20-08-2013, 21:17
(20-08-2013, 16:43)Austriake schrieb: ... Bei Netlover wird das nicht anders sein; seine Tochter steht im Lager der Mutter. Warum also sollte sich sich anhören wollen, wie schlecht ihre Mutter (und deren Mutter) sich jemandem gegenüber verhalten haben, den sie kaum kennt? Und der ihr von klein auf nicht als Vater geschildert wurde, sondern in abfälligster Art und Weise als Depp, Erzeuger usw. usf.?Du hast ja recht damit. Bitte schreib' einfach nicht mehr "Erzeuger", das ist eine Wortschöpfung, die echt unter die Haut geht. Es scheint momentan ein Trend hier im Board zu sein dieses Unwort zu benutzen. Es wäre schön, wenn wir dieses Wort nicht triggern würden, sondern "Vater" wieder den gebührenden Platz einräumen.
...
Netlover möchte ich den Rat geben, sich ein anderes Bild von seiner Tochter zu machen. Sie ist nicht mehr das Kind, das er in seiner Erinnerung hat. Sie ist eine junge Frau, die wahrscheinlich nur aus purer Neugier mal sehen wollte, wer denn ihr Erzeuger ist resp. was aus ihm geworden ist.
Zum Thema:
Netlover, durch diesen Abschnitt gehen viele Väter, die von ihren Kindern getrennt sind. Als jemand der diesen durchschritten hat, schreibe ich Dir folgendes:
Die Entsorgung des Vaters durch die Mutter ist ein schrecklickes Verbrechen. Dieses Verbrechen wird nicht gesühnt.
Über die Jahren verwässern die Erinnerungen der Beteiligten und während der Vater auf den Tag X hofft um seinem Kind die Wahrheit über das Geschehene erklären zu können, hat der Rest des Umfeldes vergessen/verdrängt was wirklich passiert ist.
Die Mutter ist Bezugsperson für dein Kind. Dieses Band ist stark. All' deine Wut, die Verlustängste und unerwiderte Liebe zum Kind interessieren keine Sau - weder Politik, noch Ämter oder den Bekanntenkreis. Für dich gibt es keine Gerechtigkeit.
Für mich gab es Punkt an dem ich mich entscheiden musste - für das Leben/leben oder Suizid. Ich habe das leere Kinderzimmer, die Stille und den Verlust nicht mehr ertragen können. Ich habe mich für das Leben entschieden. Dieser Todesdunst des verlorenen Kindes hängt über dem eigenen Leben und - bei allem Verständis - vergiftet jeglichen Neuanfang. Durch die besondere, für Außenstehende radikal erscheinende, Sichtweise auf Familienrecht, Feminismus usw. verschreckt man "normale", unvorbelastete Menschen und versaut sich soziale Beziehungen. Ich denke du solltest dir bewahren, was kostbar ist und dies auch durch niemanden zerstören lassen. Das "kleine" Kind ist nur noch Erinnerung. Schau' ob du mit deinem "erwachsenen" Kind etwas zum anknüpfen findest und einen Draht aufbauen kannst. Falls nicht oder die eigene Bitterkeit im Wege steht, lass' das "kleine" Kind gehen - lass' es los.
Es gibt Vermutungen, wie die von "p", dass auch "schwierige" erwachsende Kinder nach eigenen biografischen Brüchen auf den Vater zukommen. Mag sein das dies zutrifft - allerdings bringt es nichts bis dahin das eigene Leben auf "standby" zu leben.
Naja, meine 2 cents. Viel Glück.