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Nein, die Schreiben werden nicht automatisch ans Gericht geschickt. Klar will Dein Anwalt reagieren, kann er schoen Rechnung fuer schreiben. Offensichtlichen Bloedsinn ignoriert man oder schreibt einen Dreizeiler aber auf KEINEN Fall mehr. "Der Inhalt des Schreibens entbehrt jeglicher Substanz von daher sind weitere Ausfuehrungen von meiner Seite ueberfluessig" oder aehnlich. Glaub mir, aergert die viel mehr als seitenlange Rechtfertigungen.
Heute: Alter weisser Mann, Klimaleugner, Covidiot. Morgen: Held der Freiheit. Haltet Stand!
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@waschbär:
1. theoretisch kannst du oder die mutter telef. kontakt "verbieten" wenn kinder bei ihr oder dir sind
2. kauf ein paar klamotten - fertig
3. lass dich nicht ins boxhorn jagen mit drohung weit wegziehen...stay cool
4. selbst wenn...ich habe es jetzt an mir auch festgestellt...ich habe ein trennungs-PTSD von der
ersten situation....leider habe ich festgestellt, daß meine jüngste tochter, die bei mir wohnt mit 23
jede frau verscheucht...gestern habe ich einen entschluß gefaßt...
5. bau dein leben neu auf....die zeit heilt die wunden! schwer - aber wahr! ich kann dir nur aus
25 jähriger trennungserfahrung berichten....es frisst dich auf!
bb
netlover
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Am einfachsten wäre natürlich, wenn sie Ruhe geben würde. Für die Kinder ist es schon schlimm, aber sie macht es noch schlimmer. Ein Biest, eine Hexe, uvm.
Vielleicht sollte dein Anwalt doch einmal die Gegenseite anschreiben allerdings kurz, knackig und prägnant. Ob er das kann, ist die Frage. Hier sollte inhaltlich stehen, was ich oben geschrieben habe... genügt kurz bevor der Gutachter kommt. Dann kannst die Anwaltskosten einigermaßen klein halten.
Wäre schön, wenn der Gutachter das sehen würde. Aber da geht's um andere Sachen. Daher schaffe ihnen weiterhin ein schönes Zuhause und vor allem unbeeinflusst.
Und wichtig alles so bei dir einrichten, dass die Kinder ohne Zutun der Mutter alles bei dir haben also auch Klamotten, etc.
Ich kenn das. Schon krass, was von einem Vater alles verlangt wird. Zahle vollen Unterhalt und dann stell für die Kinder noch alles bereit und nebenbei wehre dich gegen die Angriffe der Kindsmutter, die natürlich alles im Sinn hat nur nicht das Wohl der Kids.
Krank sein ist im Übrigen kein Grund, dass die Kinder nicht gut eingepackt zu dem jeweils anderen Elternteil wechseln können. Das wird gern hochgepuscht, um damit den kargen Umgang alle 14 Tage noch schön klein zu bekommen.
Kopf hoch, wird nicht einfach mit so einem Drachen.
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Nein, nicht antworten. Nicht dem Zwang verfallen, irgendwas richtigstellen zu wollen. Das interessiert niemand, kostet nur Zeit und Geld, bewirkt nichts. Sei Vater für die Kinder und nicht Sparringpartner für Idiotenbriefspiele mit der Mutter.
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25-12-2024, 12:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-12-2024, 12:24 von Waschbär.)
Ich blicke ja positiv in die Zukunft, sprich ich gehe davon aus, dass die Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht bekommt und die Kinder somit nicht wegziehen.
In der Verhandlung wird doch aber dann nur über das Aufenthaltsbestimmungsrecht entschieden.
Wenn nun mein Ziel ist, das 6-8 zu kippen und langfristig ein echtes Wechselmodell mit 7-7 zu installieren:
Welche Möglichkeiten habe ich?
Die Gegenseite wird vermutlich niemals freiwillig zustimmen, weil der Unterhalt weniger würde. Und schließlich wurde einst das "6-8" vereinbart.
Wie sollte ich es angehen, um mein Ziel "7-7" zu erreichen? Hat jemand Tipps/Erfahrungen/Urteile?
