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Umgangsbeschluss
#1
Ich bitte um Kommentare zum angehängten Beschluss.

Es ist nicht zu fassen! Die dort ins Feld geführten schulischen Probleme rühren von der Laissez-faire-Erziehung der KM her, was auch der Grundschluklassenlehrer und jeder Fachmann bestätigen wird, der sich die Sache mal ansieht. Meine Partnerin ist Lehrerin, und wir liegen voll auf einer Linie mit sämtlichen Pädagogen, die mit meinem Sohn zu tun haben.

Die einzige, die die Lage anders sieht, ist die arbeitslose Unterschichts-KM, die nichts anderes zu tun hat, als das Kind zur Unselbständigkeit zu erziehen bzw. gar nicht zu erziehen. Dass der Junge indoktriniert ist, ist aus dem Anhörungsprotokoll mehr als offensichtlich herauszulesen. Klar, dass er nicht will, dass ich über die Schule informiert bin, weil ich nämlich zu allem Ja und Amen sage und sein mitunter schlechtes Benehmen sowie seine Leistungsverweigerung toleriere, wie dies seine Mutter tut.

Es ist so traurig! Der Junge hat eine Menge Potential, das durch die KM verschenkt wird. Das JA mal wieder in Bestform: Zufällig empfiehlt es genau das, was die KM will (mit Uhrzeit). Echte Fachleute eben! Ich habe so langsam gar keine Lust mehr, mich noch um meinen Sohn zu bemühen, bevor er nicht von selbst darauf kommt, dass ich wertvoll für ihn bin. Ich besuche Konzerte und Museen mit ihm, wir gehen zelten und machen Städtereisen etc; bei der KM gibt es Fernsehen und Kneipenbesuche. Eine kundige Familienrichterin bewertet so etwas natürlich nicht, obwohl doch das Gesetz ganz klar die Förderung des Kindes als einen wichtigen Aspekt des Kindeswohls nennt.

So ein völlig manipuliertes PAS-Kind kann einen schon ganz schön verletzen. Ich sehe irgendwie auch nicht mehr ein, dass ich für 4 Tage im Monat ein Kinderzimmer vorhalte und mir auf der Nase rumtanzen lasse. Mit 11 Jahren versteht Sohnemann so langsam doch zumindest ansatzweise was er macht, oder nicht?

Jetzt soll ich ihn auch noch bei der KM abholen. Bloße Schikane! Er fährt seit 5 Jahren alleine mit Bus und Bahn. Ich bin echt geneigt, darauf zu warten, dass die Pubertät kommt, und der Junge durchschaut, was für ein Mensch seine Mutter ist und freiwillig zu mir kommt. Keine Lust mehr auf den Zirkus, da ich eh nur abgelehnt werde...

Was ratet Ihr?

Herzlich
Jens
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#2
Ich finde keinen angehängten Beschluss!

Aber abgesehen davon, ist es normal, dass dein Sohn den bequemeren Weg gehen will. Du solltest ihm deswegen auch keine Vorwürfe machen oder Dankbarkeit erwarten auch wenn dich das jetzt sehr ärgert. Vielleicht findet sich ja noch etwas Angriffsfläche im Beschluss.
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#3
Der Anhang war erst zu groß, und dann war die Bearbeitungsfrist abgelaufen. Daher jetzt per Link: https://www.dropbox.com/s/n1bgh283n9s9hi...chluss.pdf
Sorry!
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#4
An einigen Stellen steht noch der Name deines Sohnes da.

So schlecht ist der Beschluss gar nicht. Er enthält relativ viel "Beinfreiheit" wie der gute Peer sagen würde. Die Richterin hat es abgelehnt gewisse Dinge zu regeln und überlässt sie dir und deinem Sohn (Abholung, Telefonkontakte, Geburtstage). Ich lese aus dem Beschluss heraus, dass du deinem Sohn sehr viel Druck wegen seiner schulischen Angelegenheiten machst, jedenfalls empfindet dein Sohn das so. Sollte das der Fall sein, dann nimm da etwas den Dampf heraus. Vielleicht wäre es eine Lösung deinem Sohn - mit etwas Abstand - anzubieten, dass deine Partnerin mit ihm Hausaufgaben macht und für arbeiten übt?
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#5
Also zunächst mal finde ich den Beschluss so schlecht auch nicht. Du hast den zweiwöchentlichen Standard-Umgang plus Ferien.
Okay, du hast theoretisch die Pflicht, deinen Sohn bei der KM abzuholen. Dein Sohn selbst hat aber gesagt, er würde am liebsten mit dem Fahrrad zu dir fahren. Spricht ja nix dagegen, wenn ihr das dann untereinander so ausmacht, das greift der Beschluss ja auch auf.

