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Unterhaltsanspruch mit Schuldschein gegenrechnen ?
#1
Hallo !
Nach langjähriger Beziehung wird´s ernst: meine Freundin möchte heiraten und ein Kind von mir bekommen.

Gegen die romantische Seite der Ehe habe ich nichts einzuwenden, gegen die rechtliche hingegen schon, so dass ich von dieser Idee wenig begeistert bin, ich es meiner Freundin zuliebe aber durchaus wagen möchte, zumal ich kein schlechtes Gefühl für unsere Zukunft habe.

Sollte es aber dennoch schief gehen, sind wir uns einig, dass ich im Scheidungsfall lediglich Unterhalt für das Kind zahlen werde und sie für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgt.

Per Ehevertrag ist sowas ja nicht zu regeln, da es offensichtlich in den Kernbereich des Unterhaltsrechts fällt, ganz zu schweigen vom Altersvorsorgeausgleich und anderen Spitzfindigkeiten des Scheidungsrechts.

Was kann ich also tun, um mich zumindest ein wenig abzusichern, falls zu der o.g. Vereinbarung plötzlich eine "Gedächtnislücke" besteht ?

Gibt eine abstrakte Absicherungsmöglichkeit ?

Ich denke da etwa an einen Schuldschein.

Ich habe meiner Freundin bisher ihr Leben und ihre Ausbildung finanziert, überschlägig sind das ca. 50.000 Euro, die nicht von ihr zurück haben möchte.

Nun überlege ich aber, mir über diese 50.000 Euro von ihr ein Schuldanerkenntnis (ohne irgend einen Verweis auf den Ehevertrag mit der modifizierten Zugewinngemeinschaft) unterzeichnen zu lassen.
Es soll für mich im Scheidungsfall eine Absicherung darstellen, sofern sie abweichend zu unserer Vereinbarung doch Unterhalt für sich verlangen sollte.

Wäre diese abstrakte Forderung eine einigermassen gute Absicherung für mich für den Fall der Fälle ??


Zu unserer Einkommenssituation:
Sie: netto 1.500 Euro p.m. (ohne Vermögen)
ich: netto 3.000 Euro p.m. + Einkünfte aus Kapitalvermögen ca. netto 1.000 Euro p.m.

Der pfändbare Betrag bei 1.500 Euro Monatseinkommen liegt bei Unterhatspflicht für 1 Person bei 30,83€ ;-))
Isofern würde eine Vollstreckung ins Leere laufen.
Aber inwiefern würde eine etwaige Unterhaltszahlung (Trennungsunterhalt bzw. Betreuungsunterhalt) von mir an sie berücksichtigt ?????
Mein Ziel ist eine Neutralisierung ihrer etwaigen Unterhaltsforderung durch meine Schuldscheinforderung.

Freue mich über kontruktiv-sachliche Gedanken zur Problematik.

Viele Grüße,
HP
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#2
Ein Schuldschein oder ähnliche Mätzchen werden dir nicht helfen.

Unterhaltsberechtigt ist nur, wer nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen.
Und jemand der nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, zahlt auch keine Schuldscheine zurück.

Am sichersten wäre es, wenn du dich um Haushalt und Kinder kümmerst und sie arbeiten geht.
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#3
(06-01-2014, 19:16)Heiratsphobiker schrieb: Hallo !
meine Freundin möchte heiraten und ein Kind von mir bekommen.

Willst du das auch?
Kind kriegen geht auch ohne Heiraten.

Wie stellt sie sich denn euer Zusammenleben/-wirtschaften in Zukunft vor?
Eher "klassisch", oder eher wollt ihr beide beruflich kürzer treten?

Falls klassisch, dann bringt eine Ehe zwar evtl Steuervorteile aber auch ganz erhebliche finanzielle Risiken alleine für dich. Chance alles zu verlieren liegt bei rd. 1/3.
Falls ihr beide beruflich kürzer treten wollt und das Kind gemeinsam betreuen wollt, dann macht Heiraten finanziell kaum noch Sinn.

