung einbringen kann ich mich frühestens Anfang 2014: ...

forget it !

Null Chance !

Entweder jetzt und sofort oder DU wirst zum Zahlesel mutieren !

Das bedeutet folgendes:
- KM wird krank, kann leider nicht mehr arbeiten ...
- KM geht mit Kind - ohne dich zu fragen.
- KM kann auch gehen und dich vorher fragen. Aber sie geht mit Kind da du keine Zeit hast ...
- KM verklagt dich auf diverse Unterhaltsformen
- DU ZAHLST VERSCHIEDENE UNTERHALTSFORMEN.


Zitieren
#5
Ihr scheint wenig miteinander zu kommunizieren und längst zwar in einer Wohnung aber getrennt zu leben. Ausserdem machst du den Eindruck, wie wenn du längst unter gewaltigem emotionalem Stress leidest. Was hat euch damals zusammengehalten? Ist davon nichts mehr übrig? Wie stellt sie sich die Zukunft vor, was will sie? Weiterhin verheiratet, aber getrennt? Liebt sie dich noch? Intellektuell in verschiedenen Universen zu sein und unterschiedliche Urlaubswünsche sind keine unüberwindbaren Schranken, irgendetwas hat auch auch angezogen. Wäre interessant zu hören, was sie dazu sagt.

Beruflich bist du offenbar weder jetzt noch in Zukunft in der Position, das Kind wirklich mitzubetreuen. Für eine geplante Trennung bedeutet das: Je früher, desto besser. Wenn du wartest, ist dabei nichts zu gewinnen, aber Zugewinn- und Versorgungsausgleich türmen sich mit jedem Tag weiter auf. Es ist dann besser, schnell eine rechtliche Trennung einzuleiten und zu versuchen, eine Nachtrennungs-Elternschaft zu finden. In einer desolaten Beziehung kommt es zudem mit der Zeit immer mehr zu offenen Zerwürfnissen, besser handeln solange es noch eine Vernunftebene gibt. Hast du Grund zur Annahme, dass eine Trennung zu einem Krieg gegen dich führt, du das Kind nicht mehr siehst?

Wenn eine einvernehmliche Trennung zu erreichen ist und du in die Trennungsvaterrolle findest, hast du das Maximum erreicht, das zu erreichen ist. Du wirst ein Jahr Trennungsunterhalt, dann vielleicht begrenzt Ehegattenunterhalt zahlen und einen erklecklichen Batzen Kindesunterhalt. Bei deinem Einkommen wirst du wenigstens nicht auf ALG 2 - Niveau landen, wie es meistens der Fall ist. Der Zugewinnausgleich ist erträglich, der Versorgungsausgleich bei der kurzen Ehedauer auch, vorausgesetzt der Stichtag dafür ist bald.
Zitieren
#6
(05-09-2011, 19:06)Windsack schrieb: ..., die Ehe dauert jetzt 4 Jahre.
Wenn eure Beziehung nicht aufrechterhalten werden kann, dann nützt es euch beiden nichts, dieses Gewurschtel weiter zu leben. Aus diesen 4 Jahren kann schnell 8 werden. Und für den nachehelichen Unterhalt für sie macht das schon einiges aus.

Zitieren
#7
4 Jahre Ehe, davon 3 Jahre im Gästezimmer..

Versuche, auf alle Fälle eine einvernehmliche Trennung & Scheidung hinzubekommen, das bekommst Du nur mit Geld hin.. (Frauen sind bestechlich).
Letztendlich wird eine Katastrophenscheidung teurer...

Was natürlich bedenklich ist: wenn sie alleinerziehend ist, dann kann sie nicht mehr 9 Tage pro Monat aus dem Haus sein (klingt nach Stewardess), d.h. sie wird dann nicht mehr in diesem Job arbeiten können...

Sie muesste sich dann um einen Office-Job kuemmern.. (ob sie das tut und wie erfolgreich wirst Du herausfinden).

Alternativ muesstest Du dann kuerzertreten und Dich 9 Tage pro Monat um das Kind kuemmern (dies setzt allerdings wieder eine streitfreie Scheidung voraus).

Du musst auf alle Faelle mit ihr ueber Deine Trennungsgedanken reden - bereite Dich aber darauf vor, dass die Reaktion keinesfalls positiv sein wird...