Ansonsten weiß ich ja nicht, was du noch konkret beantragt hast, aber telefonieren möchte dein Sohn ja auch von sich aus. Ob und wo er Geburtstag feiert, wird er auch selbst entscheiden - das ist auch dem Alter angemessen.

Und die Schularbeiten - nun, da merkt man ganz deutlich, dass dein Sohn dich raushalten will. Ob du ihm nun zuviel Druck machst oder er ein fauler kleiner Lümmel ist, kannst nur du beantworten. Hier das Risiko einzugehen, dass dein Sohn gar nicht mehr zu dir zu Besuch will, weil es deswegen zwischen euch und auch zwischen der KM und dir dauernd Streit gibt, erscheint auch mir nicht angebracht.
Informiere dich über die KM über die schulischen Angelegenheit und streite mit ihr eine Strategie aus, nicht mit deinem Sohn. Solltet ihr euch nicht einig werden, sitzt du hier bedauerlicherweise wirklich am kürzeren Hebel. Ich sehe aber auch nicht, dass irgendjemand etwas davon hätte, wenn du dich meinetwegen einmal die Woche zu Buhmann machst und deinen Sohn zum lernen zwingst, während er bei der KM "high-life" geniesst und nix machen muss. Das Ergebnis wären keine besseren Noten, dafür reicht der Einfluss so oder so nicht, sondern nur dass dein Sohn dich eben als den unerträglich Strengen erlebt. Würde das wenigstens was bringen, wäre es ja was anders, aber das wird höchstwahrscheinlich eben nicht der Fall sein, Wochenumgang hin oder her.

By the way: Dein Sohn ist bereits mitten in der Pubertät - das liest man schon aus den ersten Sätzen raus Marke "Erst soll sich mal der Alte ändern, bevor er Ansprüche an mich stellt!" ;-)

Für dich sehr positiv ist, dass die KM bei Umgangsausfall in der Nachweis-Pflicht ist - sowas wird auch nicht alle Tage von einem Gericht beschlossen. Dürfte ein deutlicher Fingerzeig an die KM sein, nicht einfach mal so Umgang zu boykottieren.
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#6
Grundsätzlich ist es schon Recht und Pflicht des Vaters auch in schulischen Angelegenheiten erzieherisch auf den Sohn einzuwirken. In dieser Hinsicht finde ich den Beschluss juristisch auch nicht ganz sauber, weil er in das Sorgerecht des Vaters eingreift, sofern Sorgerecht besteht.

Auf der anderen Seite ist es natürlich Abwägungssache, ob man sich diesen Stress antut, da würde ich Jessy Recht geben. Sieh es einmal so: du hast den Freibrief erhalten dich darum nicht mehr kümmern zu müssen. Big Grin

Wenn du es trotzdem unbedingt willst, solltest du da einen besseren Zugang, oder überhaupt einen, zu deinem Sohn finden.

Noch eine Anmerkung: eine ganze Nachhilfeindustrie lebt davon, dass Eltern und Kinder sich in diesen Sachen abstoßen wie gleiche Ladungen. Insofern ist das kein Trennungsspezifisches Problem per se.
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#7
Der Knabe hat längst gut gelernt, sich um Lästiges herumzuquatschen und sich von beiden Elternteilen das Bequemste zu genehmigen. Das Wochenende bei Papa so, dass auch bloss keine nervenden schulischen Dinge stören. Das lässt er schön bei Mama, die das alles nicht so ernst nimmt. Wochenendking bei Papa.