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(25-12-2024, 12:21)Waschbär schrieb: Wie sollte ich es angehen, um mein Ziel "7-7" zu erreichen? Hat jemand Tipps/Erfahrungen/Urteile?
Beim Weg zum Wechselmodell helfen nach wie vor die Dinge, die schon sehr ausführlich im Thread stehen. In deiner Situation ist das leider so wie bei den meisten Anderen: Begrenzt, schwach, selten erreicht. Vor allem der wichtigste Punkt, der Wille eines grösseren Kindes ist nicht vorhanden, die Kinder sind zu jung um von der Helferindustrie ernst genommen zu werden, auch das steht schon hier.
Mach jetzt so weiter, Stabilität, Verlässlichkeit, Einhaltung der Vereinbarungen, sich nicht in offenen Dissens ziehen lassen, das schafft eine Kontinuität der gemeinsamen aber physisch abgewechselten Erzeihung, das dürfte die höchste Karte in deinem Blatt sein.
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Danke p für deine Antwort.
Mir geht es eben darum, was ich konkret tun müsste, um von den 6-8 auf die 7-7 zu kommen.
Weil nochmal, das wird bei der Verhandlung (meines Wissens) nicht entschieden werden.
Müsste ich also einen gesonderten Antrag auf "Abänderung des Umgangs" stellen?
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Du kannst jederzeit zusätzliche Anträge im laufenden Verfahren stellen. Für am sinnvollsten halte ich aber einen separaten Versuch. Ich würde die jetzige Situation ein Jahr lang leben, sich einfahren lassen. Wenn das läuft, arbeitet die Zeit für dich. Anschliessend erst den Schritt Richtung echtem Wechselmodell versuchen. Dann musst du nichts mehr beweisen, die Kinder sind älter, die Ex hat sich mit der starken Mitbetreuung arrangiert. Prinzip: Stufen, keine Sprünge.
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Ich stimme den anderen Mitgliedern zu:
„Stabilität, Verlässlichkeit, Einhaltung der Vereinbarungen, sich nicht in offenen Dissens ziehen lassen.“
An deinem „Mindset“ solltest du allerdings noch dringend arbeiten.
„Umgang aussetzen“, „Abänderung des Umgangs“ – wie p__ schon richtig geschrieben hat, sollte das nicht zu deinem Wortschatz gehören!
Auch das mit den Klamotten wirkt eher wie ein „typischer“ Residenzvater, der die Mutter als „Regierung und Taktgeber“ ansieht.
Bei all den guten Ratschlägen widerspreche ich jedoch in einem Punkt:
Ich würde auf gar keinen Fall die jetzige Situation ein Jahr lang so weiterlaufen lassen.
Warum sollte man das tun? Das würde ja eher zeigen, dass das 6/8-Modell (oder wie auch immer es aktuell aussieht) gut für das Kind ist.
Ich würde in einem Verfahren darlegen, dass die Kontinuität – sprich deine Betreuung – für die Kinder besser ist. Und bei Abwägung aller Vor- und Nachteile der aktuellen Situation ist es aus deiner Sicht am besten, wenn die Kinder 50/50 betreut werden. Die einzige Alternative, so würde ich es an deiner Stelle darlegen, wäre, dass die Kinder ganz bei dir leben, während die Mutter sie nur alle 14 Tage sieht.
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26-12-2024, 23:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-12-2024, 23:23 von Waschbär.)
Die Beiständin sprach sich wie ich schon mal gesagt hatte für ein 7/7 aus.
Welche Argumente kann ich denn vorbringen, um von "6-8" (2-2-4-6) auf "7/7" (Woche-Woche) zu kommen?
Es ist momentan zumindest mal so, dass die Kinder das Betreuungsmodell nicht überblicken können. Da hatten selbst die Eltern am Anfang Probleme.
Zudem habe ich inzwischen meine Arbeitszeit reduziert und meine Wohnsituation ist geklärt. Die Kinder haben beide ein Zimmer mit 16 m². Weg zur Schule ist bei mir zu Fuß machbar, bei der Mutter nicht.
Habt ihr noch weitere Begründungen?
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Reduktion von Loyalitätskonflikten:
Das asymmetrische (2-2-4-6)-Modell kann bei Kindern den Eindruck von Ungleichgewicht erzeugen, was Loyalitätsdruck fördert.