Finde Dich auch damit ab, dass der Trennungs- und Kindesunterhalt (falls sie ploetzlich nicht mehr arbeitet), leicht 2000 Euro pro Monat betragen koennen und dass Du eine separate Wohnung brauchen wirst..
Zitieren
#8
@ Windsack

Kommt mir alles irgendwie bekannt vor. Du hast dein Sperma abgeliefert, alles hat geklappt,Schwangerschaft,Kind- alles i.O.- nur Du wirst nicht mehr gebraucht.
Mach Dir nichts draus, das ist nichts persönliches. Du bist in allerbester Gesellschaft. Deine Noch-Frau macht es ein wenig deutlicher und direkter als die anderen, das ist alles.

Sofern es der Noch-Frau nach einem weiteren Kind gelüstet, wird es wieder etwas besser werden. Aber nur bis zum Erfolg, dann wieder wie gehabt.

Angesichts dieser Aussichten würde ich lieber das schnelle Ende suchen, auch wenn es etwas kostet (das ist gut angelegtes Geld!! Ich Trottel habe gewartet, bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind.....).

Austriake

Bibel, Jesus Sirach 8.1

Zitieren
#9
(06-09-2011, 10:08)Austriake schrieb: Sofern es der Noch-Frau nach einem weiteren Kind gelüstet, wird es wieder etwas besser werden. Aber nur bis zum Erfolg, dann wieder wie gehabt.

Nach drei Jahren im Gästebett dürfte eine weiteres Kind für die Frau nicht mehr das grosse Thema sein. Wenn doch, hätte sie selbst längst das "Pferd gewechselt".

(06-09-2011, 10:08)Austriake schrieb: Angesichts dieser Aussichten würde ich lieber das schnelle Ende suchen, auch wenn es etwas kostet (das ist gut angelegtes Geld!! Ich Trottel habe gewartet, bis die Kinder aus dem Gröbsten raus sind.....).

Das kann schon sinnvoll sein. Aber nur in bestimmten Konstellationen. Wenn man beruflich sowieso nie in der Lage ist, die Kinder selbst zu betreuen und sie älter wie drei sind, ist warten sinnlos.
Zitieren
#10
Thumbs Up 
Vielen Dank für die vielen Antworten.

Eine einvernehmliche Trennung ist definitiv das Ziel. Aber, ich denke, dass die Mehrheit dieses Forums dies auch vorhatte und wenn ich mir dann die Horrorgeschichten durchlese, verläßt mich doch etwas der Mut. Keiner von uns möchte für die Vergangenheit arbeiten.

Die Gefahr, dass die KM ihre Arbeit aufgibt ist nicht gegeben und auch eine Krankheit, die zur Berufsunfähigkeit führen würde, ist vom Arbeitgeber gut abgesichert. Ebenso ist ein Office-Job nicht erforderlich, da ich nicht 20d am Stück weg bin und in den freien Tagen dazwischen die Betreuung übernehmen kann (gelingt natürlich nur nach Absprache). Das Verhältnis zum Kind ist trotz der häufigen Abwesenheit gut. Ebenso ist es mir nach einer Phase der offenen Zerwürfnisse gelungen einen weitgehend neutralen Umgang, etwa so wie in einer WG, zu erreichen. Wie in #10 erkannt ist ein weiteres Kind nicht mehr denkbar. Schwache Momente erlaube ich mir nicht.

Austriake hat es auf den Punkt gebracht. Deswegen will ich hier auch raus. Unterschiedliche Urlaubswünsche und der geistige Unterschied sind nur Teile, die ich hier als Einstieg zur Verdeutlichung genannt habe. Die Verschiedenheiten sind in nahezu allen Bereichen vorhanden und könnten nur durch Kompromisse von meiner Seite überwunden werden. Warum ich das vorher nicht gesehen habe oder sehen wollte, kann ich nicht genau sagen. Warnungen von aussen gab es, wurden aber durch Hoffnung zerstreut. Es kam aber definitiv zu einer Änderung ihres Wesens, sobald sie schwanger wurde.

Dass Frauen bestechlich sind, glaube ich gerne. Jedoch hatte ich bisher gelesen, dass daraus eine Art Gewohnheitsrecht entstehen kann, sodass bei mir der Eindruck enstanden ist, diese Taktik am besten nur sehr vorsichtig einzusetzen.

Durch die Unterhaltsrechtsreform 2008 dachte ich, gute Karten zu haben, aber, wie gesagt, diese Seiten und die Geschichten dieses Forums, lassen bei mir den Eindruck entstehen, dass es nach wie vor nicht einfach, bzw. sogar fast unmöglich ist, einigermassen unbeschadet aus dieser einseitigen Versorgungseinrichtung heraus zu kommen.

Wie funktioniert eine Begrenzung des Ehegattenunterhalts? Welche Fallstricke lauern noch?