Zitat:Ich bin echt geneigt, darauf zu warten, dass die Pubertät kommt, und der Junge durchschaut, was für ein Mensch seine Mutter ist und freiwillig zu mir kommt.

Das Gegenteil wird passieren. Der ist lieber da, wo er die grösstmöglichen Freiheiten hat und das wird die Mutter sein. Er wird durchschauen, wie er dort auf die Pauke hauen kann. Da die Eltern nicht zusammenarbeiten (ganz egal wer dafür verantwortlich ist) und der Knabe weiss, wie er was erreicht, könnte es auch gut sein, dass er sich in eine Richtung entwickelt, bei der du ganz froh bist, nicht zu viel mit ihm zu tun zu haben.

Zitat:Was ratet Ihr?

Die Umgangsregelung einhalten, nichts mehr vor Gericht zu unternehmen. Da ist nicht mehr über das Erreichte hinaus zu machen.
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#8
Diese düstere Prognose würde ich nicht teilen wollen, obwohl ich der Analyse durchaus zustimmen würde, weil ich sie ja auch selbst so gestellt habe.Big Grin

Es wird durchaus Erlebnisse geben, bei denen der Junge feststellen wird, dass es nicht nur lustig und cool ist ein Schulversager zu sein. Nach meiner Erfahrung lassen sich auch viele Jugendliche wieder einfangen. Das ist so ein bisschen ein coin toss. Das wird wahrscheinlich nicht morgen sein, aber hin und wieder haben sie doch ein sehr präzises Gefühl dafür, was gut für sie ist. Meistens stellt es sich dann ein, sobald das Hormonbombardement vorbei ist und sich wieder in paar klare Gedanken formieren. Eine Trennungsproblematik ist dabei jedenfalls nicht förderlich.

Ich habe in meiner Tätigkeit mit Kindern und jugendlichen gelernt, dass man ihnen nie die Möglichkeit zur Entwicklung absprechen sollte.
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#9
(10-03-2014, 17:25)resistance01 schrieb: Ich sehe irgendwie auch nicht mehr ein, dass ich für 4 Tage im Monat ein Kinderzimmer vorhalte und mir auf der Nase rumtanzen lasse. Mit 11 Jahren versteht Sohnemann so langsam doch zumindest ansatzweise was er macht, oder nicht?
...
Was ratet Ihr?

Jetzt auf beleidigte Leberwurst zu machen, weil Euer Sohn nicht (nur) in Deinem Sinne ausgesagt hat, ist völlig falsch.

Wenn Du jetzt das Kinderzimmer abschaffst, degradierst Du Dich selbst zum Besuchsonkel. Kinderzimmer bedeutet, dass Euer Sohn (auch) bei Dir ein Zuhause hat. Ein Zuhause streicht man nicht einfach, weil das Kind nicht so funktioniert wie es soll.

Ich sehe es auch so, dass sich die Einstellung eines 11-Jährigen zu Schule und Leistung durchaus noch ändern kann. Mach ihm weiterhin Angebote in Sachen Kultur und sinnvolle Freizeitgestaltung. Zeig ihm die Möglichkeiten auf, die man eben nur mit einem guten Einkommen hat. Aber eben ohne den erhobenen Zeigefinger zu stark sichtbar werden zu lassen.
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#10
Îch denke, ich muss auch mal meinen Senf dazu geben @resistance:

Ein wenig hat mich Dein Fall - wenn er auch nicht 1:1 übertragbar ist - an meine Situation vor einigen Jahren erinnert und ich weiß wie es Dir geht.
Den Beschluss habe ich mir nicht durchgelesen. Muss ich auch nicht, denn darum geht es Dir auch gar nicht primär. Umgang hast Du ja.

Nur ist es ganz ganz wichtig, wie Du Dich aktuell entscheiden wirst weiter vorzugehen. Wir (also meine LG und ich) haben uns seinerzeit für die beiden Kinder auch ein Bein raus gerissen. Wir haben viel unternommen, wenn auch oft kein Holiday war, weil wir es uns nicht leisten konnten, aber wir waren kreativ.
Wir haben auch versucht bei den Hausaufgaben zu helfen usw usw. Alles was eben so anfällt. Aber letztlich etwas "sagen" durfte ich nicht, denn die Kinder haben früh genug beigebracht bekommen, dass ich nichts zu sagen habe....