Mit was für einer Reaktion rechnest du, wenn du sie auf die 50.000€ ansprichst? Wenn sie dir bisher keinen Schuldschein unterschrieben hat, warum sollte sie es jetzt tun? Hast du keine sonstigen Belege, wie Überweisungsquittungen etc.?

Im Worst case Fall, also Trennung innerhalb der ersten 3 Jahre, Ex nicht erwerbstätig, wird dir der Schuldschein rein gar nichts bringen, Existenzsicherung geht vor.

Die beste Empfehlung kann daher nur sein: beteilige dich im erheblichen Umfang an der Kinderbetreuung, tretet beide gemeinsam/abwechselnd beruflich kürzer. Das solltest du mit deiner Partnerin sobald wie möglich besprechen, reagiert sie negativ darauf, würde ich mir das Ganze noch mal gut überlegen, denn dann sieht sie heiraten und Kind eher als Existenzsicherung auf deinem Rücken.

Im Trenungsfall hast du so die Chance einer Betreuung im Wechselmodell, was die Unterhaltsproblematik erheblich entschärft, wenn auch nicht völlig.
Mit dem Heiraten würde ich bis nach der Geburt warten. Bleibt die Beziehung auch mit Kind und dem ganzen Drumherum weiterhin gut, steigen die Chancen, dass es so bleibt.
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#4
(06-01-2014, 19:16)Heiratsphobiker schrieb: Gibt eine abstrakte Absicherungsmöglichkeit ?

Ich denke da etwa an einen Schuldschein.

Das wird das Scheidungsgericht als unzulässig kippen (Verstoss gegen Treu und Glauben, die guten Sitten oder die Tagesstimmung des Richters). Sie könnte Dir aber irgendeinen Wert im Vorweg geben, wie zB. 100.000,- EUR in bar - das kann keiner prüfen und im Falle eines Falles zahlst Du den Unterhalt von diesem Geld.


(06-01-2014, 19:16)Heiratsphobiker schrieb: Zu unserer Einkommenssituation:
Sie: netto 1.500 Euro p.m. (ohne Vermögen)
ich: netto 3.000 Euro p.m. + Einkünfte aus Kapitalvermögen ca. netto 1.000 Euro p.m.

Das ist genau der kritische Einkommensbereich. Im Grunde seid ihr beide gut im staatlichen Versorgungssystem verankert. Gerade genug, um bei Vollarbeit gut zu leben und zu wenig für extravagante Extras. Wenn sie ein Kind bekommt und dann eine Trennung stattfindet, sieht die Rechnung so aus:
Sie: null (immer noch ohne Vermögen)
Du: netto < 4.000 Euro p.m. (andere Steuerklasse), wovon dann Trennungsunterhalt (vielleicht 1000 E/M), Betreuungsunterhalt (nach Scheidung vielleicht 800 E/M), Kindesunterhalt (457 E/M) und weitere Aufwendungen für Umgang etc. (150 E/M) gezahlt wird. Hinzu kommen unüberschaubare Kosten für Anwälte, Beratungen, Gerichte etc.

Wenn es bei einem Kind bleibt, bleiben Dir also ca. 2350 E/M. Damit kannst Du Dir dann eine neue Wohnung suchen, diese neu einrichten und versuchen ein neues Leben zu beginnen.


(06-01-2014, 19:16)Heiratsphobiker schrieb: Mein Ziel ist eine Neutralisierung ihrer etwaigen Unterhaltsforderung durch meine Schuldscheinforderung.

Vergiss es. Du könntest allenfalls dafür sorgen, dass das Kind biologisch nicht von Dir ist, denn dann wird ein anderer unterhaltspflichtig - aber das ist eben auch nicht die feine Methode.
https://t.me/GenderFukc
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#5
http://www.trennungsfaq.com/ehe.html#sch...snahmenehe hast du gelesen?
Neben den bereits genannten Punkten geh auch die Checkliste unter http://www.trennungsfaq.com/ehe.html#vaterrisiko durch. Es gibt neben der rechtlichen auch eine menschliche Seite, deren Risiko zwar ebensowenig auf Null gebracht, aber doch gesenkt werden kann.

