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EGMR stärkt Rechte biologischer Väter
#26
(08-01-2011, 10:32)lordsofmidnight schrieb: In der "Freien Welt" wird das Urteil aus Straßburg kritisiert. Doktorand Stefan Fuchs hat´s irgendwie nicht so richtig kapiert:

Das neue Urteil zeigt nun, wohin die Reise wirklich geht: Indem es dem Zeugungsvater ein Recht auf Umgang mit den Kindern zuspricht, die ihn gar nicht kennen, untergräbt es sowohl das Recht der Mutter wie ihres Ehemannes, über ihr Familienleben selbst zu bestimmen. Dem individuellen "Recht auf Privatleben" des Zeugungsvaters wird Vorrang eingeräumt vor dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Schutz der Familie. Die europäische Rechtsprechung wendet sich damit sowohl gegen die "traditionelle" Mutterrolle als auch gegen die Institution der Ehe. Sie folgt einem neuen, "intentionalen" Verständnis von Elternschaft: Konstitutiv für eine Familie ist demnach weder die natürliche Mutter-Kind-Beziehung noch die Rechtsinstitution der Ehe zwischen Mann und Frau, sondern der subjektive Wille von Erwachsenen, "Eltern" sein zu wollen.

http://anonym.to/?http://www.freiewelt.n...swohl.html

Hervorhebung von mir:
Das Sprachverdrehungspotential dieses Autors ist wirklich beachtlich. Der Aufsatz und seine Verbreitungswege ist ein hübscher Beleg dafür, dass sich auch die Konservativen und Ultra-Rechten gegen Kinder und Väter ausrichten:

Ziel: Schutz der deutschen Leit-Mutterkultur - oder: Die zufalls-Ehebrecherinnen sollen verschont werden vor automatischen Vätern mit womöglich nigierianischer Herkunft oder gar moslemischen Glaubens...
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#27
Na wie ist das denn nun?

Soll der biologische Vater, wenn er sich denn aus welchen Gründen auch immer darauf besinnt bzw. daran erinnert, dass da noch wer ist, mit dem er natürlicherseits verwandt ist, Kontakt bzw. Umgang bekommen, oder soll er bleiben wo der spanische Pfeffer wächst?

Oder soll er gefälligst "nur" seiner Unterhaltspflicht endlich nachkommen, wobei er bleiben kann, wo er gerade eben ist?

Oder soll er sich für eine internationale Mediation entscheiden, um mit allen Beteiligten konstruktiv zu reden, damit alle irgendwie miteinander vernünftig umgehen können?

Oder, oder, oder...
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#28
sorry vorab...der Artikel is bissl lang. ich stelle ihn trotzdem mal hier rein. Wenn zuviel zitiert, bitte pn an mich.


Zitat:Die Absicht reicht: Europarecht bricht Kindeswohl
Von Gastredner | 7.Januar 2011
Zu wem gehört ein Kind – wer sind Mutter und Vater? Noch bis vor kurzem folgte das bürgerliche Recht in Zweifelsfällen dem alten lateinischen Grundsatz: „Mater semper certa est – Pater semper incertus est.” Praktisch bedeutete dies: Mutter eines Kindes ist die Frau, die es geboren hat. Rechtlich (mit)verantwortlich für das Kind war der Ehemann der Mutter; welcher Mann das Kind gezeugt hatte, war nachrangig und spielte nur in Streitfällen (Vaterschaftsanfechtungsklagen etc.) eine Rolle. Im Falle der Trennung oder einer Scheidung erhielt die Mutter das Sorgerecht. Dieses hergebrachte Kindschaftsrecht verurteilte der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nun im Dezember 2010 als menschenrechtswidrig:

(mehr lesen)



Hallo Mitstreiter und Sympatisanten,

ich habe mich auch mal wieder mit der CDU-WebSeite und deren Inhalte beschäftigt. Aufmerksamkeit hat der am Seitenende befindliche Link bewirkt.


Zitat:3. Bindung, Bildung, Babies: Mythen und Wirklichkeit (Link)


(AUSZUG):

Von Gastredner | 6.März 2010

Vorbehalte von Eltern, das eigene Kind außerhalb der Familie in einer Krippe betreuen zu lassen, stoßen in der veröffentlichten Meinung auf Unverständnis: Dass kleine Kinder auf die dauerhafte Präsenz und liebevolle Zuwendung einer primären Bezugsperson angewiesen sind, gilt als ein antiquierter, bürgerlichen Familienidealen verhafteter „Müttermythos“ (1). In diesem Sinne behauptet auch der 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, die „neuere Bindungstheorie“ habe das noch von Forschern wie John Bowlby vertretene Ideal der kontinuierlichen Betreuung kleiner Kinder durch eine einzige Bezugsperson „aufgegeben“.