Ich habe immer das Beste versucht daraus zu machen und selbstverständlich im Innersten meine Kinder genauso lieb wie Du Deinen Sohnemann. Neben vielen Fehlern die ich machte, machte ich auch einen Fehler, den Du gerade begehst und für den ich großes Verständnis habe. Trotzdem ist die Denke derzeit falsch aber dazu gleich mehr.

Ich habe auch immer gedacht (und welches Elternteil denkt das nicht?), dass die Kinder mein Tun in Form von Dankbarkeit und Gunst mir spiegeln müssten. Ansonsten macht man sich ja Vorwürfe. Was mache ich bloß falsch? Haben sie mich nicht genauso lieb wie die Mama? Warum hören sie mehr auf Mama als auf mich? Und so weiter.... Ich denke es ist menschlich.

Nur reagieren Kinder eben nicht immer so wie erwartet und wir Erwachsenen müssen lernen, dass es selbständig denkende Wesen sind, zudem noch in einer großen Konfliktsituation und Du willst ja auch das sie selbständig denken. So hast Du zumindest geschrieben. Nur ist dann diese Form des Verhaltens der Kinder, nicht das was Du Dir gewünscht hast und diese Freiheit musst Du aber Deinem Sohn lassen.

Überspitzt ausgedrückt: Auch ein manipulierter Wille ist ein Wille! (Selbst wenn dies später bei einer eventuellen Einsicht seitens des Manipulierten Probleme mit sich bringt, die aber dann den Manipulierten erst einmal selbst am stärksten treffen).

Das ein Kind gerne das Tun Deiner Ex in Anspruch nimmt, in Bezug auf Fernsehen gucken und allerlei anderer Dinge die "nicht so optimal" sind, ist nachvollziehbar, auch wenn es nicht erstrebenswertes Verhalten ist.

Du kannst dem nur entgegensteuern, wenn Du das ausblendest und mit dem Sohn auch etwas machst, was seinen Interessen und auch seinen altersbedingten Launen entspricht. Einfluss auf den Haushalt der Mutter und deren Tun kannst Du nicht nehmen.

Ich erlaube mir zu sagen, dass Du das als Lehrer berufsbedingt alles natürlich aus einer noch etwas anderen Perspektive siehst was dort gerade vorfällt, aber eben auch mit gewissen berufsbedingten Scheuklappen.

Wann der Junge sein Potenzial entwickeln und ausschöpfen wird, liegt nämlich in großen Teilen gar nicht an Dir. Das kommt noch. Und es leitet sich nur dann in geeignete positive Bahnen, wenn Du ihm Begleiter und Freund bist. Nicht der Lehrer oder der Vater oder die Mutter entscheidet, wann hier etwas zu passieren hat und wann nicht. Ich weiß, es widerspricht dem Bildungsgedanken und der Pädagogik, aber zwingst Du ihn ohne das eigene Motivation herrscht, gibt es einen Rohrkrepierer und das beobachtest Du ja auch gerade selbst.

Deine eigene Motivation geht parallel dazu auch den Bach runter. Auch das beobachtest Du gerade an Dir.

Die Indoktrination kannst Du nicht verhindern. Was man Dir (noch) nicht nehmen kann ist die Tatsache zu zeigen, dass für ihn bei Dir immer die Türe offen ist! Und als Vater bist Du in der Rolle, als Mentor einem Sohn zu zeigen, was ein Junge im Positiven von einem Mann lernen muss, dass ihm eine Frau naturgemäß nicht zeigen kann. (Siehe mal die Bücher des weltbekannten australischen Kinderpsychologen Steve Biddulph - "Jungen und wie sie glücklich heran wachsen")

Bei mir war es dann letztlich so, dass ich/wir die Situation der Indoktrinierung der Kinder, aber auch das Verhalten der Kinder (bei mir waren es Mädchen), deren Befehlston mir gegenüber etc nicht mehr akzeptieren wollten. Daher habe ich mir auch verschobene Umgangstermine (z.B. zu Weihnachten) nicht mehr vorschreiben lassen.