Die Umwege über einen Schuldschein taugen nichts, da gibts mindestens so viele Trickmöglichkeiten wie beim Aushebeln von Eheverträgen. Mach trotzdem einen Ehevertrag.
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#6
Vielen Dank für die Antworten.

Wir wollen beide grundsätzlich im Beruf bleiben und uns die Erziehung des Kindes hälftig aufteilen.
Ein Schuldschein wäre für sie kein Problem, denn ihr ist schon bewußt, dass eine Heirat für mich ja quasi auch ein Blankoschuldschein ist und auf diese Weise ein gewisser Risikoausgleich stattfindet.
Nein, eigentlich möchte ich nicht heiraten, weil es mir ggü. einer wilden Ehe nur Nachteile bringt. Aber ich möchte ihr durchaus ihren romantischen Wunsch erfüllen, würde mich aber mit dieser Absicherung etwas wohler fühlen.
Ich hab da einfach schon zu viele Rosenkriege beobachtet, als dass ich mich komplett ausliefern würde....

Also, da Schuldschein und Ehevertrag vollkommen lösgelöst voneinander wären, hat der Schuldschein auch keinen Einfluß auf den Ehevertrag. Er ist vollkommen abstrakt.

Meine Überlegung war folgende:

Sollte sie im Trennungsfall entgegen unserer Abmachung auf Unterhalt für sich pochen, so bekommt sie neben dem unstrittigen Kindesunterhalt und ihrem Einkommen i.H.v. 1.500 Euro noch den Trennungs- bzw. Betreuungsunterhalt.
In diesem Fall hätte sie neben dem Kindesunterhalt ein Einkommen von sagen wir mal 1.500 + 1.000 = 2.500 Euro.

Diese 2.500 Euro wären dann durch den Schuldschein unter Berücksichtigung der Pfändungsfreigrenze bis zu 530 Euro pändbar... .
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#7
Wenn sie später doch Unterhalt will, dann wird sie eben kein eigenes Einkommen mehr haben, dass du pfänden könntest.
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#8
(06-01-2014, 21:16)beppo schrieb: Wenn sie später doch Unterhalt will, dann wird sie eben kein eigenes Einkommen mehr haben, dass du pfänden könntest.

Das ist zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich, denn sie würde sich gleichzeitig selbst benachteiligen.

Unabhängig davon bleibt natürlich das Risiko der unverschuldeten Erwerbslosigkeit, ggf. auch durch Krankheit...das ist mir bewußt.

Letztlich geht es mit dem Schuldschein auch um das psychologische Moment....aber ich möchte das zumindest mal vorher theoretisch durchgespielt haben....
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#9
(06-01-2014, 19:40)Petrus schrieb: Du könntest allenfalls dafür sorgen, dass das Kind biologisch nicht von Dir ist, denn dann wird ein anderer unterhaltspflichtig

Wie genau soll das denn gehen??

(06-01-2014, 21:02)Heiratsphobiker schrieb: ..Aber ich möchte ihr durchaus ihren romantischen Wunsch erfüllen, würde mich aber mit dieser Absicherung etwas wohler fühlen...

Mal in eine ganz andere Richtung gedacht: Wenns um die Romantik, und nicht um (dein Big Grin ) Geld gehen soll. Warum heiratest du dann nicht auf einer einsamem Südsee-Insel nach einheimischen Brauch am Strand mit allem drum und dran, inkl. tätowierter Eheringe. Das kostet vlt. mit Flug ein paar Tausend, ist aber definitiv um Welten billiger als jede Scheidung inkl. Unterhalts-/Anwaltszahlungen. Wenns ihr WIRKLICH nur um die Romantik geht, kann sie sich so einem Vorschlag schlecht verschliessen. Klingt doch auch viel romantischer wenn sie davon ihren Freundinnen erzählt Big Grin

Zum Thema sie will gerne ein Kind, du bist davon ja anscheinend nicht so überzeugt: Lass´ dich vasektomieren! Wenn erst kein Kind da ist, wirds bei einer Trennung auch nicht teuer.
Wir wissen alle, daß die Hälfte aller Ehen mit der Scheidung enden. Aber die andere Hälfte enden mit dem TOD! Wir haben also nochmal Glück gehabt
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#10
Wenn du nicht heiraten willst, dann lass es. Das führt zu nichts, bzw. langfristig nur zu Unzufriedenheit auf der einen oder anderen Seite.