Beste Grüße
Zitieren
#11
Nun,

am Besten (ich habe das aber NICHT hinbekommen....) ist eine gütliche Einigung. Du ziehst aus, aber nicht unvorbereitet, und unterbreitest ihr ein Angebot zu einer Scheidungsfolgenvereinbarung. Darin regelst Du den nachehelichen Unterhalt, z.B. in einer zeitlich oder betragsmässig festgelegten Art. Beispiel: Hr. Windsack verpflichtet sich, Frau Windsack für die Zeit bis zum XXX monatlich YYY Euro als nachehelichen Unterhalt und als Beitrag zur nachehelichen Solidarität blablabla bis längstens zum 31.12.2015 (oder so..) zu bezahlen. Diese Leistungen sind abschliessend, weitere Forderungen z.B. wegen Arbeitsunfähigkeit, Krankheit, Armut- auch in Fällen unverschuldeter Not- sind ausdrücklich ausgeschlossen.

Der Unterhaltsverzicht kann, muß aber nicht, gegenseitig sein. D.h. wenn Du morgen deinen Job verlierst, wird Exe dir gegenüber unterhaltspflichtig.

Laß Dich da beraten; lieber hundert Euro mehr für gute Beratung ausgegeben als zwanzigtausend der Exe hinterhergeschmissen....

Austriake
Bibel, Jesus Sirach 8.1

Zitieren
#12

Ist eine Scheidungsfolgenvereinbarung in diesem Wortlaut rechtens? Welcher Prüfung müssen solche Vereinbarungen standhalten?

So etwas zu erreichen wäre ja ein Idealziel!

Eine Vorbereitungsprogramm würde dann also so beginnen:

1. Scheidungsfolgenvereinbarung aushandeln
Auf was gilt es hier im Besonderen zu achten?
2. ...
Zitieren
#13
(07-09-2011, 11:12)Windsack schrieb: Aber, ich denke, dass die Mehrheit dieses Forums dies auch vorhatte und wenn ich mir dann die Horrorgeschichten durchlese, verläßt mich doch etwas der Mut.

Selbst wenn es eine Horrorgeschichte bei dir wird, dann lieber bald durch und raus.

Solltest du mit deiner Frau kommunizeren können, kann die Trennung auch billig und einfach sein. Vorher noch Ehevertrag mit Ausschluss von Zugewinn und Versorgung schliessen, dafür lieber ihr einen direkten finanziellen Ausgleich geben.
Zitieren
#14
Programm:

1. Scheidungsfolgenvereinbarung aushandeln
-> Auf was gilt es hier im Besonderen zu achten?

2. Ehevertrag mit Ausschluss von Zugewinn und Versorgung, dafür direkten finanziellen Ausgleich
-> ich dachte, sowas wäre mit Kind nicht möglich?

3. ..
Zitieren
#15
Zugewinn- und Versorgungsausgleich haben nichts mit Unterhalt zu tun. Was nicht geht, ist ein Unterhaltsausschluss der dazu führt dass die Ex öffentliche Hilfe in Anspruch nimmt.

Vor allem der Versorgungsausgleich ist teuer, treibt die Anwaltskosten in die Höhe. Je weniger zu regeln und strittig ist, desto billiger. Wenn ihr alles selbst regeln konntet, braucht ihr auch nur einen Anwalt.
Zitieren
#16
Programm:

1. Scheidungsfolgenvereinbarung aushandeln
-> Auf was gilt es hier im Besonderen zu achten?

2. Ehevertrag mit Ausschluss von Zugewinn und Versorgung, dafür direkten finanziellen Ausgleich.
-> Gibts für so eine Lösung stichhaltige Argumente, die SIE überzeugen? Müsste ich mein Konto plündern und "verprassen", damit sie Zugewinnausgleich bezahlen müsste und ich dann sagen kann, lass uns Zugewinn und Versorgung ausschliessen, es ist besser für Dich?

3. ..
Zitieren
#17
(07-09-2011, 13:46)Windsack schrieb: Gibts für so eine Lösung stichhaltige Argumente, die SIE überzeugen?

1. Niedrigere Scheidungskosten. Sag ihr, dass du ihr lieber etwas vom gesparten Geld gibst wie den Anwälten. Für sie kommt unterm Strich mehr heraus. Oder dem Kind: Legt das Geld in langfristigen Anlagen für das Kind an. Langfristig kommt das auch dir und der Mutter sehr zugute. Das Kind hat Vermögen, was beim Volljährigenunterhalt einmal sehr wichtig wird (auch für die Mutter!) und das Kind hat Zinseinnahmen, die vielleicht schon vorher auf den Unterhalt angerechnet werden können.