Uns war aber ein Ergebnis klar, das dann auch eintraf. Die Kinder kommen seit fast 3 Jahren nicht mehr und wollen auch nicht. Anfangs gab es noch Versuche meinerseits und dann gab ich auf. Aber ich wollte auch nicht mehr, denn mir wurde der Streß, der Ärger und die ständigen Streitereien zuviel. Nicht ich habe letztlich die Entscheidung getroffen. Dann würde ich mir was vorlügen, sondern die Kinder (und die Mutter). Natürlich durch Manipulation, aber trotzdem sind die Psychen der Kinder genauso unterschiedlich wie die der Erwachsenen.
Ich kenne Kinder, die sich das Verhalten dieser Mutter nicht hätten gefallen lassen. Andere tun es.

Meine Ex konnte in den Urlaub fahren. Ich nicht. Meine Kinder entschieden sich für den Urlaub. Nicht für die Ferien bei mir. So ist das Leben.

Ich will damit sagen, dass Du derzeit zwei Möglichkeiten hast. Erstens, zu hoffen dass Eure Verbindung besser wird und auch manchmal die Faust in der Tasche machen oder zweitens die Variante wählen, die dir derzeit die Nerven schont, aber mit dem Fernbleiben Deines Sohnes höchstwahrscheinlich enden wird. So wie bei mir.

Und genau das muss ein Vater erst einmal verkraften und die Meisten tun es nicht!

Ich selbst habe es sehr gut verkraftet. Aber das hat mehrere Gründe. Erstens habe ich ein Kind bei mir was die volle Aufmerksamkeit bekommt und eine glückliche Beziehung. Ein ausgefülltes Berufsleben, eine gwisse Form der Ruhe und mein Engagement in der Väterszene.
Dazu kommt bei mir ein gewisser Fatalismus. Ich lebe nach dem Motto "Nix is' für ewig" und "Lass die Fliegen die fliegen wollen". Wenn jemand nicht zu mir will, dann muss er/sie auch nicht.

Die Türe steht freilich immer offen. Vielleicht aber auch umsonst. Das weiß man nicht und das muss einem klar sein.

Wenn Du Dich entscheidest wird es Konsequenzen über einen langen Zeitraum haben und Du wirst es nicht revidieren können!

Also schlaf mal drüber und überlegt gemeinsam was Ihr machen wollt.
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#11
(10-03-2014, 20:41)Nappo schrieb: Die Türe steht freilich immer offen.
Unfug!

Du hast "Deinen" Weg mit einer "neuen" Familie gefunden.

Es gibt aber Menschen, die das eine Kind nicht mit einem anderen ersetzen wollen. Und sich dabei wohler fühlen.

Falls meine Kinder auf mich zukommen wollten, hätte ich nicht das Gefühl, dass ich mich später mit anderen Kindern eine bessere Welt aufgebaut hätte.

Sorry,... Deine offene Türe sieht anders aus wie meine.
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#12
@blue: "Unfug" ist freilich, dass ich

1. behaupte, ich hätte ein Kind durch ein anderes ersetzt und
2. geht es nicht um eine "bessere Welt", sondern um ein neues Kapitel im Leben. Deshalb muss man die Türe vor der Vergangenheit nicht verschließen und
3. Wie Deine Türe aussieht, weiß ich nicht und es ist Deine Entscheidung. Jeder sollte hier jedem seine Entscheidungen die er fällt auch belassen.

Nur Eines sei Dir mal von mir in aller Deutlichkeit gesagt: Wenn ich etwas schreibe - und in diesem Zusammenhang dies mit "der offenen Türe" - dann meine ich das so und lasse es mir auch nicht von wem auch immer (!) im Munde herum drehen oder als unwahr bezeichnen.

Deine Unzufriedenheit oder aber auch nur die Tatsache, dass Dir meine Worte nicht passen, berechtigen Dich, Deine eigenen Schlüsse zu ziehen. Es berechtigt Dich nicht, mir meine Entscheidungen als moralisch Verwerflich und als Unfug vorzuwerfen.