Grundsätzlich wäre im Nachhinein vermutlich ein gemeinsames Kind für dich ohnehin auch teurer als eine Scheidung. Die Scheidung ist irgendwann durch, das Kind bleibt für immer.
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#11
Kind wollen wir beide, Heiraten nur sie und ich mach´ es eben mit, damit Ruhe ist... .

Kindesunterhalt ist vollkommen unstrittig.
Mir ist nur wichtig, dass sie ansonsten im Job bleibt und für sich sorgen kann, keinen weiteren Unterhalt beansprucht.

Es muß da doch Möglichkeiten geben, wenn man ein wenig um die Ecke denkt !!!!!

Schliesslich sind wir uns (zumindest jetzt) einig, dass im Trennungsfall nur Kindesunterhalt gezahlt wird.

Wenn sie woanders einen Kredit abbezahlen müßte, dann müßte sie ja auch bis zur Pfändungsfreigrenze leisten. Da ist es unerheblich, ob ich oder ein Dritter Gläubiger ist.

Lediglich die Frage, ob Trennungs- bzw. nachehelicher Unterhalt pfändbar ist, bleibt aus meiner Sicht offen.

Oder bin ich total auf´m falschen Dampfer ? ;-(
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#12
(06-01-2014, 22:06)Heiratsphobiker schrieb: Kindesunterhalt ist vollkommen unstrittig.
Mir ist nur wichtig, dass sie ansonsten im Job bleibt und für sich sorgen kann, keinen weiteren Unterhalt beansprucht.

Wie willst du das sicherstellen? Wenn sie einfach aufhört zu arbeiten, was dann? Dann hat sie Fakten geschaffen, und bei einer Trennung eben KEIN Geld. Somit wird dich ein Richter zu Unterhalt verurteilen.

(06-01-2014, 22:06)Heiratsphobiker schrieb: Schliesslich sind wir uns (zumindest jetzt) einig, dass im Trennungsfall nur Kindesunterhalt gezahlt wird.

Das ändert sich wenn ihr verstritten seid und sie ausgezogen ist mit dem Kind, dann will sie "was ihr zusteht". Und das ist leider mehr als dir lieb sein wird.

(06-01-2014, 22:06)Heiratsphobiker schrieb: Oder bin ich total auf´m falschen Dampfer ? ;-(

Roll´mal das Feld von hinten auf: Wenn das so einfach wäre, kennst du nur EINEN Fall wo es so geklappt hat sich der Unterhaltspflicht zu entziehen? Ich schätze mal nicht, und dafür gibts einen Grund. Falls es möglich wäre, dann hätten das schon Tausende vor dir gemacht.
Fakt ist, wenn das Kind noch sehr klein ist, dann wird ihr kein Richter zumuten arbeiten zu gehen. Ergo: einkommen=Null
Somit muss jemand für ihr Einkommen sorgen, und der Richter wird dafür sorgen, dass es schonmal nicht der Steuerzahler sein wird, sondern du.