2. Dauer der Scheidung ist kürzer weil einfacher. Persönliche Neuorientierung ist früher möglich.

3. Wenn der Zugewinn so gross ist, dass du pleite davon wirst, ist es egal ob ihr das selbst regelt oder Anwälte regeln lasst. Dann vereinbart eine Ratenzahlung. Ich glaube aber nicht, dass die Summe gross ist, Zugewinn ist schliesslich ein Wert der bereits vorhanden ist. Immobilie habt ihr ja keine. Zum Glück. Es wird sich wohl eher um ein zwischenzeitlich gekauftes Auto, Bankkonten bzw. Wertanlagen handeln. Sag ihr, die Situation sei sowieso übersichtlich, selber regeln ist einfacher und nervenschonender. Ihr schliesst den Zugewinn- und Versorgungsausgleich ja nicht aus (das hört sich für sie nachteilig an), sondern ihr regelt ihn selbst. Das formale Instrument dafür sind zwei Verträge: Ehevertrag und ein Vertrag über die Zahlungen.

Sei dir im klaren darüber, dass du selbst mit schmerzlichen Kompromissen immer noch viel besser fährst wie mit einer strittigen Juristenscheidung.
Zitieren
#18
Thumbs Up 
Das klingt schon mal sehr gut.

Was gibt es zum Thema KU zu beachten. DT und Titel sind mir ein Begriff. Gibts da auch Einigungsmöglichkeiten oder versuchen da immer 'die Großen' am Rad zu drehen?
Zitieren
#19
Grundsätzlich könnt ihr alles unter euch aus machen!

Was mich aber ein wenig an der Diskussion hier in diesem Thread irritiert ist, dass vom Optimalen ausgegangen wird. Bedeutet, von einer gütlichen Trennung, beide Regeln das Finanzielle gemeinsam, keine Dritten reden rein.
Das hört sich für mich eher utopisch an.

Es soll Frauen geben, die verdammt schnell an einer Depression leiden, weil sich ihr Partner von ihr getrennt hat. Dadurch wird sie natürlich arbeitsunfähig, das Kind leidet an AD(H)C etc, blah blah....

Nur Du selbst kannst vielleicht einschätzen, wie sie abgeht, wenn Du ihr die Trennung nahelegst.

Zitieren
#20
@blue

Ja, das stimmt. Die Idee, dieses Forum zu befragen, hatte ja den Sinn, mich so gut wie es geht aufs Desaster vorzubereiten. Deshalb ist Deine Anmerkung absolut richtig.

Wie gesagt, die Gefahr einer Krankheit ist durch den Arbeitgeber bestens abgesichert (sogar mit Ausschluss eines Verweises auf eine andere Tätigkeit).

Frage:
Sind denn alle gütlichen Einigungen hinfällig, wenn die KM aufgrund eigener Eingebung oder Beeinflussung durch andere dies meint? Oder gibt es in irgendeiner Weise eine Bindung an geschlossene Vereinbarungen?

Mögliche Auswirkungen der Trennung auf das Kind und mich möchte ich gerne nach Klärung der finanziellen Fragen mit Euch besprechen. First things, first ;-)

Vielen Dank
Zitieren
#21
(08-09-2011, 09:28)Windsack schrieb: Die Idee, dieses Forum zu befragen, hatte ja den Sinn, mich so gut wie es geht aufs Desaster vorzubereiten.

Du hast die Zukunft sehr negativ gesehen, das kann durchaus berechtigt sein. Dass es auch einen Trennungsverlauf gibt, der nicht so tragisch ist, hast du nun ebenfalls gesehen. Statistisch gesehen liegen deine Chancen bei geschätzt 50%, dass es so läuft. 30% aller Fälle nehmen allerdings den Weg der Katastrophe (das ist eine Zahl, die solide ist). Vielleicht 20% laufen übel schlecht aber sind keine Katastrophe.

(08-09-2011, 09:28)Windsack schrieb: Sind denn alle gütlichen Einigungen hinfällig, wenn die KM aufgrund eigener Eingebung oder Beeinflussung durch andere dies meint? Oder gibt es in irgendeiner Weise eine Bindung an geschlossene Vereinbarungen?

Alles ist relativ. So wenig wie es absolut dichte Dichtungen gibt, gibt es bindende Verträge. Man macht sie eben so bindend wie möglich. Gründe, warum sie zu knacken sind, wurden dir schon genannt, z.B. Sozialleistungsbezug der Ex aufgrund von Unterhaltsbeschränkungen.

