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Gesetzentwurf §1626a BGB, gemeinsames Sorgerecht nichteheliche Eltern
#82
Helge Messner (VAfK) liegt mit seiner Annahme richtig, dass sich für ihn nichts ändern wird.
Immerhin hat er über seine Funktion, Bekanntheit den Grad seiner Betroffenheit erreicht, dass eines seiner Statements überregional veröffentlicht wird.
Andere sind noch weit zu unbedeutend und ein gestriger Versuch, auf eine Publikation einer (bei solch einem Thema) reflexartig in die Tasten beißenden Patchworkerin im Dienste der Frau hin, einen Kommentar abzusetzen war erwartungsgemäß gescheitert. Nicht etwa, dass der Verfasser gegen eine Anstandsregel verstoßen hätte, aber lest doch selbst wo eine systemtreue Übermutter so ihre Grenze hat, die der Kerl aka rechter Männerrechtler, weil Vater, überschritt.

Zitat:„Wer – trotz aller Spannungen – auf dem gemeinsamen Sorgerecht besteht, kann künftig das Familiengericht anrufen.“

Wer, wenn nicht der Vater, der die elterliche Sorge übernehmen will, sollte wohl „das Familiengericht anrufen“? Ihrer bescheidenen Meinung nach ist der Vater ein Trotzkopf! Ja, danke auch! Sie fragen gar nicht erst wo die „Spannungen“ ihren Ursprung haben.
In der Vergangenheit brauchten Mütter nichtehelich geborener Kinder ihre Ablehnung nicht begründen, weder gegenüber den „Erzeugern“ noch gegenüber Dritten. Freilich hatten sie dies getan, in der Verwandtschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis. Manche Mütter waren dann auch tatsächlich richtig redselig und kreativ, insbesondere in der Bewertung der Kerle, die ihnen „das angetan“ hatten. Fortan sollen sich verweigernde Mütter vor Familiengerichten ablehnend äußern, die Ablehnung begründen und …schon treten diese in der Öffentlichkeit außerordentlich schmallippig auf. Woher nun diese Hemmungen? Ist doch nur eine einzige Anlaufstelle hinzugekommen. Lampenfieber allein wird es nicht sein. Eher die Sorge, die vorgetragenen Argumente reichen nicht aus, den eingeschlagenen Kurs der glorifizierten sogenannten Alleinerziehenden ungehindert zu gehen. Oder aber, die heimliche Sorge, mit den Vorhaltungen und Vorwürfen gegen die Kerle nicht punkten zu können, weil diese plötzlich auch Gehör finden?
Insgesamt dürfte es aber zunehmend spannender in den Familiengerichten zugehen.
Wer hier oder anderswo postuliert, den Vätern würde es mit dem gemeinsamen Sorgerecht leicht gemacht, irrt gewaltig. Es ist eine Lappalie einem unwilligen und dennoch Sorgerecht innehabenden Vater zwei Briefe im Jahr zu schicken. Interessant - und wer sollte es besser wissen als ich – wird es, wenn man mit Sorgerecht ausgestattet und willig jedem Kram noch hinterher rennt, weil die grundgütige Mutter unter Hinweis auf § 1686 BGB die Zusammenarbeit verweigert(`kannst ja selber fragen´), Kiga, Schule, Passamt, Krankenkasse und Ärzte erst mühevoll überzeugt werden müssen, dass auch Papa zu denen gehört, die ein Recht haben Infos zu erhalten, um dann mitentscheiden zu können. In der Praxis nervig ist, dass alle erst mal meinen die Mutter um Erlaubnis bitten zu müssen, ob das in Ordnung wäre, was wiederum regelmäßig dazu führt, dass diese mal wieder sauer ist und ihre mit Einmischung (sic!) begründete schlechte Laune an Kind und „Erzeuger“ auslässt. Und wenn man denen endlich die ihnen eigenen Vorschriften und Gesetze, nach denen sie arbeiten, vorlegt, werden endlich Termine vereinbart, Auskünfte erteilt und Gespräche geführt.

Das hier diskutierte Sorgerecht ist ein Furz in der Wüste. Die hiermit verbundenen Rechte und Pflichten, waren sind und bleiben solche der Mütter, mit Ausnahme einzig der Barunterhaltspflicht. Kinder und Väter sind nachrangige Figuren. Randerscheinungen in Frauchens Welt. Väter sind beliebig definierbar und austauschbar. Kinder fungieren als der Mutters Schweizer Messer, Lieblingsspielzeug und Ausstellungsstück. Kinder passen zu jeder Zeit und in jeder Lebenslage der Mütter überall gut hin. Kinder erzeugen Mitleid, dienen als Schutzschild, bringen Müttern Anerkennung und heben so deren Selbstwertgefühl.

Was den abservierten Vätern schon in der Vergangenheit blieb und noch zukünftig bleibt, ist die stille Hoffnung, dass die Kids irgendwann von sich aus ihre Väter suchen und denen Fragen stellen. Wenn diese in der Situation zumindest ein paar lose Zettel herbeikramen können, sie hatten die Vaterschaft anerkannt und die gemeinsame elterliche Sorge beantragt, ist wohl der Moment gekommen den die betreffende Mütterfront so sehr fürchtet. Dann hat es der Trotzkopf (oder Erzeuger, oder Kerl, oder…) offensichtlich versemmelt. Das beste, innige, manchmal gar zur Symbiose (v)erklärte, Mutter-Kind-Verhältnis, könnte sodann Schaden nehmen. Keinesfalls verbinde ich mit diesem Gedanken Schadenfreude, aber Mitleid auch nicht. Interessant ist, dass es die stille Hoffnung nicht immer auch vergeblich ist. Mit zunehmendem Alter wechseln Kinder vermehrt von Müttern zu Vätern (laut destatis: Von anfänglich 0% bis zum 7L.j., über 15% bis zum 18.Lj., auf letztlich 18%, ab 18.Lj.).

Da gibt sich ein Kerl mal Mühe, verfasst einen Text, der über einen Einzeiler hinaus geht und bei hatr.org nicht punkten kann und schon wird der einfach ausgesperrt. Wie fies. Sad
Aber wieder einmal gut zu erfahren, dass Frauenrechtler Thomas G-Punkt zuzustimmen ist, dass die Hegemonialmacht der Männer in den Medien wie geschmiert läuft und sich täglich neu bestätigt. Big Grin
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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