04-01-2011, 13:25
Hallo zusammen,
Hm, bin gespannt ob ich hier willkommen bin. Ich stelle mich zunächst kurz vor. Ich bin 42 und alleinerziehende Mama von 2 Jungs (10 und 16). Im November 2006 habe ich mich von meinem Ex-Mann getrennt und bin seitdem wirklich seelisch aufgeblüht. Ich habe mein Leben komplett umgekrempelt, arbeite wieder mehr als während der Ehe, in der ich nur einen Minijob hatte und bin wirklich etwas stolz auf mich, wie gut ich das alles hinbekommen habe. Für mich habe ich von meinem Ex nie einen Cent verlangt und habe auch nicht vor, das zu tun.
Nun möchte ich etwas zu der Zeit vor der Trennung erzählen. Mein Ex hat komplett neben uns hergelebt und sich weder um mich noch um die Kinder gekümmert. Er ging morgens zur Arbeit, kam nachmittags wieder, ging ins Bett schlafen, zum Essen musste man ihn dann mehrfach wecken, er kam meist erst dann an, wenn wir schon aufgegessen hatten und sein Essen kalt war. Dann ging er fort um an seinen oder den Motorrädern von Freunden rumzuschrauben oder sich im Keller dem Modellbau zu widmen. Irgendwann spät abends oder morgens früh kam er heim, setzte sich noch eine Weile vor die Glotze und ging dann schlafen. Ich musste morgens um 4:30 aufstehen um zur Arbeit zu gehen. Ich habe dem Großen noch sein Schulbrot fertig gemacht, dann bis 7:30 gearbeitet und kam gegen 7:50 heim. Mein Großer ist dann selbständig aufgestanden, hat sich fertig gemacht und ist zur Schule gegangen. Der Kleine saß strubbelig und im Schlafanzug vor der Glotze wenn ich heimkam. "Papa" lag im Bett und pennte, weil er ja so spät im Bett war. Also musste ich den Kleinen kindergartenfertig machen und nebenbei noch meinen Ex aus dem Bett treten. Es war völlig nervig. Wenn er mal da war hat er unglaublich viel genörgelt, er hat mich in keinster Weise unterstützt, nicht im Haushalt geholfen, gar nichts. Er war ungepflegt, hat meist nur einmal die Woche geduscht und war somit auch in sexueller Hinsicht völlig unattraktiv für mich. Finanziell war es auch sehr eng, da er ein Einkommen von etwa 1900 € hatte, 4 Motorräder und ein Auto angemeldet, Garage für 120 € im Monat, dazu noch die Fixkosten wie Miete, Strom, Telefon und Versicherungen. Es blieb nicht viel zum Leben. Gemeinsame Unternehmungen waren eine absolute Seltenheit. Soagr an Heiligabend hat er sich lieber mit einem Kumpel getroffen, um sich die Turmbläser anzusehen und hinterher in die Altstadt zu gehen um Frauen anzumachen. Er hat mich mehrfach betrogen, mich sehr häufig angelogen. Und ich war über Jahre kreuzunglücklich, habe aber die Zähne zusammengebissen, weil ich dachte das wäre gut für die Kinder. Dann wurde der Große verhaltensauffällig in der Schule. Auf Anraten der Schule bin ich mit ihm zu einem Psychologen der Eltern-und Jugendberatung des Jugendamts gegangen. Dort sollte ich erzählen, wie Junior sich in der Schule verhält. Ich habe nicht ein Wort über unsere unglückliche und lieblose Ehe gesagt und der Psychologe sagte mir auf den Kopf zu "Sie haben Eheprobleme". Es folgten einige Gespräche, dann habe ich mich für ein paar Wochen zurückgezogen um mir klar zu werden, was ich will, wie es weitergehen soll. Dann gab es einen Vorfall, der das Fass zum Überlaufen brachte, es hatte mit meinem Großen zu tun und ich habe im Mai für mich beschlossen, dass ich aus der Beziehung raus will und muss. Um der Kinder und um meinetwillen. Ich musste nur noch überlegen, wann der beste Zeitpunkt ist. In der Zeit kam mein Ex an und meinte er würde gerne einen Kredit für ein neues Auto aufnehmen, weil an dem alten was kaputt war. Ich habe ihm meine Tabelle mit den Einnahmen und Ausgaben gezeigt und ihm klargemacht, dass das einfach finanziell nicht drin ist. Also hat er das alte zähneknirschend repariert.