Mein Tip (und ich wäre froh, wenn ihn MIR jemand vorher gegeben hätte):
Wenn du gegen eine Heirat bist, was hier 100% der Nutzer verstehen, dann mach´es auch nicht. Wie du schon richtig festgestellt hast: Es hat heutzutage leider ausschließlich Nachteile für dich als Mann.
Ich würde mir das mit der Südseeinsel und den Tatoos überlegen Wink
Wir wissen alle, daß die Hälfte aller Ehen mit der Scheidung enden. Aber die andere Hälfte enden mit dem TOD! Wir haben also nochmal Glück gehabt
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#13
Ich war und werde nur einmal verheiratet sein, die romantische Komponente auf dem Standesamt ist gleich NULL Big Grin

Du kannst gar nichts gegenrechnen, kein Gericht wird irgendetwas zum Nachteil einer Frau mit geringem Einkommen und Kind <15 Jahre alt entscheiden.

Sie will heiraten, weil sie abgesichert und versorgt sein viel, so einfach ist das. Bei 1000 Euro Monatlichen Einkünfte aus Kapitalvermögen ist da auch ein schönes Vermögen vorhanden..
Dein Risiko ist 50:50 und ein Kind belastet eher eine Beziehung als es ihr hilft. Manche Frauen, die vorher normal waren sind als Mütter nicht mehr zu ertragen. Auch der Arbeitseifer lässt nach, wenn mal ein Kind da ist! außerdem will das Kind ja sicherlich noch ein Geschwisterchen..

Treffen Sie Ihre Wahl... Es gibt in Deutschland als besser verdienender Mann keinen Grund zu heiraten, aber 1000 dagegen..

Wünsche Dir in jedem Fall viel Glück, eine harmonische Paarbeziehung und ein dauerhaftes Vaterglück!

Gruß Clint
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#14
(06-01-2014, 22:06)Heiratsphobiker schrieb: ich mach´ es eben mit, damit Ruhe ist...

Dann fängt der Ärger erst richtig an :-)
Du bist jemand, der die Gefahren durchaus sieht und darauf reagiert, indem er die berühmte Silberkugel sucht. Die Kugel, die magisch trifft, die das Problem "erledigt". Das haben schon Millionen vor dir (darunter sehr intelligente und weitdenkende Menschen) in diesem Rechtssystem versucht. Wenn es solche Möglichkeiten geben würde, wären sie schon lange bekannt.

Sind sie aber nicht. Bekannt sind nur massenhaft Tricks, um bei einer Trennung Verträge, Vereinbarungen, Gemeinsamkeiten in Atompilze zu verwandeln.

Ich fange jetzt nicht an, auf die Folgefehler des Schuldscheingedankens einzugehen. Das führt zu einem langen Pingpongspiel ohne Ergebnis, du erfindest eine Modifikation die erneut widerlegt wird und so weiter. Schon die Fixierung auf nahehelichen Unterhalt ist ein Fehler. Die teuersten und grössten Verluste geschehen duch den grundsätzlich unterschätzen Versorgungsausgleich und Zugewinnausgleich. Die sind ausschliesslich über Eheverträge zu modifizieren und billiger zu machen, nicht durch andere Hilfskonstruktionen.

Du hast das psychologische Moment gesehen. Gut! Das betone ich auch bei einem Ehevertrag immer. Vielleicht ist er knackbar, aber man lebt doch schon während der Ehe erst einmal im Bewusstsein, dass bei Eheende keine Goldstücke regnen und richtet sein Leben stärker darauf ein - z.B. bemüht man sich vielleicht stärker um eigenes Einkommen.

Das psychologische Moment spielt auch gegen dich. Stell dir mal vor, deine Zukünftige erzählt Freundinnen oder Verwandten von deinen Schuldscheinkonstruktionen. Da werden sich eine Menge Damen an die Stirn tippen und fragen "Deeeeen hast du geheiratet? Spinnt der? So ein knickriger Quatsch, nur damit du nicht bekommst was dir von Rechts wegen zusteht? Du, ich kenn da aber eine Anwältin, die ist auch in Frauenhäusern aktiv, wenn dir das nicht mehr gefällt, solltest das aber nicht mehr hinnehmen...."
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#15
(06-01-2014, 22:38)p schrieb: ..Stell dir mal vor, deine Zukünftige erzählt Freundinnen oder Verwandten von deinen Schuldscheinkonstruktionen...

