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Vom österreichischen STANDARD, ein bemerkenswert klar geschriebener Artikel über das Verhalten von Trennungsmüttern und der Position von Vätern: http://anonym.to/?http://derstandard.at/...reidekreis
Geschrieben von Raoul Schrott - dem Stil nach ist er selbst betroffen. Fast 600 Kommentare in wenigen Tagen.
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Wirklich lesenswert sind manche der Kommentarstränge.
Eine echte Perle ist ein Beitrag von froilein froilein, vom 20.12.2011 14:21, der die Zerrissenheit von Trennungskindern behandelt und auf dessen Kernaussage ich im Anschluss noch ein wenig näher eingehen werde:
Zitat:Wieso leben Sie nicht näher beim Kind?
Wie alt ist das Kind? Könnte es schon im Zug alleine fahren? Wie würden Sie sich einen Regelung vorstellen, in der das Kind nicht zwischen zwei Zuhause hin und her gerissen ist und letztlich gar kein Zuhause hat?
Wie soll bei dieser Distanz zb ein Schul- (oder Kindergarten) Besuch möglich sein?
Die These, dass Trennungskinder zwischen den Elternteilen zerissen zu sein haben, haben irgendwo einen Ursprung, den ich noch nicht habe recherchieren können.
Diese These scheint heute weit verbreitet, weil nicht bis kaum widersprochen und mir in den vergangenen Wochen von zwei Personen an den Kopf geworfen worden, die so begründet Wechselmodelle grundsätzlich ablehnen und einen Lebensmittelpunkt bei einem Elternteil (bewusst geschlechtsneutral ausgesprochen) als dem Kindeswohl dienlich preisen.
Zu nennen sind Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe und Dr. Christina Lamertz PhD
Akzeptieren kann ich Annahmen, dass nicht in jedem Fall Wechselmodelle geeignet und dem Kindeswohl dienlich sind, allerdings akzeptiere ich keine sich anschließende Regelvermutung, wie ich dies auch Frau Prof. Meier-Gräwe im Dialog mitteilte und ihrer Argumentation (große Distanz der Elternteile) entgegnete, dass diese regelmäßig nicht gegeben sei.
Offenbar stehe ich mit meinen - vom Mainstream der AE-Fraktion abweichenden - Ansichten nicht auf verlorenem Posten, denn auch im DJI scheint sich nicht nur ein Generationswechsel anzubahnen, sondern damit verbunden ein Gesinnungswandel in den dortigen Fluren.
Wie schon DJI-Mitarbeiterin Maria Burschel in der Vergangenheit mehrfach positiv in Fragen zum gemeinsamen Sorgerecht aufgefallen war, machen sich nun auch andere, jüngere und scheinbar urbanere Menschen auf den Weg, die Probleme der vergangenen vier Jahrzehnte neu anzupacken.
Im Juraforum wurde hierzu ein Artikel veröffentlicht.
An mehreren Orten zuhause: Multilokales Familienleben nach Trennung und Scheidung
Dem Artikel schließt sich der Link zur Themenseite an.
Ein interessanter Ansatz ist hier nicht allein der zugelassene Blick von außen, sondern insbesondere der mir bisher dort wenig bekannte und sehr begrüßenswerte konstruktive Weg.
Es gilt offenbar nicht zu verhindern, sondern zu ermöglichen.
Und so reibt man sich zunächst verwundert die Augen, wenn man dort von weiteren Personen, aus weiteren Nationen bestätigt bekommt, wo man selbst seit langen Jahren auf z.B. Jan Piet de Man und noch maximal zwei oder drei weitere Personen verweisen konnte.
Zitat:Aus entwicklungspsychologischer Sicht spreche grundsätzlich nichts gegen ein kontinuierliches multilokales Familienleben wie z.B. im 50/50-Vater/Mutter-Wechselmodell, sofern die Kinder zu beiden Eltern von Beginn an starke Bindungen aufbauen konnten, so der Entwicklungspsychologe Ass.-Prof. Dr. Harald Werneck von der Universität Wien in seinem „Blick von außen“, der die im DJI Online Thema vorgestellten Ergebnisse ergänzt.