Im Oktober haben wir (eher ich) den Kindern dann gesagt, dass wir uns trennen werden. Mein Ex hat Rotz und Wasser geheult und ich habe wirklich gedacht er hätte begriffen, was er da verliert. Die Jungs haben auch geweint, der Kleine laut, der Große leise. Bis mein Ex ihnen sagte, dass wir dann mehr Platz hätten und jeder sein eigenes Zimmer bekommt. Die Jungs fragten mich ob das stimmt, ich erklärte, dass ich für mich alleine kein Schlafzimmer brauche und der Kleine es bekommt. Das war der Moment, als die Jungs jubelnd aufsprangen und wild planend im Kinderzimmer verschwanden. Am 1.11.2006 zog er dann aus, am 2.11. wurde ich wach und er lag neben mir im Bett. Ich hab vielleicht einen Schreck gekriegt... Er war am Auszugstag auf einmal weg, hat sich nicht einmal von den Kindern verabschiedet. Also konnte ich ihm den Schlüssel nicht abnehmen. Er schaute in den Schrank und motzte rum, weil da nichts für in zum Anziehen drin war. Im Bad waren natürlich auch keine Sachen mehr für ihn. Es war wirklich unglaublich. Vor allem hatte er ja schon seit Juli eine feste Freundin. Er hätte doch bei ihr schlafen können. Ich fand das echt dreist und auch hirnlos.
Dann standen bis zum 8.12. noch kistenweise Klamotten von ihm hier, die natürlich gestört haben. Ich wollte doch die Wohnung renovieren und den Jungs die Zimmer nach ihren Wünschen streichen. Ich habe ihn immer wieder gebeten seine Sachen abzuholen. War ihm egal. Er hat keinen Platz, Auto zu klein, immer andere Ausreden. An dem besagten Tag ist mir dann der Kragen geplatzt und ich hab sein ganzes Zeug im Mansardenzimmer seiner Mutter, die auch hier im Haus wohnt geparkt und konnte endlich in der Wohnung Gas geben.
Es ist nach wie vor so, dass er sich nicht um die Kinder kümmert. In den Ferien mal ein Wochenende, anrufen tut er auch selten. Ich trage im Kalender ein, wann es welchen Kontakt gibt. 70 Tage Sendepause sind keine Seltenheit, es war auch schon mehr.
Nun aber zum eigentlichen Thema, dem Unterhalt. Ich hatte damals kurz vor seinem Auszug den zuständigen Jugendamtsmann gebeten, mir nur den absoluten Mindestunterhalt zu bescheinigen, damit ich irgendwas in der Hand habe, was ich ihm zeigen kann. Damals gab es noch die Rubrik 1300-1500 € oder so. Da lag er auch nach der Trennung mit 1600 drüber, aber das war mir egal. Ich hab trotz Teilzeitjob einigermaßen gut verdient und es passte. Genug Zeit für die Kinder, wir hatten es warm, waren sauber angezogen, satt und zufrieden. Mein Großer fragte einmal wieviel Geld wir denn jetzt mehr hätten und er war sehr entsetzt, als ich sagte, dass wir 700 € weniger haben. Er konnte gar nicht verstehen, warum es uns dann so viel besser geht. Ich schon... Seit der Trennung hat er den Unterhalt nicht einmal angepasst. In gut 4 Jahren nicht. Auch zu den Klassenahrten hat er nichts dazu getan, obwohl die für den Großen jedes Jahr stattfinden und immer über 300 € kosten. Das ist ne Menge Holz für mich. Nun hat sich bei mir leider vieles verändert. Meine Mutter hatte einen schweren Schlaganfall und lebt seit Juni 09 im Pflegeheim, ihr Vermögen ist aufgebraucht und sie bekommt das fehlende Geld momentan vom Amt für soziale Sicherung und Integration. Die wollen sich natürlich das Geld von uns wiederholen und ich musste meine ganzen Unterlagen auf den aktuellen Stand bringen. Außerdem habe ich