Da hat p ganz klar recht. Lass´ deine zukünftige lieber von dieser superromantischen, spontanen Hochzeit am Hawaiianischen Strand nach alter Stammestradition zu Sonnenaufgang erzählen.Big Grin
Wir wissen alle, daß die Hälfte aller Ehen mit der Scheidung enden. Aber die andere Hälfte enden mit dem TOD! Wir haben also nochmal Glück gehabt
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#16
Du hast doch schon entschieden, dass du nicht heiraten willst, lass es!!
Meine Ex wollte auch immer heiraten und ich habe es nicht getan. Das hat meinen Sturz etwas gelindert. 272,- kann mann aufbringen. 1500 währen da schon etwas schwerer.

@Heiratsphobiker du kannst dich jetzt noch retten. Nicht heiraten sollte bei dir jedes Jahr ganz weit oben auf der ToDo`s Liste stehen.
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#17
(06-01-2014, 19:40)Petrus schrieb: Sie könnte Dir aber irgendeinen Wert im Vorweg geben, wie zB. 100.000,- EUR in bar - das kann keiner prüfen und im Falle eines Falles zahlst Du den Unterhalt von diesem Geld.
Das ist der einzige evtl. gangbare Weg. Wenn sie die nicht hat, soll sie eben einige (!) Monate auf einem Auslandskonto (Achtung Kontruktwahl!) zu deiner Hand ansparen - ohne Fleiß kein Preis - danach kann man ja neu reden ;-)

(06-01-2014, 21:02)Heiratsphobiker schrieb: Aber ich möchte ihr durchaus ihren romantischen Wunsch erfüllen, würde mich aber mit dieser Absicherung etwas wohler fühlen.
Außer Südsee und so Klimbim, gibt es ja immerhin auch die Möglichkeit hierzulande rein kirchlich zu heiraten. Ohne Standesamt. Wenn es ihr wirklich um die sakramentische Romantik geht, müßte sie gute Argumente haben, das abzulehnen.... Immerhin wäre es eine interessante Nagelprobe.

Sie wird wohl sagen "Nur das, wäre ihr irgendwie zu wenig" also heißt das "ohne kirchlich ginge schon eher", weil es ihr eigentlich unromantisch nur um diesen staatlichen Folgenverbund geht.....

Ansonsten, wie andere schon sagten: Es gibt keinen Schutz vor Scheidungsfolgen bei ungleichem Einkommen und ungleicher Kinderbetreuung. Dann sollte man frühestens mit 60 heiraten....
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#18
@Heiratsphobiker

Wenn gemeinsame Kinder vorhanden sind, wirst Du immer Unterhalt an die Mutter zahlen müssen, egal was ihr vereinbart habt. Du kannst ja nicht die Mutter Deiner Kinder verhungern lassen.
Ich habe einen Ehevertrag, den man umgehend für ungültig erklärt hat. Meine Frau und ich waren uns ebenfalls vor der Ehe einig, dass jeder für sich aufkommt im Falle einer Scheidung. Leider weiß sie davon nichts mehr. Das hat mich schon einen sechsstelligen Betrag gekostet und ich bin nach drei Jahren immer noch nicht geschieden.
Meine Empfehlung: Heirate nicht

Gruß

Pennfred
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#19
Eigentlich logisch, aber ich schreibe es nochmal:
JEDE Frau denkt vorher niiiiie an eine Scheidung, und trotzdem werden jedes Jahr 300 000(?) Ehen geschieden, interessanterweise reichen etwa 75% FRAUEN die Scheidung ein.
JEDE Frau behauptet, dass sie nicht des Geldes wegen mit ihrem Mann zusammen ist/heiratet. Und trotzdem geht es komischerweise bei quasi jeder Scheidung ums Geld, das Geld des Mannes übrigens.
JEDE Frau behauptet vorher, dass sie niiiiie eine schmutzige Scheidung mit üblem Gezerre um die Kinder will. Und trotzdem passiert es locker 100 000 mal jedes Jahr.
Es mag dir IM MOMENT einfacher erscheinen, einer Heirat zuzustimmmen. Aber langfristig tust du dir damit keinen Gefallen. Lies dich einfach ein paar Tage hier im Forum ein.
Wir wissen alle, daß die Hälfte aller Ehen mit der Scheidung enden. Aber die andere Hälfte enden mit dem TOD! Wir haben also nochmal Glück gehabt
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#20
Die rein kirchliche Heirat ohne Standesamt lehnen die Kirchen in der Regel nach wie vor ab, Ausnahmen müssen gut begründet sein.