....

Die Qualität dieser Beziehungen ist davon abhängig, wie feinfühlig die Betreuungspersonen auf die physischen und psychischen Bedürfnisse des Kindes eingehen. Solche sicheren Beziehungen benötigen Kleinkinder, um die „Welt“ entdecken zu können (5). Bildung setzt Bindung voraus.

Bindungen aber lassen sich nicht einfach herstellen und beliebig austauschen. Zwar können kleine Kinder durchaus zu mehreren Personen engere Bindungen aufbauen. Diese Beziehungen sind jedoch „eindeutig hierarchisch geordnet, das Kind bevorzugt eine Bindungsperson vor den anderen“ (6).


ACHTUNG, jetzt kommt es:

Zitat:Diese Person ist meistens die leibliche Mutter. Um sich emotional und sozial gesund zu entwickeln, müssen Kinder daher sichere Bindungsbeziehungen zu ihren Müttern entwickeln (7).

(Anmerk...Die Fussnote 7 sagtSmile
(7) So ist auch im 12. Kinder- und Jugendbericht zu lesen: „Die wichtigsten Faktoren für eine gesunde, in kognitiver, sozialer und emotionaler Hinsicht gelingende Entwicklung des Kindes sind in der Qualität der Beziehung des Säuglings und Kleinkindes zu seiner Mutter sowie in der qualitativ guten Betreuung durch seine Mutter zu sehen. […] Die neuere neuropsychologisch orientierte Forschung befasst sich detailliert mit dem Zusammenhang der frühen Mutter- Kind-Beziehung und der Regulation von Emotionen. In Abhängigkeit davon, wie in Mutter-Kind-Beziehungen Emotionen erfahren und kommuniziert werden, entwickeln sich auch die neuronalen Schaltkreise der Emotionsregulation des Kindes. […] Bei fehlender Bindungssicherheit dürfte die eigenständige Emotionsregulation des Kindes eingeschränkt sein, und es muss im Verlauf der weiteren Entwicklung mit einer extrem erhöhten bzw. verminderten Schmerzempfindlichkeit, einer fehlgeleiteten Stressverarbeitung und einer ausgeprägten Aggressionsbereitschaft gerechnet werden.“ Siehe: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, op. cit. S. 106.


DIESE geschlechtsspezifische Zuordnung allein auf die Mutter gemünzt hat mich selbstverständlich stutzig gemacht, denn es ging ja im Wesentlichen darum, Mythen und Wirklichkeit zu untersuchen ;-)

ALSO habe ich mich mit diesem 12. Kinder- und Jugendbericht beschäftigt :-)

Es kam weitaus schlimmer, als ich es vermutet hatte, lest selbst, was auf der Seite 106 des Berichtes steht:

Zitat:"Kinder brauchen für ihre Bildung im frühen Kindesalter Erwachsene als Bindungspersonen (Laewen 2002). Es ist also wichtig, dass sich Erwachsene Kindern zur Verfügung stellen; ferner kommt es auch auf die Qualität der Beziehung an. Die wichtigsten Faktoren für eine gesunde, in kognitiver, sozialer und emotionaler Hinsicht gelingende Entwicklung des Kindes sind in der Qualität der Beziehung des Säuglings und Kleinkindes zu seiner Mutter sowie in der qualitativ guten Betreuung durch seine Mutter zu sehen (NICHD Early Child Care Research Network 2002b; Karsh 2000).108"


AUCH im weiteren Textkörper ist wieder einmal mehr zu erkennen, dass Väter eine untergeordnete...genau genommen eigentlich GAR KEINE Rolle spielen (sollen Huh )


Zitat:" Die neuere neuropsychologisch orientierte Forschung befasst sich detailliert mit dem Zusammenhang der frühen Mutter-Kind-Beziehung und der Regulation von Emotionen. In Abhängigkeit davon, wie in Mutter-Kind-Beziehungen Emotionen erfahren und kommuniziert werden, entwickeln sich auch die neuronalen Schaltkreise der Emotionsregulation des Kindes (Expertise Ahnert109). "


OFFENSICHTLICH bin ich nicht der Einzige, dem diese Einseitigkeit – oder auch MÜTTERKULT benannt- missfällt. Einige Zeilen weiter unten steht:

Zitat:" Durch die selektive Beachtung der Mutter-Kind-Beziehung in der Bindungstheorie sowie in der Säuglings- und Kindheitsforschung allgemein wurde die Bedeutung des Vaters als Bindungsfigur und als Partner im kindlichen Entwicklungs- und Bildungskontext bisher allerdings insgesamt zu wenig berücksichtigt (Baacke 1999)."