mich leider in meinem Job kaputtgerackert und musste mich stark zurücknehmen, weshalb mir etwa 300 € im Monat fehlen. Wenn es schlecht für mich läuft muss ich eine Umschulung beantragen, wenn es ganz schlecht läuft sogar Rente. Jedenfalls habe ich beim Jugendamt angerufen, damit der Unterhalt mal richtig berechnet wird. Ich sollte da vorbeikommen, wir haben alle Fragen geklärt. Dann sagte die Dame dort dass sie mir unter den gegebenen Umständen dazu rät den Unterhalt titulieren zu lassen. Mein Anwalt hatte mir bei der Scheidung auch dazu geraten und ich wusste gar nicht was das überhaupt ist. Auf meine Nachfrage hieß es das es eine Sicherheit für die Kinder und mich bedeutet und ich habe zugestimmt. Nun muss mein Ex 69 € mehr bezahlen und flippt völlig aus. Zum einen weil er mehr zahlen muss und zum anderen wegen des Titels. Dazu möchte ich sagen, dass er laut Berechung des JAs 1735 € verdient, er behauptet aber das wäre ein fiktives Einkommen und er hätte nur 1600 netto. Aber 1600 minus 606 sind immer noch 994. Also hat er noch etwas mehr als den Selbstbehalt. Jetzt will er eine Veruchtserklärung auf den Titel von mir. Ich würde ihm den Hals brechen und ihm die Luft abdrehen, ihm bliebe nur noch ins Ausland auszuwandern oder sich einen Strick zu nehmen. Er gibt mir sein Wort, dass er zahlt. Und was bitte soll mir sein Wort nach der Vorgeschichte bitte bedeuten? Ich stehe vor einer völlig ungewissen Zukunft und will das Beste für meine Kinder. Wie gesagt, ich habe nie versucht Unterhalt für mich zu fordern und habe 4 Jahre lang nichts unternommen, obwohl er den Kindesunterhalt nicht angepasst hat. Ich finde er muss seinen Lebensstandard seinen finanziellen Möglichkeiten anpassen. Wenn man vor der Trennung keinen Kredit für ein neues Auto aufnehmen konnte, dann geht das doch nicht hinterher auf einmal. Das ist doch absolut realitätsfremd... Da sind so viele Dinge. Das Schlimmste war aber, dass er unserem Kleinen vorgejammert hat, dass er nicht mal mehr 100 € hat um sich zu ernähren, weil er so viel Unterhalt für die beiden zahlen muss. Der Kleine ist nämlich leider in psychologischer Behandlung, weil er nicht damit klarkommt, dass sein Papa sich nicht um ihn kümmert. Ich habe hier einen 10-Jährigen mit Depressionen. Ich bin wirklich multiplen Belastungen ausgesetzt und möchte trotzdem einen sauberen Weg für alle gehen. Selbst für meinen Ex, der es tatsächlich immer noch schafft noch tiefer in meinem Ansehen zu sinken.
Deshalb jetzt endlich meine Fragen und ich bitte Euch die Sache ganz sachlich zu sehen und die eigenen Wunden außer Acht zu lassen. Ich weiß, es gibt echt schlimme Frauen und manchmal neige ich tatsächlich zum fremdschämen.
1. Welche rechtlichen Folgen hat dieser Titel ganz sachlich gesehen für meinen Ex? Ich würde ihn sobald meine Kinder nicht mehr unterhaltsbedürftig sind meinem Ex zurückgeben, großes Indianerehrenwort.
2. Was würdet Ihr ganz neutral betrachtet machen? Mein Ex ist mir ehrlich gesagt so egal wie wir es ihm schon lange sind. Ich will aber nicht unfair sein, das ist nicht meine Art. Deshalb bitte ich um neutrale Beiträge, Ratschläge, Aussagen.
Puh, das ist ein langer Text geworden. Sorry dafür und danke allen, die bis hierher durchgehalten haben. Ich hoffe, dass ich als Ex-Frau nicht automatisch ein Feind bin und hoffe auf viele Beiträge.