[...]
Diesem Faktum trage man beispielsweise in Norwegen dadurch Rechnung, berichtet Dr. Gry Mette D. Haugen von der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim in ihrem Gastbeitrag, dass ein Scheidungsantrag vom zuständigen Standesbeamten erst nach einer Familienmediation bearbeitet werde.
(Auszug aus Artikel: Juraforum)
Trotz Quotenfreiheit, in Bezug auf die Mitwirkung von Männern, wünsche ich den Damen des DJI gutes Gelingen, auf dem Weg Kindern beide dringend benötigte Elternteile zu erhalten.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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In der Kommentarspalte findest du aber recht schnell eine altbekannte Tatsache, die Väter immer wieder verdrängen bzw. drauf reinfallen: Es geht den Reformgegnerinnen und Gegnern gar nicht um Argumente. Es sind vielmehr immer dieselben provozierenden inhaltsleeren Schlagworte. Sofort fällt die Meute darauf ein und denkt, man könne den Quatsch auf Sachebene widerlegen. In Wirklichkeit arbeiten sie sich bloss an dem Schwachsinn ab. Das führt überhaupt nicht weiter. Ich führe keine Diskussion mehr mit Ewiggestrigen und habe das auch im privaten Kreis erfolgreich umgesetzt. Die Unheilbaren mögen sterben, ich kümmer mich um die Heilbaren.
Wir brauchen keine Diskussionen mit Leuten, an die jedes Wort verschwendet ist, denen man durch Ansprache nur ungewollt eine Plattform bietet. Wir brauchen emotionale Geschichten! Über diese Schiene erreicht man die Menschen, dort setzt man die Markierungen, nicht über ein korrektes Argument. Der Artikel führt uns das sehr schön vor. Er beweist es durch die Wellen in der Kommentarspalte und vermutlich auch in den Zugriffszahlen. Nicht nur er. Auch Wolfspergers Film, andere Beiträge, Bücher, das hat stärkere Wellen ausgelöst wie alle anderen Aktionen. Wellen, die irgendwann einmal den Fels unterhöhlen könnten. Probleme dabei machen wir uns höchstens selbst. Tolle Aktionen wie entfremdet.de, die genau in die richtige Richtung gehen, wir aber selber abwürgen, zu wenig Darstellung der eigenen Fälle in der Öffentlichkeit dafür zu viel "Contra Ewiggestrige".
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Ich denke schon, dass die Darstellung des Weges Dritten nicht schadet, sondern dienlich ist.
Aus diesem Grund ist mein Beitrag entsprechend aufgebaut, zuerst die ollen Kamellen darzustellen, ein paar der noch immer dran Lutscher zu benennen, um abschließend positive Ausblicke zu bieten.
Heilbar mögen die alten und renitenten Lutscher nicht sein, aber die Kamellen gehen langsam aus und der Nachschub entwickelt sich zum Ladenhüter.
Das ist die Chance für eine neue Produktlinie, von jungen Nachwuchskräften kreiert und produziert.
Ich übernehme dann auch gerne einen bescheidenen Beitrag, zur Bewerbung dieses Produktes, wenn es mir zusagt, wie in diesem Fall.
Im Übrigen widerspreche ich dir nicht, habe aber persönlich nur kurzzeitige Pulsschwankungen, wenn ich mich mit Konversativen unterhalte.
Ich werde weder meine Muddi noch meine Großmuddi davon überzeugen, dass das Kind nicht ausschließlich zur Mutter gehört, aber sie dürfen beide wissen, dass sich meine Meinung von den ihren unterscheidet - und auch warum.