Dafür hast Du weder das Recht noch den Hintergrund. Ich hoffe, wir beide haben uns verstanden.
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#13
Das Recht auf Umgang ist ein Menschenrecht - Deutschland verstößt seit Jahren dagegen.

Deutschland hat, wie viele andere Staaten auch die "UN-Kinderrechtskonvention" unterzeichnet. Darin hat sich Deutschland verpflichtet, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu beachten.

Zitat:

"Eine aktive Öffentlichkeit ist der größte Feind menschenrechtsverachtender Regimes. Betroffene berichten darüber, das Jugendämter über den Menschenrechten stehen.

Der Mehrzahl der Menschen ist dieses Amt tatsächlich unbekannt, denn wer keine Kinder hat, der begegnet ihm nicht – es sei denn, da wurde mal wieder ein Pflegekind von der Pflegefamilie gefoltert, umgebracht oder zum Betteln geschickt.

Deshalb informiert die Bürgerinitiative am 04.06.2014 in Hannover gegen diese tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen."


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#14
@kindeswohlhandel: Du hast meine volle Zustimmung. Nur handelt es sich bei resistance derzeit um ein Gedankenspiel, wie er den Umgang in Zukunft gestalten will.
Es ging hier nicht um einen Umgangsboykott, denn er hat ja Umgang. Dein Posting ist absolut richtig nur in diesem Fall hatte der Hilfesuchende eine andere Frage ;-)
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#15
(10-03-2014, 19:40)Theo schrieb: Wenn Du jetzt das Kinderzimmer abschaffst, degradierst Du Dich selbst zum Besuchsonkel. Kinderzimmer bedeutet, dass Euer Sohn (auch) bei Dir ein Zuhause hat. Ein Zuhause streicht man nicht einfach, weil das Kind nicht so funktioniert wie es soll.

Die Beziehung zum Kind und ein Besuchsonkelstatus hängt nicht am Kinderzimmer. Sehr viele Väter (ich auch) konnten und können sich nie ein Kinderzimmer für das Trennungskind leisten, da stellt sich die Frage nicht einmal. Kinderzimmer wäre gut, wenn noch andere Kinder da sind und er Hausaufgaben erledigen muss und das ist ja nicht der Fall.

Ich lese aus der Schilderung die völlig verständliche Enttäuschung über das erzwungene draussenstehen bei sowohl wichtigen wie auch alltäglichen Dingen heraus, zum Beispiel Schule. Dazu kommt, dass er sich sehr bemüht, aber eine positive Reaktion des Kindes dazu erwartet. Die kommt in solcher Konstellation natürlich selten.
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#16
Im Beschluss klingt an, dass sich Vatern doch lieber Auskunft bei den Lehrern holen möge als direkt beim Kind. Insofern gehe ich mal davon aus, dass gem. Sorgerecht vorliegt.......das könnt doch ein Einstiegsfenster sein....
Ein Weg Einfluss zu nehmen (neben den Städtereisen usw, supiWink wäre doch dann vielleicht sich mal beim Elternsprechtag oder auch einzeln bei den Lehrern über den Stand der Dinge zu erkundigen.

Im nächsten Schritt lotest du aus, wo es am heftigsten "brennt", und dem Sohnemann dann klar machen, dass a) die "Verpissernummer" mal gar nicht läuft, du kriegst raus wie´s steht Big Grin und b) würd ich dann SEHR ZWANGLOS von deiner Kindheit erzählen, wo du dich so scheiße fühltest in Englisch, ob es ihm auch so gehe.......um dann in c) anzubieten, dass du ihm zumindest da, durch eine Stunde Vokabeln üben alle zwei Wochen riesig weiterhelfen könntest.........diese Stunde notfalls in zwei halbe teilen......das Ganze zum Ritual entwickeln, wobei es erstmal nicht unbedingt um schnelle Lernerfolge geht, sondern darum das Kind abzuholen wo es steht, Vertrauen aufzubauen, Angst vor Überforderung abzubauen.....und das Ganze mit Spass, mit lustigen Eselsbrücken usw......
Wenn er die Pille schluckt, erste Erfolgserlebnisse spürt, wird er sich vielleicht bald gerne an dich mit seinen Schulsachen wenden......

naja....sooo in etwa eben....Rolleyes
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#17
Du hast natürlich Recht, er passt aber ganz gut zum TO.

