10-02-2015, 18:47
Mehrteilige längere Serie eines BGH-Richters zu der Reform des Sexualstrafrechts, die gerade durchgeht:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...strafrecht
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...hutzluecke
Saugut, dürfte aber die meisten ZEIT-Leser überfordern. Ich denke, Thomas Fischer wird damit auch anecken. Es lohnt sich wirklich, das zu lesen. Er schreibt auch viel Internes, z.B. über den Mechanismus, wie diese Reform durchgepeitscht wird, über verlogene Schein-Ausschüsse und mehr. Manchmal geht es ihm -für einen Richter- durch, hier ein Beispielzitat:
"Ja, ja, nicken da die selbst ernannten "Opfer-Anwältinnen"! Nach 50 Jahren "neuer Frauenbewegung" haben sie den Gipfel der Erkenntnis erklommen: Die Frau muss, um ihrer Natur willen, im Strafrecht behandelt werden wie das Kind oder der Psychiatrie-Patient! Wer das anzweifelt, wer Frauen für selbstbestimmt und wehrhaft hält und das Strafrecht nicht zum Büttel einer kleingeistigen, spießigen Moral degradiert sehen will, der muss sich als Feind der "Opfer" ansehen lassen.
"Opfer" zu sein, ist in der deutschen Rechtspolitik die alles überragende Poleposition. Mieter sind Opfer von Vermietern, Vermieter die Opfer von Mietnomaden, Bürger die Opfer von Politikern, Türken Opfer der Türkenphobie, Deutsche die Opfer von kriminellen Ausländern. Kinder sind die Opfer ihre Eltern. Frauen sind die Opfer von Männern. Männer, die keiner dieser Gruppen angehören, sind Opfer ihrer selbst und haben es daher nicht besser verdient. Wer sich als "Opfer" von irgendetwas präsentieren kann, hat den ersten Kampf gegen die Enttäuschungen des Lebens gewonnen. Wenn sie oder er dazu noch subjektiv leidet, kann von nun an die Lebensaufgabe lauten: Erkenne, dass du ein Opfer bist! Und vergiss es nie!"
Offenbar gibts auch Richter, die nicht merkbefreit sind und sich trauen, darüber zu öffentlich schreiben.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...strafrecht
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...hutzluecke
Saugut, dürfte aber die meisten ZEIT-Leser überfordern. Ich denke, Thomas Fischer wird damit auch anecken. Es lohnt sich wirklich, das zu lesen. Er schreibt auch viel Internes, z.B. über den Mechanismus, wie diese Reform durchgepeitscht wird, über verlogene Schein-Ausschüsse und mehr. Manchmal geht es ihm -für einen Richter- durch, hier ein Beispielzitat:
"Ja, ja, nicken da die selbst ernannten "Opfer-Anwältinnen"! Nach 50 Jahren "neuer Frauenbewegung" haben sie den Gipfel der Erkenntnis erklommen: Die Frau muss, um ihrer Natur willen, im Strafrecht behandelt werden wie das Kind oder der Psychiatrie-Patient! Wer das anzweifelt, wer Frauen für selbstbestimmt und wehrhaft hält und das Strafrecht nicht zum Büttel einer kleingeistigen, spießigen Moral degradiert sehen will, der muss sich als Feind der "Opfer" ansehen lassen.
"Opfer" zu sein, ist in der deutschen Rechtspolitik die alles überragende Poleposition. Mieter sind Opfer von Vermietern, Vermieter die Opfer von Mietnomaden, Bürger die Opfer von Politikern, Türken Opfer der Türkenphobie, Deutsche die Opfer von kriminellen Ausländern. Kinder sind die Opfer ihre Eltern. Frauen sind die Opfer von Männern. Männer, die keiner dieser Gruppen angehören, sind Opfer ihrer selbst und haben es daher nicht besser verdient. Wer sich als "Opfer" von irgendetwas präsentieren kann, hat den ersten Kampf gegen die Enttäuschungen des Lebens gewonnen. Wenn sie oder er dazu noch subjektiv leidet, kann von nun an die Lebensaufgabe lauten: Erkenne, dass du ein Opfer bist! Und vergiss es nie!"
Offenbar gibts auch Richter, die nicht merkbefreit sind und sich trauen, darüber zu öffentlich schreiben.