(08-09-2011, 09:28)Windsack schrieb: First things, first ;-)

Anders als bei einem Fahrzeug, das man mittels Kontrollhebeln durch schweres Wasser steuert sind Trennungen auch ein emotionaler und wenig durch Logik und Fakten gesteuerter Vorgang. Hätten die Eltern noch Logik, gäbe es keine Trennungskatastrophen. Wäre die Justiz logikbasiert, auch nicht. In Wirklichkeit sind es chaotische Systeme, die du nicht abfangen kannst. Du weisst gar nicht, was "first things" sind, mit dieser Prämisse fallen auch alle darauf basierenden Folgerungen. Ich habe den Eindruck, die Kontrollierbarkeit ist ein Punkt, gegen den du oft läufst.

Mach das Optimum, arbeite nicht nur Plan A, sondern auch einen Plan B und C aus, schlängle dich durch, versetze dich in andere (z.B. deine Frau) - was besseres ist nicht erreichbar.
Zitieren
#22
(08-09-2011, 09:28)Windsack schrieb: Mögliche Auswirkungen der Trennung auf das Kind und mich möchte ich gerne nach Klärung der finanziellen Fragen mit Euch besprechen. First things, first ;-)
Merkwürdige Logik - Das Geld scheint dir wichtiger als das Kind. Ok, kann man so sehen. Aber so entstehen dann die Situationen, wo die Väter jammern, dass sie ihr Kind nicht mehr sehen.
Geld ist relativ - angesichts des Familienrechts meist eh Schall und Rauch. Anyway: Geld ist wiederbeschaffbar - Kindheit jedoch ist eine arg verderbliche Ware.

# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
Zitieren
#23
tolle Idee - nichts anderes sind wir von Dir gewohnt !

Allerdings darf es dabei nicht vorrangig um merkantile Interessen gehen.

Stattdessen sollte der Zusammenhang zum FamilienRechtUnrecht deutlich herausgestellt werden.

Dann bin ich gerne bereit, auch diese Domain zu ordern.
WebSpace haben wir ausreichend zur Verfügung.

Und da mir einerseits die Widerspruchsbehörde des hiesigen Lkr vorhält, mein Einkommen bewege sich in einer Größenordnung, dass ich getrost auf staatliche Leistungen verzichten könne, andererseits mein Antrag auf Fahrtkostenerstattung durch das OLG mit der Begründung abgewiesen wurde, ich könne mir ja immerhin noch einen PKW leisten, mit dem ich zum Termin anreise, kommt es auf diese paar Piepen auch nicht mehr an ....

Mein Gott ist mir schlecht!
Zitieren
#24
Information 
Ein paar Anmerkungen:

Dass eine Trennung verschiedene Aspekte und unterschiedliche Ebenen hat, ist mir sehr wohl bewusst. Gerade deswegen brauche ich das Entzweien eines grossen Knäuels indem ich nicht an allen Fäden gleichzeitig ziehen möchte, sondern schön nacheinander. Eine scheinbare Priorisierung zugunsten des Geldes findet nicht statt. Geld kann jedoch manches einfacher machen und wenn dies vorher geregelt werden kann, umso besser.
Die emotionale Ebene habe ich daher bisher hier in diesem Thread zunächst ausgeklammert. Durch meine beruflich bedingte Abwesenheit, ist sicher, dass die wenigen Stunden/Tage mit Kind noch weniger werden. Dies ist tatsächlich ein Aspekt, der mir arge Kopfschmerzen bereitet, da ich noch nicht weiss, wie die Betreuung geregelt werden kann.

Mehrere Pläne auszuarbeiten ist Teil meines Berufs, aber mangels Erfahrung auf dem Gebiet Trennung mit Kind bin ich für die Anregungen und konkreten Vorschläge dieses Forums sehr dankbar.

Beste Grüße
Zitieren
#25
Ich stimme mit Windsack ueberein, dass zunaechst das Finanzielle geregelt sein muss.
Es ist nun einmal Fakt, dass Geld (und zwar Geld in Richtung der Ex) hilft, den Kontakt zu den Kindern nicht zu verlieren.
Boris Becker, Til Schweiger, etc.. sind da prominente Beispiele.
Auch im eigenen Dunstkreis kann ich dies beobachten.

Dies bedeutet im Umkehrschluss: versorgt Windsack seine zukünftige Ex ordentlich, dann klappt's mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit dem Kinde..
Muetter denken anders, sie haben eine andere Logik, damit muss man(n) arbeiten...
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Was würdet Ihr tun? RunningMan 4 3.405 15-01-2018, 10:38
Letzter Beitrag: JahJahChildren

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste