20-12-2019, 16:56
@Alles-durch (und alle anderen)
Bitte nicht missverstehen, ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen. Ich habe auch schon meine Erfahrungen mit Gerichten und JA hinter mir. Es ist wie in einem schlechten Film, was da teilweise abgeht. Wie man mit sowas umgehen soll, weiß ich bis heute nicht wirklich. Aber ich habe auch festgestellt, dass die kämpferische / aggressive Haltung auch die eigene Position sehr schwächen kann. Denn die Leute wollen nicht hören, dass sie ihre Arbeit schlecht machen (obwohl es natürlich oft so ist). Bei Angriffslust schalten sie auf Trotz um und man gerät in einen Machtkampf rein, den man denn nicht gewinnen kann. In deinen Posts ist mir sehr aufgefallen, dass sich da mittlerweile superviel Frust bei dir aufgestaut hat, was natürlich nachvollziehbar ist. Aber vielleicht hindert dich gerade dieser Frust jetzt auch daran, einmal innerlich etwas zurück zutreten und dir deine Situation einmal ganz in Ruhe anzuschauen.
Ich halte deine Situation in der Hinsicht für priveligiert, dass du noch Zugang zu deiner Tochter hast. Außerdem hat die Mutter kein Bock mehr auf das Kind und will lieber kinderfreie Wochenenden haben. Das ist doch super! Du könntest nun deine Vaterschaft weiter ausbauen. Natürlich nicht so, wie du es dir erhofft hast, aber immerhin. Es ist gemeinsame Zeit, in der du deiner Tochter Aufmerksamkeit und Liebe schenken und sie zu einem halbwegs vernünftigen Menschen erziehen kannst.
Sieh es nicht als Unterwerfung. Blende diese ganzen Leute (Mutter, Jugendamt, usw.) aus und konzentrier dich doch einfach nur auf das Verhältnis zwischen dir und deiner Tochter! Es ist doch völlig egal, ob sich diese Leute nun als Gewinner wähnen, weil sie es dir nun mal so richtig "gezeigt" haben. Wichtig sind doch eigentlich nur die gemeinsamen Momente mit deinem Kind.
Dann überdenke es doch, aber nur in der Hinsicht, dass dir dein Stolz nicht mehr weiter im Wege steht. Ich denke über dieses "Stolzsein" nun schon sehr lange nach, weil ich ja in einer sehr ähnlichen Situation wie du gerade stecke und dieses Denken "So behandelt man mich nicht! Ihr werdet mich nicht brechen! Ich bleibe ein aufrechter Mann! etc." selber an mir kenne. Mittlerweile sehe ich diesen Standpunkt allerdings auch kritisch. Stolz kann auch dazu führen, dass man seine Situation falsch beurteilt. Im Moment bist du so kämpferisch. Ich generiere gerade meinen Stolz daraus, wenn ich es schaffe, mich nicht mehr von den Umständen so sehr provozieren zu lassen. Ich bleibe damit fokussiert. Als ich z.B. das letzte Mal im Sommer meinen Jungen sehen konnte, ist mir sogar bei der Kindesmutter ein "Na, is alles klar bei dir?" herausgerutscht - also Smalltalk. Trotzdem mir diese Person seit über zwei Jahren meinen Jungen wegnimmt, mich schlecht macht, wo es nur geht. Am liebsten hätte ich diesem Menschen nach dieser beschissen Zeit etwas ganz anderes an den Kopf geknallt, aber ich bin über meinen Schatten gesprungen. Das hat mich irgendwie stolz gemacht, weil ich dann aus Liebe zu meinem Sohn handele (indem ich die Mutter trotz ihres Verhaltens noch [halbwegs] respektiere - zumindest als wichtige Bezugsperson für meinen Sohn) und nicht aus Hass auf die Mutter. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied, daher finde ich, diese Frage sollte man sich öfter stellen:
Tue ich gerade etwas aus Hass oder Wut (Bin ich gerade gekränkt? Spiele ich ein Spielchen der Mutter (o.a. Parteien) mit? Ist mein Verhalten destruktiv?) oder aus Liebe (Handele ich gerade deeskalierend? Steht für mich das Kind im Vordergrund? etc.)
Natürlich kann auch die Entscheidung zur Aufgabe deiner Tochter eine Entscheidung aus Liebe sein. Das kannst nur du wissen..
Bitte nicht missverstehen, ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen. Ich habe auch schon meine Erfahrungen mit Gerichten und JA hinter mir. Es ist wie in einem schlechten Film, was da teilweise abgeht. Wie man mit sowas umgehen soll, weiß ich bis heute nicht wirklich. Aber ich habe auch festgestellt, dass die kämpferische / aggressive Haltung auch die eigene Position sehr schwächen kann. Denn die Leute wollen nicht hören, dass sie ihre Arbeit schlecht machen (obwohl es natürlich oft so ist). Bei Angriffslust schalten sie auf Trotz um und man gerät in einen Machtkampf rein, den man denn nicht gewinnen kann. In deinen Posts ist mir sehr aufgefallen, dass sich da mittlerweile superviel Frust bei dir aufgestaut hat, was natürlich nachvollziehbar ist. Aber vielleicht hindert dich gerade dieser Frust jetzt auch daran, einmal innerlich etwas zurück zutreten und dir deine Situation einmal ganz in Ruhe anzuschauen.
Ich halte deine Situation in der Hinsicht für priveligiert, dass du noch Zugang zu deiner Tochter hast. Außerdem hat die Mutter kein Bock mehr auf das Kind und will lieber kinderfreie Wochenenden haben. Das ist doch super! Du könntest nun deine Vaterschaft weiter ausbauen. Natürlich nicht so, wie du es dir erhofft hast, aber immerhin. Es ist gemeinsame Zeit, in der du deiner Tochter Aufmerksamkeit und Liebe schenken und sie zu einem halbwegs vernünftigen Menschen erziehen kannst.
Zitat:Ich muss mich also im Weiteren unterwerfen und mobben lassen, für ein Erziehungsergebnis, auf das ich im Grunde wenig Einfluss habe.
Sieh es nicht als Unterwerfung. Blende diese ganzen Leute (Mutter, Jugendamt, usw.) aus und konzentrier dich doch einfach nur auf das Verhältnis zwischen dir und deiner Tochter! Es ist doch völlig egal, ob sich diese Leute nun als Gewinner wähnen, weil sie es dir nun mal so richtig "gezeigt" haben. Wichtig sind doch eigentlich nur die gemeinsamen Momente mit deinem Kind.
Zitat:Ich darf meine Tochter sehen, das ist richtig, aber nur wenn ich mein Verhalten überdenke. Will ich das? Soll ich meiner Tochter Wertvorstellungen vermitteln, die ich falsch finde?
Dann überdenke es doch, aber nur in der Hinsicht, dass dir dein Stolz nicht mehr weiter im Wege steht. Ich denke über dieses "Stolzsein" nun schon sehr lange nach, weil ich ja in einer sehr ähnlichen Situation wie du gerade stecke und dieses Denken "So behandelt man mich nicht! Ihr werdet mich nicht brechen! Ich bleibe ein aufrechter Mann! etc." selber an mir kenne. Mittlerweile sehe ich diesen Standpunkt allerdings auch kritisch. Stolz kann auch dazu führen, dass man seine Situation falsch beurteilt. Im Moment bist du so kämpferisch. Ich generiere gerade meinen Stolz daraus, wenn ich es schaffe, mich nicht mehr von den Umständen so sehr provozieren zu lassen. Ich bleibe damit fokussiert. Als ich z.B. das letzte Mal im Sommer meinen Jungen sehen konnte, ist mir sogar bei der Kindesmutter ein "Na, is alles klar bei dir?" herausgerutscht - also Smalltalk. Trotzdem mir diese Person seit über zwei Jahren meinen Jungen wegnimmt, mich schlecht macht, wo es nur geht. Am liebsten hätte ich diesem Menschen nach dieser beschissen Zeit etwas ganz anderes an den Kopf geknallt, aber ich bin über meinen Schatten gesprungen. Das hat mich irgendwie stolz gemacht, weil ich dann aus Liebe zu meinem Sohn handele (indem ich die Mutter trotz ihres Verhaltens noch [halbwegs] respektiere - zumindest als wichtige Bezugsperson für meinen Sohn) und nicht aus Hass auf die Mutter. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied, daher finde ich, diese Frage sollte man sich öfter stellen:
Tue ich gerade etwas aus Hass oder Wut (Bin ich gerade gekränkt? Spiele ich ein Spielchen der Mutter (o.a. Parteien) mit? Ist mein Verhalten destruktiv?) oder aus Liebe (Handele ich gerade deeskalierend? Steht für mich das Kind im Vordergrund? etc.)
Natürlich kann auch die Entscheidung zur Aufgabe deiner Tochter eine Entscheidung aus Liebe sein. Das kannst nur du wissen..