Des Übels Wurzel Kern wird sodann unter der Fussnote 108 zur Schau gestellt:


Zitat:"108 In den Studien des NICHD Early Child Care Research Network (vgl. Glossar im Anhang) wie auch in vielen anderen Studien zur frühkindlichen Entwicklung wird vor allem die Mutter-Kind-Beziehung untersucht."



Lieber Leser, liebe Leserin,

für wie dumm werden wir verkauft? Die damalige amtierende Bundesministerin Ursula von der Leyen schreibt im Vorwort zu diesem Bericht, der aus dem Jahre 2005 stammt:

Zitat:"Sehr geehrte Damen und Herren,
gesetztes Ziel der neuen Bundesregierung ist: Deutschland soll in den kommenden Jahren kinderfreundlicher werden. Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir noch einiges unternehmen. Denn immer mehr Kinder wachsen in Armut auf. Der Einfluss der sozialen Herkunft von Kindern auf ihre Bildungschancen ist in Deutschland so groß wie sonst nirgendwo. Der Neuzugang zum Arbeitsmarkt ist schwerer und von Eltern wird oft ein Spagat zwischen Familien- und Erwerbsleben gefordert. Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung, um diesen Mentalitätswandel, der für Neuerungen notwendig ist, zu erreichen.

Der 12. Kinder- und Jugendbericht gibt hierfür wichtige Bausteine und Impulse. Im Auftrag der Bundesregierung hat sich die Sachverständigenkommission zum 12. Kinder- und Jugendbericht mit Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsprozessen im frühen Kindesalter und im Schulalter sowie ihrer Unterstützung durch die Kinder- und Jugendhilfe auseinandergesetzt.

Die Sachverständigenkommission stellt die Frage nach den Bildungs- und Lernprozessen von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen sozialen und institutionellen Gegebenheiten, ihren Wirkungen sowie den Möglichkeiten ihrer Unterstützung und Förderung in den Mittelpunkt."



Frau von der Leyen spricht also von einem Mentalitätswandel. Diesen möchte ich auch als zentrales Element hervorheben, der von Nöten ist, um von diesem Mütterkult wegzukommen. Denn wenn ich mir die "Ausbeute" der ehemaligen Bundesministerin aus dem Bericht vor Augen halte, muss ich in Frage stellen, dass Amtsträgerinnen dieser Couleur die geeigneten sind, Missstände zu beseitigen:


Zitat:"Die Aussagen und Empfehlungen des Berichts werden die Entwicklungen in der Kinder und Jugendpolitik bereichern. Sie werden entscheidend mit dazu beitragen, eines der gesetzten Ziele zu erreichen: gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen für alle Kinder.

Die zentralen Aussagen des Berichts sind aus meiner Sicht:

(....)

Betreuung, Erziehung und Bildung müssen sich an den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder orientieren und nicht etwa an den Grenzen der Institutionen. Das Kind als eigene Persönlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein richtiger Ansatz mit allen Folgen für die beteiligten Akteure und das gesamte System.

In diesem Sinne wünsche ich mir eine intensive Auseinandersetzung mit dem 12. Kinder und Jugendbericht und hoffe auf Ihr Engagement bei der notwendigen Diskussion und Gestaltung der Themen!

Ihre
Ursula von der Leyen
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend"
(Quelle)



ALS besonders hervorzuhebendes Entwicklungsbedürfnis ist gem. diesem Bericht VOR ALLEM AUCH die aufzuwertende Vaterrolle zu beachten! Wenn wir nun dieser aktuellen CDU-Diskussion rund um die Strassburger EMGR-Urteile folgen und ihre Vorstellungen hören und lesen, mit welchen gesetzlichen Änderungen sie diesem MISSSTAND entgegentreten wollen, bleibt (für mich) eindeutig festzustellen:

DIESE PARTEI IST NICHT WÄHLBAR ! Sie verblendet die Gesellschaft und schadet der Gesundheit UND Chancengleichheit unserer Kinder, bewusst und mit (krimineller ?) Energie. (Schlimm ist die Tatsache, dass es kaum (familien-)politische Alternativen gibt :-( .)


ALLEN KINDERN BEIDE ELTERN !


Henning Riepen
"Leute, die auf Rosen gebettet sind, verraten sich dadurch, daß sie immerzu über die Dornen jammern." (Françoise Sagan)
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