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Unterhalt-Verjährung
#1
Hallo, bin neu im Forum (über wgvdl.com hier gelandet). Habe meine Freundin und ja-ich möchte heiraten. habe mich aus genau EINEM grund dazu entschlossen: ich möchte kinder haben.
leider konnte ich zur verjährung der unterhaltsansprüche nichts finden; alles in juristendeutsch geschrieben.
- offenbar 3jahre
- wenn sie "tituliert" sind 30 jahre (das scheinen sie praktisch immer zu sein)
- die Verjährung scheint von vorne zu zählen zu beginnen, wenn man eine Vollstreckung durchführt (wann kommt es dazu?)

kennt sich jemand dazu aus, kann jmnd. in einfachen worten was dazu sagen? mal angenommen man hat z.B. keinen bock ehegattenunterhalt zu zahlen und geht ins Ausland...

beste grüße
PS. meine Infos:
http://www.familienrecht-allgaeu.de/de/v...rhalt.html
http://www.dijuf.de/tl_files/downloads/2....09.12.pdf
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#2
Erstmal Willkommen im Forum,

wenn Du gerne Vater werden möchtest hat verheiratet sein im Fall einer Trennung/Scheidung den Vorteil, daß das Risiko einer 100%igen Lohnfortzahlung (falls Deine dann Ex vorher in Lohn und Brot stand) wegfaellt. Auch lässt sich die Vaterrolle dann etwas besser -in welch konkreter Form dann auch immer- durchsetzen bzw. leben.

Ansonsten lassen sich Deine Fragen im Trennungsfaq der Reihe nach gut beantworten. Lies die entsprechenden Punkte einfach durch, von Partnerwahl über Scheidung bis Unterhalt steht alles da, was Du wissen solltest. Auch viele Threads sind dazu schon geschrieben worden. Stichworte wie Unterhaltsmaximierungsprinzip, Helferinnenindustrie und Familienrecht solltest Du in Deiner Entscheidung berücksichtigen.

Vorab kann ich Dir aber sagen, daß es nicht möglich ist, bei plötzlich eintretender Bocklosigkeit Unterhaltszahlungen einfach einzustellen, die werden Dir was husten!
Die 3-jährige Unterhaltzahlungsdauer gilt mindestens und nichts laengstens.
Zur Vollstreckung kommt es, wenn titulierter Unterhaltsanspruch nicht in time bezahlt wird.
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#3
auch von meiner Seite willkommen! Ehe & Familie/Kinder sind etwas Wunderbares, wenn es denn gut funktioniert (Wahrscheinlichkeit 15% - 35% der Ehen sind unglücklich, aber dauerhaft, der Rest wird wieder geschieden.)

3 Prinzipien gilt es zu beachten:

1. Ehefrau sollte immer arbeiten, im Idealfall verdient ihr gleich viel / erwerbt gleiche Rentenansprueche
2. Lebe Deine Vaterschaft, anstatt 70 Stunden pro Woche der Kohle hinterher zu rennen, teilt Euch das auf - beide könnten zum Beispiel jeweils 25-30 Stunden arbeiten
3. Gehe reich in die Ehe und sei arm, wenn der Scheidungsantrag zugestellt wird (groessere (Konsum-)Anschaffungen also auf die Zeit nach der Eheschliessung verschieben) - mit meinem heutigen Wissen würde ich mir sogar Kohle von meinen Kumpels borgen, die dann am Tag der Eheschliessung auf meinem Konto erscheint und die dann danach natürlich wieder an die Kumpels zurück fliesst

Vereinbare Punkt 1 & 2 ganz klar mit Deiner Zukünftigen. Bei Punkt 3 ist eher Stillschweigen angesagt.. Big Grin
Falls Deine Holde da nicht mitspielt: VORSICHT!!! NICHT heiraten!!!

Sei' Dir versichert: eine starke, emanzipierte und selbständige Frau muss nicht geheiratet werden - alle anderen suchen einen VERSORGER - im Idealfall lebenslang.. Schau' Dir ihre Mutter genau an.. Genauso wird es Deine Auserwählte auch machen (wollen).

Ansonsten:

Pflege Deine Ehe und Eure Paarbeziehung, Ihr habt ein 50:50 russisches Roulette vor Euch, aber man(n) kann schon auch etwas dafür tun, dass die Ehe Bestand hat.