Denn der TO hat mageren Standard - Umgang was aus meiner Sicht auf die Kinder auch eine Verletzung der Kinderrechte/Menschenrechte darstellt. Aktive gelebte Vaterschaft auch nach Trennung von der KM sieht anders aus.

Ihm wird, wie beschrieben die Rolle eines Besuchsonkels zugestanden. Der TO hat und hatte auch in der Vergangenheit keinerlei Möglichkeit den Jungen zu erziehen. 11 ist bei Jungen ein gefährliches Alter.

"p" hat das gut beschrieben - der Bub entgleitet beiden Eltern und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Absturz hinlegen.

Ein türkisches Sprichwort besagt:

"Wenn du deine Tochter nicht schlägst, schlägst du dein Knie. Wenn du deinen Sohn nicht schlägst, schlägst du dein Portemonnaie."

Schlagen ist hier nicht im herkömmlichen Sinn gemeint! Wink
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#18
(10-03-2014, 19:40)Theo schrieb: Jetzt auf beleidigte Leberwurst zu machen, ....., ist völlig falsch.
Das sehe ich auch so. Das bring dir, @resistance und deinem Sohn auch keine Freude.

Daher: Nutze die Zeit, die dir eingeräumt wird vom allwissenden Familienrechtswesen - und ignoriere alles drum rum.

(10-03-2014, 19:40)Theo schrieb: Wenn Du jetzt das Kinderzimmer abschaffst, degradierst Du Dich selbst zum Besuchsonkel.
Hhm, nein es ist nicht "immer der Vater schuld", der sich "selbst degradiert", "ins Abseits stellt" und wie diese Dummphrasen noch so heißen.
Der Vater wird systembedingt mit Umgang&Unterhalt zur Randexistenz kastriert. Es ist volle brutale Systemlogik, wie aus Vätern "alleinstehende, familienferne Männer" konstruiert werden. Wer dafür die Schuld bei sich selbst sucht, wird krank.

Also kann @resistance nur die verbleibene Zeit nutzen, um mit einer liebevollen Beziehung zum Sohn zu überleben, bis der Sohn selbst mehr Stärke entwickelt. Hier könnte es hilfreich sein, eher als Begleiter oder Mentor den Jungen ernst nehmen, wie oben schon @p und @timo ansprachen.

(10-03-2014, 19:40)Theo schrieb: Ich sehe es auch so, dass sich die Einstellung eines 11-Jährigen zu Schule und Leistung durchaus noch ändern kann.
Vielleicht. Ansonsten wird diese verweichlichte, vernachlässigende Müttersymbioseerziehung von der Richterin in Kauf genommen. Da Frauen für ihr Handeln nie Verantwortung tragen müssen, versprechen die daraus entstehenden Sozialfälle, Crystal-Kids und Schulversager eine reiche Ernte für den Sozialpäd-psychologisch-caritativen Helferkomplex bis hin zur Gerichtshilfe und Integrationsverschulungs-Entbildung.

Praktisch hat der Sohn schon begriffen, dass er Muttis größtes Baby sein soll. Dazu neigen Söhne und nicht wenige sind es noch als Ehemänner.
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#19
Es war für mich sehr schwer, mir ohnmächtig mit ansehen zu müssen, wie die Zukunft meines Sohnes aufgrund der fehlenden Förderkompetenz der Mutter massiv gefährdet wurde, insbesondere als sie seine LRS (F 81.0 nach ICD-10, fachärztlich dagnostiziert) nicht wirklich begriff. Insofern kann ich @resistance recht gut verstehen.