Vor der Heirat 100000 EUR zu transferieren ist zunächst mal eins: Steuerhinterziehung. Das macht dich für Jahre erpressbar, wenn es mal Ärger gibt. Weiterhin würde das jegliche Hemmung beseitigen, bei einer Trennung stattdessen was rauszuholen, denn die Schenkerin würde sich bei gescheiterter Ehe unglaublich dumm und benachteiligt vorkommen. Für Geld in eine Zwangsheirat einzuwilligen, das soll die Grundlage einer glücklichen Ehe werden?

Lass es einfach. Produziert euer Kind, wenn ihr so gerne Eltern werden wollt, geniesst das Leben, heiraten könnt ihr immer noch.
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#21
Ich seh das mit dem heiraten auch so...

Erst mal Kind kriegen. Das ist sowieso eine der größten Belastungen für eine Beziehung. Bleibt alles im grünen Bereich kannst du immer noch heiraten. Falls es eher schlecht wird und zur Trennung kommt, bedeutet das auch erhebliche Lasten für dich, aber die Verdienstmöglichkeiten für das Anwalts- und Juristenpack sind nicht ganz so hoch und du hast immerhin deine Rentenpunkte für dich alleine.

Gründe, jetzt noch nicht zu heiraten finden sich immer: meist Arbeitsstress, du sparst für die besondere Hochzeit Wink, es wird sich schon ein guter Grund finden.

Aus einer Ehe kommst mann nur einigermaßen finanziell schadlos heraus, wenn mann nichts mehr hat, also arm ist. Und am geilsten ist es die eigene Kohle selbst auszugeben bevor es andere für einen tun.
Eine theoretische Möglichkeit wäre, dass du 50k€ nach Eheschließung klammheimlich verschwinden zu lassen (also offiziell im Casino verloren), damt würdest du im Fall einer Scheidung im Bereich Zugewinn besser dastehen.
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#22
(06-01-2014, 22:06)Heiratsphobiker schrieb: Kind wollen wir beide, Heiraten nur sie und ich mach´ es eben mit, damit Ruhe ist... .

Hier liegt die Quelle allen Übels.

Ich kenne das aus eigener Lebenserfahrung, und ich prophezeie Dir, dass du ein Leben führen wirst nach ihren Vorstellungen - nicht nach deinen. Das wird scheibchenweise gehen, jeden Tag wirst du ein Stück mehr von dir aufgeben, jeden Tag ein Scheibchen.

Irgendwann bist du ein williges Schoßhündchen geworden, dann wirst du ihr langweilig und andere Typen sind attraktiver als du. Den Rest kannst du dir selber zusammenreimen.

Willst du deine Freundin als Partnerin behalten, für lange Zeit attraktiv und begehrenswert für sie sein? Dann lass dich nicht verbiegen, lebe dein Leben und lasse sie daran teilhaben - aber du bestimmst die Richtung.
Wenn sie mit Trennung droht, weil du nicht nach ihrer Pfeife tanzen wilst - lass sie gehen. Ihr liegt dann nichts an dir als Person, sondern nur an der Funktion: Befruchter, Ernährer, Versorger. Diese Rolle kannst du getrost einem Dümmeren überlassen.

Austriake
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#23
Jungs, ich glaube, er hat es verstanden.. Big Grin

Ich wette, dass er trotzdem heiraten wird. Es gehören viel Selbstbewusstsein und Eier aus Stahl dazu, der langjährigen Gefährtin diesen "klitzekleinen" Wunsch zu verwehren.