Viel Glück!
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#4
Wenn du schon vor der Hochzeit solche Notmassnahmen wie Flucht ins Ausland durchgehst, würde ich mir das mit einer Ehe noch überlegen.

Verjährung ist ebenso wie Verwirkung ein Rechtsgebiet, bei dem alles und nichts möglich ist, für jeden Spezialfall eine Spezialwirkung. In einigen Konstellationen verjährt beispielsweise überhaupt nie etwas und übersteht auch Insolvenzen.

Wieso du wegen der Hoffnung auf Kinder heiraten willst, wird nicht klar. Die Samenzelle bremst nicht und fragt nach einem Trauschein, bevor sie sich Richtung Eizelle aufmacht. Unterhaltsansprüche an das Kind sind exakt dieselben und Unterhalt für Erwachsene nähert sich auch immer mehr an.

Wie CE schon geschrieben hat, kommts beim Unterhalt auf die Lebensgestaltung an, weniger auf Fluchtpläne oder die Hoffnung auf regelnde Verträge. Bist du die Tips zur Heirat auf der faq durchgegangen, vor allem zu Herkunft und geistigen Haltung der Zukünftigen?
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#5
Ehefrau und Kind bleiben ein hohes Risiko. Eine fleißige und ehrgeizige Frau kann sich zu einer antriebslosen Frau entwickeln. Niemand kann in die Zukunft vorausschauen. Trotzdem viel Glück. Wenn sie Dich verlassen sollte, ist immer noch Zeit über eine Auswanderung zu sprechen. Lege in der Ehe rein vorsorglich etwas Geld zurück, damit Du den Hasenfuß machen kannst. Ohne Geld sieht es ansonsten sehr schlecht aus.
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#6
Danke erstmal für die Antworten und die Tips. wegen der Verjährung werde ich dann versuchen einen Rechtsanwalt zu fragen, wenn es mit dem Vertrag soweit ist.

Trennungsfaq, wikimannia, wgvdl, das männermagazin usw. laufen doch darauf hinaus, daß man sich Gedanken machen soll. als letzte Instanz ist nun mal das Ausland dabei. "aber meine ist ganz anders?" Nein, keine Ahnung wie sie in 10 Jahren ist.
ihr müßt bedenken, die meisten von euch haben die Probleme schon an der backe (gehabt): Das ist echt nicht böse gemeint; denn man(n) versucht von euch zu lernen.

1. Das beste ist nicht zu heiraten => stimmt. hatte ich auch nicht vor, bis ich gemerkt habe daß ich kinder will. Ja, das ist dumm, aber die meisten haben eine Schwachstelle, und das ist meine. Wenn das nicht wäre würde ich nie eine Ehe eingehen. Traurig, aber das ist Deutschland, ihr selbst habt es ja erlebt.
2. Wenn Kinder dann ist Ehe noch das Beste. Zumindest kann ich mittels Vertrag mich noch in die beste Ausgangslage bei Scheidung bringen.
3. Ehevertrag ist gebongt, werde mir einen Rechtsanwalt nehmen und das Ding bestmöglich aufsetzen und ihm die Ratschläge hier und auf Wikimannia unter die Nase halten.
4. Geld werde ich prophylaktisch einen Teil bei Familie parken.
5. Freundin hat einen Beruf bei dem Sie gleich, wenn nicht mehr verdient.
6. "Mutterschafts"urlaub 50%-50% (den Urlaub laß ich mir nicht entgehen)
7. Die Erkenntnis, wie Lt Dino es schon sagt, daß Kinder und Frau immer ein Risiko sind
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#7
Sich vorher Gedanken zu machen ist sehr gut. Ein Ehevertrag kann einiges sicherlich mildern aber man sollte vom Desaster ausgehen. Nichts geht über Geld, so dass man sein Leben flexibel gestalten kann. Ich würde sogar auf einen Ehevertrag verzichten. Das erzeugt nur Misstrauen bei der Liebsten. Verzichte auf den Kauf eines Hauses oder Wohnung.
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#8
(03-10-2013, 21:11)Leutnant Dino schrieb: Verzichte auf den Kauf eines Hauses oder Wohnung.

Genau - flexibel bleiben ist das Stichwort. Und Immobilien sind nun mal ziemlich unflexibel. Und wenn man sie nicht gleich bezahlt, sondern Kredit finanziert, stellen sie auch ohne Ehefrau noch ein Risiko für sich dar.

