20-12-2019, 03:15
(16-12-2019, 10:44)Alles-durch schrieb: Ich habe mich ja kein einziges Mal gegen Gespräche gewehrt. Der Umgangspfleger ist halt Elefant im Porzelanladen, kennt mich und will das Wochenedthema seit 2 Jahren durchsetzen. Der hat auch vor einiger Zeit mal wieder so eine Andeutung gemacht. "Kannst die kleine gern mehr haben...Wochenenden gehören natürlich dazu....und rede erstmal mit dem JA, dann diskutieren wir über das mehr"
Hallo Alles-durch,
ich finde deine Situation eigentlich gar nicht so schlimm. Hier schreibst du ja, dass der Umgangspfleger sogar immer noch möchte, dass du die Umgänge auf die Wochenenden ausweiten sollst. Ich kann zwar verstehen, dass dir das nicht richtig passt, weil du nicht nachgeben willst und du dein Leben auch schon anderes eingerichtet hast (Urlaube, etc.). Aber auf der anderen Seite schreibst du auch, dass die Ex das Kind ablehnt, es schlägt, usw. Ich würde an deiner Stelle erst einmal versuchen, so viel Umgang wie möglich heraus zuschlagen, damit deine Tochter aus dem Milieu erst einmal ein wenig heraus kommt. D.h. auch wenn es schwer fällt, die Kröte schlucken und nachgeben und sich mit den Wochenend- und Ferienumgängen arrangieren. Ich denke mal, da würde auch das JA aufatmen. Die haben das Problem überhaupt nicht im Griff, weil deine Ex hier knallhart ihren Willen durchsetzen will. Aber wenn du in dem Punkt nachgeben würdest, wäre doch schon alles gelöst. Deine Tochter würde sich bestimmt mega darüber freuen und ihr könntet Eure Bindung weiter zueinander ausbauen, bis sie dann vielleicht in ein paar Jahren sogar ganz zu dir kommen kann. Bezüglich der Manipulationsvorwürfe hast du sogar noch ein As im Ärmel, nämlich deine Partnerin, die für dich aussagen könnte, dass du die Kleine nicht manipulierst. Lade doch den Umgangspfleger mal zu einem gemeinsamen Gespräch ein und redet darüber. Dein Verhältnis zu ihm scheint ziemlich angespannt zu sein, auch damit würde ich ihn direkt konfrontieren und fragen, ob er Möglichkeiten sieht, wie eure Zusammenarbeit wieder besser werden könnte. Unter Umständen gesteht er ja auch ein, dass ihr nicht besonders "kompatibel" zueinander seid. Dann wäre der Weg vielleicht sogar frei für einen anderen Umgangspfleger.
Insgesamt würde ich jetzt an einer Stelle friedlich bleiben und Konflikte mit der "Helferindustrie" soweit wie möglich vermeiden. Du hast ja Umgang und wenn du wolltest, könntest du sogar noch viel mehr Zeit mit deiner Tochter verbringen. Ehrlich gesagt beneide ich dich darum total! Ich habe meinen zweijährigen Sohn nun schon seit über 5 Monaten nicht mehr gesehen. In meinem Fall blockiert die Mutter die Umgänge schon seit seiner Geburt an mit allen erdenklichen Tricks. Ich glaube, würde mir jemand anbieten, ich können meinen Sohn übers Wochenende zu mir nehmen, wäre es mir völlig egal, ob ich der Mutter damit einen Gefallen täte oder nicht. Ich wäre einfach nur der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt!
Ich hoffe, mein Schreiben ist dir nicht zu naiv. Es soll dich dazu ermutigen, die Dinge wieder etwas optimistischer zu sehen und deine Tochter nicht so leichtfertig aufzugeben. Bei so einer Mutter braucht die Kleine dich unbedingt!
Euch beiden von Herzen alles Gute!