Wir Männer sind von der Gesellschaft, der Natur und unseren Müttern auf Versorger gepolt - Esther Vilar hat recht..
Ich konnte mich dem damals auch nicht entziehen, obwohl ich skeptisch war.
Dann noch das unselige Ehegattensplitting..
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#24
Servus Heiratsphobiker,

willkommen hier im Forum.
Deine konkret gestellten Fragen sind ja nun schon recht umfangreich beantwortet worden.
Die generelle Frage, ob man als Mann heiraten und Vater werden soll, ist an sich ein großes und weitreichendes Thema. Deine Frage, ob Du Deine jetzige Freundin heiraten und mir Ihr ein Kind oder Kinder haben solltest kann ich, nach allem was ich hier lese, mit einem sehr klaren NEIN beantworten.

Deine Freundin hat sich meiner Meinung nach schon zu sehr an ein alimentiertes Leben durch Dich gewöhnt. Trotz (oder vielleicht grade deswegen?) der Finanzierung Ihres Lebens und Ihrer Ausbildung durch Dich im Gegenwert von bis jetzt ca. 50.000 EUR (!) hat Sie es bisher nicht geschafft ein Nettogehalt zu erreichen, mit dem Sie sich selbst ein, sagen wir mal im weiblichen Maßstab, finanziell angenehmes Leben mit allem drum und dran, finanzieren könnte. Deine Annahme, dass es in einer Ehe mit Ihr und Kind(ern) im Falle einer Trennung nicht zur Anwendung des Unterhaltsmaximierungsprinzips kommen wird, halte ich schon für sehr naiv!

Vielmehr geht es Ihr im weiteren, um den für Sie logischen Schritt, darum, Dich daurhaft finanziell an sich zu binden. Deshalb (und nur deshalb) möchte Sie nun heiraten und Kinder von Dir haben. Davon bin ich fest überzeugt!

Du bist ein finanziell erfolgreicher und sehr spendierfreudiger Typ, das macht Dich für Sie so interessant!

Ich denke, es wäre gut, wenn Du Dir den ganzen Trennungsfaq mehrfach durchlesen würdest, das steht alles drin, was Du wissen musst. Vielleicht schilderst Du uns wie alt Ihr beiden seid und wie Ihre Ausbildungs- und Arbeitsvita aussieht, vielleicht wirds dann noch klarer?

Beste Grüße,
Markus
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#25
(07-01-2014, 13:09)Clint Eastwood schrieb: Es gehören viel Selbstbewusstsein und Eier aus Stahl dazu,

Man braucht das gar nicht unbedingt auf das Heiraten beschränken...
Es sind durchaus mehrere "gemeinsame Projekte" die einen langsam und stetig immer tiefer rein reiten:

- gemeinsames Konto/Vermögensverwaltung (sowieso brandgefährlich)
- Partner öffnet ganz selbstverständlich Post/Briefe
- Spezialisierung (also Rollenverteilung)
- heiraten
- Kind(er)
- Erwerb bzw. Bau der Wohnimmobilie (die ist in der Regel nicht teilbar)

Man verliert langsam und unbemerkt langsam die Kontrolle über sein eigenes Leben. Man muss schon ganz am Anfang beginnen, sein eigenes Ich zu erhalten.
Das fängt schon damit an, dass man nicht mehr in der Lage ist seine Wäsche selbst zu waschen oder zu kochen und endet dann in der Fremdbestimmung der eigenen Zeiteinteilung.

Meist ist es doch so: wenn man Frieden will muss man den Krieg vorbereiten.
Und auf dieser Seite findet man relativ viele Infos für den Krieg und man kann teilweise im Vorfeld die schlimmsten Fehler vermeiden, bzw. bestimmte Dinge die sich nicht mehr umkehren lassen doch unter Kontrolle halten.

Wenn man "heiraten" nicht mehr vermeiden kann, da schon versprochen, kann man immer noch am Zeitpunkt drehen...
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