Ich mußte die Erfahrung machen, dass ich in Umgangszeiten nicht ausgleichen konnte, was in der übrigen Zeit unterblieb. Irgendwo machte es dann auch keinen rechten Sinn, einem auch aus den schulischen Mißerfolgen zunehmend belastetem Kind Zusätzliches aufzubürden. Es war dann tatsächlich so, dass wir uns bis zu dem Zeitpunkt, als mein Sohn aus den Ferien nicht mehr zu seiner Mutter zurückkehrte, einfach schöne Zeiten gemacht haben...
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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#20
Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, zu streng mit meinem Sohn zu sein. Er ist aber 90% der Zeit bei der Mutter, er hat eine eigene Persönlichkeit. Er muss auch nicht so werden wie ich oder so wie ihn gerne hätte, sondern er darf/soll seinen eigenen Weg gehen.

Mach' Dich einfach ein bisschen locker und versuche ihn mit einem positiven Beispiel zu führen und nicht über Zwang, Streit und Kritik an der Mutter.
Ob er irgendwann kapiert, dass die Mutter nichts taugt hängt von unendlich vielen Faktoren ab und die Konsequenz kann sogar sein, dass er sich noch mehr auf seine Mutter fixiert (Beschützerinstinkt).

Ich beschränke mich eigentlich nur noch darauf, der KM klar zu machen, dass sie bei 10% der Zeit außen vor zu bleiben hat und dass ich diese Zeit so mit ihm verbringe, wie ich es für richtig halte.
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#21
Wenn ich lese wie die Mehrheit der Mütter die Väter ignoriert oder drangsaliert wird mir schlecht und ich weis warum ich meine Webseite habe. Selbst mit einer Mutter mit der man nach der Trennung freundschaftlich verbunden ist, ist die Zusammenarbeit oft nicht einfach.

Und die Kinder leiden ein leben lang unter der Trennung der Eltern, gut wenn es keinen Streit gibt - aber die Mehrheit ist hoffnungslos zerstritten und die Kinder leiden.

Das ist in meinen Augen psychische Folter.

Insofern, und ich bin kein Freund der Helferindustrie, möchte ich eine Lanze für einige Sozialpädagogen brechen. Es gibt einige die sind es Wert gehört zu werden.

Klaus Uwe Kirchhoff

Sozialenergie

Was das lernen für die Schule am Wochenende angeht kann ich ein Lied singen. Aber es lohnt sich und wenn man es richtig macht haben die kleinen Buben und Mädels Spaß daran.

Abwechselnd liest der Papa eine Seite vor, dann das Kind und kann beim Papa nachfragen wenn es ein Wort oder Redewendung nicht versteht.

Dann wird Quatsch gemacht und mit dem Kind gespielt, oder beim Spaziergang noch Bio, Chemie und Physik spielerisch erklärt, quasi nebenbei.

Mathe kann man auch Prima spielerisch bei Kindern anwenden und mit lustigen Beispielen auflockern.

Meine schicke ich nach einer Stunde gemeinsamen Mathe üben zum Einkaufen, vom Taschengeld darf sie sich kaufen was sie möchte, es klappt Super - die letzte Benotung der Mathearbeit war eine 2.

Natürlich gilt, je kleiner die Kinder sind umso mehr kann man noch an Rädchen drehen.

Das wichtigste ist Selbstvertrauen und Mut, gerade Jungen orientieren sich hier am Vater aber auch Mädchen sind Stolz auf Papa.

Immerhin prägt der Vater bei Mädchen den späteren "Geschmack" was potentielle Partner angeht.

Sorglos hat den besten Ausdruck zur Sprache gebracht - Mentor.
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#22
Danke für Eure Hinweise!
Ein wenig Mut macht es mir schon, darauf zu schauen, was eben noch geht, ohne darüber traurig zu sein, dass eigentlich viel mehr gehen müsste.
Die Strategie der KM hat dank kräftiger Unterstützung von allen Seiten vollständig funktioniert: Von der hälftigen Betreuung über eine 2/3,1/3-Regelung nach zugesprochenem ABR mittelst kontinuierlichem Umgangsabbau bis zum Status Quo des Besuchsonkels. Und niemand stellt die KM in Frage...
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#23
Sorry wegen des Doppelposts.
Ich frage mich noch, ob die Formulierungen des Beschlusses hinsichtlich einer Umgangspflicht meinerseits juristisch korrekt sind?
Weiß da jemand mehr?
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