LG Freaky
Hm, bin gespannt ob ich hier willkommen bin. Ich stelle mich zunächst kurz vor. Ich bin 42 und alleinerziehende Mama von 2 Jungs (10 und 16). Im November 2006 habe ich mich von meinem Ex-Mann getrennt und bin seitdem wirklich seelisch aufgeblüht. Ich habe mein Leben komplett umgekrempelt, arbeite wieder mehr als während der Ehe, in der ich nur einen Minijob hatte und bin wirklich etwas stolz auf mich, wie gut ich das alles hinbekommen habe. Für mich habe ich von meinem Ex nie einen Cent verlangt und habe auch nicht vor, das zu tun.
Nun möchte ich etwas zu der Zeit vor der Trennung erzählen. Mein Ex hat komplett neben uns hergelebt und sich weder um mich noch um die Kinder gekümmert. Er ging morgens zur Arbeit, kam nachmittags wieder, ging ins Bett schlafen, zum Essen musste man ihn dann mehrfach wecken, er kam meist erst dann an, wenn wir schon aufgegessen hatten und sein Essen kalt war. Dann ging er fort um an seinen oder den Motorrädern von Freunden rumzuschrauben oder sich im Keller dem Modellbau zu widmen. Irgendwann spät abends oder morgens früh kam er heim, setzte sich noch eine Weile vor die Glotze und ging dann schlafen. Ich musste morgens um 4:30 aufstehen um zur Arbeit zu gehen. Ich habe dem Großen noch sein Schulbrot fertig gemacht, dann bis 7:30 gearbeitet und kam gegen 7:50 heim. Mein Großer ist dann selbständig aufgestanden, hat sich fertig gemacht und ist zur Schule gegangen. Der Kleine saß strubbelig und im Schlafanzug vor der Glotze wenn ich heimkam. "Papa" lag im Bett und pennte, weil er ja so spät im Bett war. Also musste ich den Kleinen kindergartenfertig machen und nebenbei noch meinen Ex aus dem Bett treten. Es war völlig nervig. Wenn er mal da war hat er unglaublich viel genörgelt, er hat mich in keinster Weise unterstützt, nicht im Haushalt geholfen, gar nichts. Er war ungepflegt, hat meist nur einmal die Woche geduscht und war somit auch in sexueller Hinsicht völlig unattraktiv für mich. Finanziell war es auch sehr eng, da er ein Einkommen von etwa 1900 € hatte, 4 Motorräder und ein Auto angemeldet, Garage für 120 € im Monat, dazu noch die Fixkosten wie Miete, Strom, Telefon und Versicherungen. Es blieb nicht viel zum Leben. Gemeinsame Unternehmungen waren eine absolute Seltenheit. Soagr an Heiligabend hat er sich lieber mit einem Kumpel getroffen, um sich die Turmbläser anzusehen und hinterher in die Altstadt zu gehen um Frauen anzumachen. Er hat mich mehrfach betrogen, mich sehr häufig angelogen. Und ich war über Jahre kreuzunglücklich, habe aber die Zähne zusammengebissen, weil ich dachte das wäre gut für die Kinder. Dann wurde der Große verhaltensauffällig in der Schule. Auf Anraten der Schule bin ich mit ihm zu einem Psychologen der Eltern-und Jugendberatung des Jugendamts gegangen. Dort sollte ich erzählen, wie Junior sich in der Schule verhält. Ich habe nicht ein Wort über unsere unglückliche und lieblose Ehe gesagt und der Psychologe sagte mir auf den Kopf zu "Sie haben Eheprobleme". Es folgten einige Gespräche, dann habe ich mich für ein paar Wochen zurückgezogen um mir klar zu werden, was ich will, wie es weitergehen soll. Dann gab es einen Vorfall, der das Fass zum Überlaufen brachte, es hatte mit meinem Großen zu tun und ich habe im Mai für mich beschlossen, dass ich aus der Beziehung raus will und muss. Um der Kinder und um meinetwillen. Ich musste nur noch überlegen, wann der beste Zeitpunkt ist. In der Zeit kam mein Ex an und meinte er würde gerne einen Kredit für ein neues Auto aufnehmen, weil an dem alten was kaputt war. Ich habe ihm meine Tabelle mit den Einnahmen und Ausgaben gezeigt und ihm klargemacht, dass das einfach finanziell nicht drin ist. Also hat er das alte zähneknirschend repariert.
