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„Offiziell weiß ich von gar nichts.“ Jugendamt im Fall Chantal
#1
„Offiziell weiß ich von gar nichts.“ Dieser Satz der Jugendamtsleiterin Pia Wolters in Hamburg scheint die Berufsauffassung in dieser "Branche" auf den Punkt zu bringen. Dieser Satz könnte wohl überall in D so fallen - immer wenn es Probleme mit dem Handeln/Nichthandeln eines Jugendamtes gibt.

Man könnte fast ein System der Selbstimmunisierung vermuten.

Zitat:Chantal war am 16. Januar im Stadtteil Wilhelmsburg an einer Vergiftung mit der Heroin-Ersatzdroge Methadon gestorben. Sie lebte bei drogenabhängigen Pflegeeltern, die in einem Methadon-Programm waren. Der Pflegevater hatte ein langes Register von Strafen für Raub, Diebstahl und Drogendelikte.

Zitat:Scheele sagte: „Es muss alles aufgeklärt werden, es bleibt nichts im Dunkeln.“ Er räumte ein: „Das System hat versagt.“ Der Sozialsenator stellte auch seine am Vortag veröffentlichten schärferen Regeln für Pflegeeltern vor. Dazu gehört ein Gesundheitszeugnis mit Drogentests sowie ein positives Führungszeugnis. „Ich hoffe inständig, dass sich so etwas nicht wiederholen kann“, sagte er.

Zitat:Der Chef des Bezirksamtes Mitte, Markus Schreiber (SPD), gestand bei der Sitzung ein, es habe fünf Hinweise auf Drogen in der Pflegefamilie gegeben. „Dem ist nicht genug nachgegangen worden.“
....

Zitat:Die Staatsanwaltschaft nahm am Dienstag Ermittlungen wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorgepflicht gegen das Jugendamt und den freien Träger, den Verein Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen, auf. Die Ermittlungen richteten sich aber noch gegen „bislang unbekannte Mitarbeiter“, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Schreiber sagte dazu im Ausschuss: „Man hätte selber hingehen müssen und nicht einfach dem freien Träger glauben sollen.“ Man habe sich zu sehr auf die positiven Berichte des freien Trägers verlassen.
[Alle Zitate aus: http://www.abendblatt.de/hamburg/article...rogen.html]
Hoffentlich nehmen sie auch mal das System der Verantwortungsverschiebung unter die Lupe. Sonst heißt es am Ende wieder: "bislang unbekannte Mitarbeiterinnen haben offiziell von nichts was gewußt".
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#2
(01-02-2012, 02:10)sorglos schrieb: schärferen Regeln für Pflegeeltern

Von qualifizierten Jugendamtsmitarbeitern spricht er aus gutem Grund nicht.
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#3
ich denke man braucht hier nicht mehr vorschriften, sondern einfach mitarbeiter die ihren job ernst nehmen und vorgesetzte die das auch unterstützen beziehungsweise kontrollieren. dass man ein kind nicht in die hände von junkies gibt, ist ja nun keine ganz neue erkenntnis.

das ist ohnehin witzig: wenn auf der operativen ebene was falsch läuft krähen alle nach neuen verordnungen. auf die idee an der basis mal sorgfältiger zu arbeiten kommt hingegen niemand. das läßt sich politisch eben einfach nicht so gut verkaufen.
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