Zur Ehe kann man wohl nur sagen, dass es sich bei der standesamtlichen Trauung, abgesehen vom Namensrecht, ausschließlich um finanzielle Aspekte handelt. Das vor Augen, ist es vielleicht ratsam, lieber nur mit einem gekauften Prediger die Trauung im gegenseitigen Einvernehmen zu vollziehen. Damit spart man dann auch das Geld für den Ehevertrag.
https://t.me/GenderFukc
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#9
Vorher Gedanken machen ist schon gut, aber bei Flucht ins Ausland und Verjährung gehts um vorab unplanbare Notmassnahmen. Richte deine Energie lieber auf eine Gestaltung, dass es gar nicht so weit kommt. Zu deiner Punkteliste:

1. Alle meine Kinder sind ohne Trauschein geboren. Für die meisten bin ich Vollzeitvater. Eine Verbindung zwischen Vaterschaft und Ehe gibt es nicht.
2. Ein Ehevertrag regelt wenig, er gibt sogar ein trügerisches Gefühl, etwas "geregelt" zu haben. Wieso einen Vertrag für eine Ehe schliessen, um an Problemen zu drehen die man ohne Ehe gar nicht hätte?
3. Verlass dich ja nicht auf "bestmöglichst"! Einen Ehevertrag anzugreifen ist sehr leicht. Halte dich an die Tips in der faq zu den Dingen, die möglicherweise geregelt werden können. Übrigens muss deine liebe Ehefrau auch zustimmen. Wie steht denn die zukünftige Mutter deiner Kind zu solchen Verträgen, die "alles" regeln?
4. Im Gegenteil, eine hohes Anfangsvermögen ist sogar vorteilhaft. Wenn du es nämlich in der Ehe mal brauchst und wieder holst, fällt es möglicherweise in den Zugewinnausgleich.
5. Das ist doch mal ein Pluspunkt. Der aber nur im Plus bleibt, wenn sie diesen Zustand auch mit und nach Kind beibehält!
6. Gut! Und falls es mehrere Kinder werden, unbedingt auch bei denen. Nach dem ersten Kind fallen die Eltern doch wieder sehr oft in überkommene Rollen zurück, die sich bei einer Trennung sehr ungesund auswirken.
7. Dann verlass dich nicht auf Fuchteleien mit Eheverträgen und Geldverstecktricks, sondern gestalte dein Leben Familienrechtsoptimiert.
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#10
(03-10-2013, 21:43)p schrieb: 4. Im Gegenteil, eine hohes Anfangsvermögen ist sogar vorteilhaft.

Mein Reden, @KWrF. Wenn Du nicht mal das verstanden hast, dann hast Du nach wie vor NULL Ahnung von den Risiken eines Ehevertrages. DAS muss man machen, BEVOR geheiratet wird! Der Zugewinnausgleich hat mir in meinem Fall den Allerwertesten gerettet.

Mit Ehevertrag meine ich den, den Du auf dem Standesamt unterschreiben wirst.

Andere, private Verträge sind eh meistens unwirksam, gerade wenn Kinder da sind..
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#11
Man sollte eigentlich zwei Eheverträge machen, einen der den Zugewinnausgleich und die Gütertrennung beinhaltet und einen anderen der eventuell strittige Punkte wie z.B den Unterhalt etc regelt. Da der BGH die Salvatorische Klausel kassiert hat , wird, sollte ein Punkt sittenwidrig / ungültig sein, der ganze Vertrag ungültig, hat man zwei so bleibt zumindest der mit den unstrittigen Vereinbarungen gültig.
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#12
Das ist ne gute Idee!
Obwohl es dem Richter natürlich auch dann frei steht, auch den anderen Vertrag für ungültig zu erklären, wenn irgendetwas drin steht, was ihm nicht gefällt.
Z.B. weil er Vorteile für den Vater vorsieht.
Das geht ja gar nicht.
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#13
(03-10-2013, 21:43)p schrieb: Wieso einen Vertrag für eine Ehe schliessen, um an Problemen zu drehen die man ohne Ehe gar nicht hätte?

Das ist die wichtigste Aussage des ganzen Threads hier.

Wer als Mann meint, im 21. Jahrhundert heiraten zu müssen, dem kann man nicht helfen, den muss man gewähren lassen.

Seine Frau kann dann schon keinen anderen ins Unglück stürzen......

Austriake
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#14
Heiraten ist nicht so tragisch wenn die Dame einer Arbeit nachgeht. Schlimm ist ein Kind. Dann wird es richtig teuer.
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