Im Oktober haben wir (eher ich) den Kindern dann gesagt, dass wir uns trennen werden. Mein Ex hat Rotz und Wasser geheult und ich habe wirklich gedacht er hätte begriffen, was er da verliert. Die Jungs haben auch geweint, der Kleine laut, der Große leise. Bis mein Ex ihnen sagte, dass wir dann mehr Platz hätten und jeder sein eigenes Zimmer bekommt. Die Jungs fragten mich ob das stimmt, ich erklärte, dass ich für mich alleine kein Schlafzimmer brauche und der Kleine es bekommt. Das war der Moment, als die Jungs jubelnd aufsprangen und wild planend im Kinderzimmer verschwanden. Am 1.11.2006 zog er dann aus, am 2.11. wurde ich wach und er lag neben mir im Bett. Ich hab vielleicht einen Schreck gekriegt... Er war am Auszugstag auf einmal weg, hat sich nicht einmal von den Kindern verabschiedet. Also konnte ich ihm den Schlüssel nicht abnehmen. Er schaute in den Schrank und motzte rum, weil da nichts für in zum Anziehen drin war. Im Bad waren natürlich auch keine Sachen mehr für ihn. Es war wirklich unglaublich. Vor allem hatte er ja schon seit Juli eine feste Freundin. Er hätte doch bei ihr schlafen können. Ich fand das echt dreist und auch hirnlos.
Dann standen bis zum 8.12. noch kistenweise Klamotten von ihm hier, die natürlich gestört haben. Ich wollte doch die Wohnung renovieren und den Jungs die Zimmer nach ihren Wünschen streichen. Ich habe ihn immer wieder gebeten seine Sachen abzuholen. War ihm egal. Er hat keinen Platz, Auto zu klein, immer andere Ausreden. An dem besagten Tag ist mir dann der Kragen geplatzt und ich hab sein ganzes Zeug im Mansardenzimmer seiner Mutter, die auch hier im Haus wohnt geparkt und konnte endlich in der Wohnung Gas geben.
Es ist nach wie vor so, dass er sich nicht um die Kinder kümmert. In den Ferien mal ein Wochenende, anrufen tut er auch selten. Ich trage im Kalender ein, wann es welchen Kontakt gibt. 70 Tage Sendepause sind keine Seltenheit, es war auch schon mehr.
Nun aber zum eigentlichen Thema, dem Unterhalt. Ich hatte damals kurz vor seinem Auszug den zuständigen Jugendamtsmann gebeten, mir nur den absoluten Mindestunterhalt zu bescheinigen, damit ich irgendwas in der Hand habe, was ich ihm zeigen kann. Damals gab es noch die Rubrik 1300-1500 € oder so. Da lag er auch nach der Trennung mit 1600 drüber, aber das war mir egal. Ich hab trotz Teilzeitjob einigermaßen gut verdient und es passte. Genug Zeit für die Kinder, wir hatten es warm, waren sauber angezogen, satt und zufrieden. Mein Großer fragte einmal wieviel Geld wir denn jetzt mehr hätten und er war sehr entsetzt, als ich sagte, dass wir 700 € weniger haben. Er konnte gar nicht verstehen, warum es uns dann so viel besser geht. Ich schon... Seit der Trennung hat er den Unterhalt nicht einmal angepasst. In gut 4 Jahren nicht. Auch zu den Klassenahrten hat er nichts dazu getan, obwohl die für den Großen jedes Jahr stattfinden und immer über 300 € kosten. Das ist ne Menge Holz für mich. Nun hat sich bei mir leider vieles verändert. Meine Mutter hatte einen schweren Schlaganfall und lebt seit Juni 09 im Pflegeheim, ihr Vermögen ist aufgebraucht und sie bekommt das fehlende Geld momentan vom Amt für soziale Sicherung und Integration. Die wollen sich natürlich das Geld von uns wiederholen und ich musste meine ganzen Unterlagen auf den aktuellen Stand bringen. Außerdem habe ich mich