Meine Muddi musste schon heftig schlucken und ich ihr am Telefon eine Gedenksekunde zugestehen, als ich der noch vor wenigen Wochen in diesem Zusammenhang klar und unmissverständlich sagte, dass mein weiteres Leben nur knapp einer an einer Katastrophe vorbei in eine halbwegs vernünftige Spur lief und sie nicht diejenige war, die in letzter Sekunde die entsprechende Weiche stellte.
Ich habe mittlerweile mehrfach erlebt, wie sich AE-Muddis hier selbst - wohl aus Verlustängsten heraus - etwas vormachen und sich unrechtmäßig auf ihre eigenen Schultern klopfen.
Besser wäre es die Größe zu haben eigenes Versagen zu erkennen und zu kommunizieren, damit der Nachwuchs eine Chance erhält es besser zu machen.
Besser mache ich es bereits, wenn ich meiner Muddi nicht den Rücken kehre, weil ich anderswo gelernt und verinnerlicht habe nicht im Zorn zurückzublicken, sondern optimistisch nach vorn.
Und vorn entsprechen immerhin alles <360°.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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23-12-2011, 14:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-12-2011, 14:10 von Ray.)
@Bluter ich denke, p's Antwort liegt etwas tiefer. Das Diskutieren haben doch alle jahrelang gemacht. Es fuehrt - gerade mit solchen Gegenuebern wie im Beispiel - u.a. zu einer Situation, die vorsichtiger's Signatur recht knackig beschreibt.
Das ist ein Defensivspiel der staendigen Rechtfertigung welches man im Bild des durchschnittlichen Zuschauers verliert, da der Gegenueber i.d.R. Waffe und Ebene waehlt. Es haelt einen auch durchaus selbst auf, solange man da noch empfindlich ist. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man weiter will.
Und da heisst es nur noch: Den Quatsch hoere ich mir nicht mehr an. Das wohlige Gefuehl widersprochen zu haben ist doch nur der Anfang. Macht man zu viel auf dieser Ebene, verzettelt man sich. Privat und eben auch in solchen Forenstraengen.
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Ray,
aus dem Grund hatte ich @p "im Übrigen" nicht widersprochen, somit auch dir - und richtete den Blick nach vorn.
Allerdings bemerke ich, dass ich in diesem Moment beginne mich gegenüber einem Zweiten zu rechtfertigen, auf einer Ebene, auf der ich mich mit meinem ersten Beitrag gar nicht bewegte.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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(23-12-2011, 14:08)Ray schrieb: Und da heisst es nur noch: Den Quatsch hoere ich mir nicht mehr an. Das wohlige Gefuehl widersprochen zu haben ist doch nur der Anfang.
Genau, der Einstieg, dafür sind diese "Diskussionen" auch okay. Doch dann muss er weitergehen, ansonsten herrscht nur Verschleiss.
(23-12-2011, 13:52)Bluter schrieb: Ich habe mittlerweile mehrfach erlebt, wie sich AE-Muddis hier selbst - wohl aus Verlustängsten heraus - etwas vormachen und sich unrechtmäßig auf ihre eigenen Schultern klopfen.
So ist es, dafür reicht schon ein Blick in die Alleinerziehendenforen. In lustiger Kombination, einerseits immer Opfer, anderseits soooo stark. Da zerschellst du mit der Sicht der anderen Seite, die Diskussionen gleiten sofort ins "aber bei mir ist es so" ab und in zähem Festhalten an Schlagworten ohne Inhalt. Sinnlos, da zu reden!
Die emotionalen Geschichten, die im Artikel pulsieren, bewegen jedoch mehr Menschen und prägen unbewusst auch die Unbeteiligten, (noch) Unbetroffenen. Dort ist das Leben. Ein Unterschied wie ein Rechenbuch und eine heisse Erzählung von Tips, mit Hilfe etwas Rechnen seine Pokerchancen zu verbessern.
Sollte kein Widerspruch sein, nur eine Ergänzung.
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