Abtreibungen, Männer

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DIE ZEIT schreibt über Abtreibungen - aus Sicht der Männer, Väter. Acht Portraits, eines ist online:
http://www.zeit.de/2009/08/Abgetrieben-Paar-08?page=all

Vor allem der Schluss wirkt leider hingebogen und hingeduselt. Aber insgesamt kommt eines deutlich heraus: Nichts ist in Ordnung. Das Gebiet der Abtreibungen hat grosse, absichtlich in der Öffentlichkeit unkartierte Regionen - die der (potentiellen) Väter. Dort sind Untiefen und Gefühle, die wie von einem anderen Planet wirken, so sehr hat man sich daran gewöhnt bei allem und jedem aus Frauensicht zu berichten.

[Vater]

Für mich ist Abtreibung Mord und Rauchen und Alkohol während der Schwangerschaft gefährliche Körperverletzung. Die Tatbestandsmerkmale nach dem STGB sind klar erfüllt. Nur verfolgt wird es nicht. Die Frau muss nicht einmal alles erdenkliche übernehmen, das Kind gesund auf die Welt zu bringen. Der Vater allerdings muss alles erdenkliche unternehmen, um für das Kind aufzukommen. Das macht er gerne. Aber nur dann, wenn das Sprichwort: "Wer zahlt, schafft an" in Deutschland wieder gilt.

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Die Abtreibungsdebatte ist in einer epischen Breite über Jahrzehnte geführt worden und dauert teilweise an. Wahrscheinlich hat jeder, der überhaupt sprechen kann, auch was dazu gesagt. Um so faszinierender ist es, dass das, was auf Väterseite passiert, abgesehen von der üblichen, kurz abgehakten Täterrolle, schlicht ignoriert wird. Wir kennen alle Argumente, jedes Detail ist mit der Lupe hundertmal beschreiben, aber die Väter werden früh einfach ausgeblendet. Deswegen ist der ZEIT-Artikel lesenswert.

Übrigens möchte ich mein Kind gleichwertig miterziehen und -betreuen und keinesfalls auf die Position des "Aufkommers" abgeschoben werden, ob anschaffen oder nicht. Aber das ist eine Debatte, die mit Abtreibung und den Gefühlen der Männer dabei kaum was zu tun hat, sondern ganz allgemein kommt.