leider in meinem Job kaputtgerackert und musste mich stark zurücknehmen, weshalb mir etwa 300 € im Monat fehlen. Wenn es schlecht für mich läuft muss ich eine Umschulung beantragen, wenn es ganz schlecht läuft sogar Rente. Jedenfalls habe ich beim Jugendamt angerufen, damit der Unterhalt mal richtig berechnet wird. Ich sollte da vorbeikommen, wir haben alle Fragen geklärt. Dann sagte die Dame dort dass sie mir unter den gegebenen Umständen dazu rät den Unterhalt titulieren zu lassen. Mein Anwalt hatte mir bei der Scheidung auch dazu geraten und ich wusste gar nicht was das überhaupt ist. Auf meine Nachfrage hieß es das es eine Sicherheit für die Kinder und mich bedeutet und ich habe zugestimmt. Nun muss mein Ex 69 € mehr bezahlen und flippt völlig aus. Zum einen weil er mehr zahlen muss und zum anderen wegen des Titels. Dazu möchte ich sagen, dass er laut Berechung des JAs 1735 € verdient, er behauptet aber das wäre ein fiktives Einkommen und er hätte nur 1600 netto. Aber 1600 minus 606 sind immer noch 994. Also hat er noch etwas mehr als den Selbstbehalt. Jetzt will er eine Veruchtserklärung auf den Titel von mir. Ich würde ihm den Hals brechen und ihm die Luft abdrehen, ihm bliebe nur noch ins Ausland auszuwandern oder sich einen Strick zu nehmen. Er gibt mir sein Wort, dass er zahlt. Und was bitte soll mir sein Wort nach der Vorgeschichte bitte bedeuten? Ich stehe vor einer völlig ungewissen Zukunft und will das Beste für meine Kinder. Wie gesagt, ich habe nie versucht Unterhalt für mich zu fordern und habe 4 Jahre lang nichts unternommen, obwohl er den Kindesunterhalt nicht angepasst hat. Ich finde er muss seinen Lebensstandard seinen finanziellen Möglichkeiten anpassen. Wenn man vor der Trennung keinen Kredit für ein neues Auto aufnehmen konnte, dann geht das doch nicht hinterher auf einmal. Das ist doch absolut realitätsfremd... Da sind so viele Dinge. Das Schlimmste war aber, dass er unserem Kleinen vorgejammert hat, dass er nicht mal mehr 100 € hat um sich zu ernähren, weil er so viel Unterhalt für die beiden zahlen muss. Der Kleine ist nämlich leider in psychologischer Behandlung, weil er nicht damit klarkommt, dass sein Papa sich nicht um ihn kümmert. Ich habe hier einen 10-Jährigen mit Depressionen. Ich bin wirklich multiplen Belastungen ausgesetzt und möchte trotzdem einen sauberen Weg für alle gehen. Selbst für meinen Ex, der es tatsächlich immer noch schafft noch tiefer in meinem Ansehen zu sinken.
Deshalb jetzt endlich meine Fragen und ich bitte Euch die Sache ganz sachlich zu sehen und die eigenen Wunden außer Acht zu lassen. Ich weiß, es gibt echt schlimme Frauen und manchmal neige ich tatsächlich zum fremdschämen.
1. Welche rechtlichen Folgen hat dieser Titel ganz sachlich gesehen für meinen Ex? Ich würde ihn sobald meine Kinder nicht mehr unterhaltsbedürftig sind meinem Ex zurückgeben, großes Indianerehrenwort.
2. Was würdet Ihr ganz neutral betrachtet machen? Mein Ex ist mir ehrlich gesagt so egal wie wir es ihm schon lange sind. Ich will aber nicht unfair sein, das ist nicht meine Art. Deshalb bitte ich um neutrale Beiträge, Ratschläge, Aussagen.
Puh, das ist ein langer Text geworden. Sorry dafür und danke allen, die bis hierher durchgehalten haben. Ich hoffe, dass ich als Ex-Frau nicht automatisch ein Feind bin und hoffe auf viele Beiträge.
LG Freaky