Ein symmetrisches 7/7-Modell schafft klare Verhältnisse und nimmt den Kindern diesen inneren Konflikt.
Weniger Stress durch längere Wechselintervalle:
Häufige Übergaben, wie sie beim (2-2-4-6) -Modell nötig sind, können für die Kinder anstrengend sein.
Mit dem Wochenmodell hätten sie längere Zeiträume bei einem Elternteil und müssten sich nicht so oft umstellen – gerade in der Schulzeit eine spürbare Erleichterung.
Übersichtlichkeit für die Kinder:
Das 7/7-Modell bietet den Kindern eine klarere Struktur. Gerade wenn selbst die Eltern am Anfang Schwierigkeiten hatten, das (2-2-4-6) -Modell zu überblicken, kann man davon ausgehen, dass es für die Kinder noch verwirrender ist.
Ein wöchentlicher Wechsel ist einfacher und vorhersehbarer, was den Kindern Sicherheit gibt.
Deine Nähe zur Schule:
Wenn der Schulweg von deinem Wohnort aus zu Fuß machbar ist, sparst du den Kindern Zeit und Stress.
Das macht ihren Alltag einfacher und könnte besonders vor einem Gericht oder in einer Diskussion mit der Mutter positiv ins Gewicht fallen.
Wohnsituation:
Zwei Kinderzimmer mit jeweils 16 m² sind eine super Grundlage, um den Kindern einen festen Rückzugsort zu bieten.
Das zeigt, dass du ihnen stabile und gleichwertige Bedingungen schaffen kannst.
Arbeitszeitreduzierung:
Dass du deine Arbeitszeit reduziert hast, spricht dafür, dass du dich aktiv um die Kinder kümmern möchtest.
Das unterstreicht dein Engagement und könnte zeigen, dass du bereit bist, dich flexibel anzupassen, um dem Wohl der Kinder gerecht zu werden.
Unterstützung durch die Beiständin:
Wenn die Beiständin sich für das 7/7-Modell ausspricht, hast du eine neutrale Person an deiner Seite, die das Modell als sinnvoll erachtet.
Diese Argumente werden allerdings umso schwächer, je länger Du das 6/8-Modell lebst.
Daher würde ich das so schnell wie möglich abändern lassen.
Das Argument, dass das paritätische WM die Elternkonfllikte reduziert gibt es auch noch.
Allerdings ist das aus Sicht der aktuellen Rechtssprechung kein Grund für das WM.
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27-12-2024, 11:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-12-2024, 11:10 von NurErzeuger.)
(27-12-2024, 00:09)Matthias schrieb: Reduktion von Loyalitätskonflikten:
[...]
Ein symmetrisches 7/7-Modell schafft klare Verhältnisse und nimmt den Kindern diesen inneren Konflikt.
Nicht unbedingt. Entscheidend ist, welche Beziehung die Person, zu dem das Kind die stärkere Bindung hat, zu der jeweils anderen Person hat. Eine ungleiche Betreuungssituation - im Übrigen bereits ab Geburt der Kinder - kann natürlich zu einer Verstärkung dieses Konflikts beitragen. Ich möchte das mit einem Beispiel untermauern. Die Schwester meiner Frau sieht unser Kind aufgrund der Entfernung vllt. 1x im Monat für 2 oder 3 Stunden, dennoch gibt es beim Kind keinerlei Konflikte. Warum das so ist, muss ich sicherlich nicht erklären. Hauptgrund dafür ist logischerweise die positive Einstellung meiner Frau ggü. ihrer Schwester.
Im weiteren Verlauf kann ich aufgrund der ungleichen familienrechtlichen Situation in Deutschland leider nicht geschlechtsneutral bleiben. Vielmehr denke ich nämlich, dass dieser Konflikt ursächlich schon alleine dadurch entsteht und mindestens extrem verschärft wird, weil Mütter vor dem Familiengericht eindeutig bevorzugt werden und ebenso die rechtliche Lage absolut pro Mutter ist. Eine Mutter weiß von Haus aus, dass die Kinder 1. bei ihr bleiben werden, 2. der Vater mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Kids nur jedes 2te WE sehen wird, 3. der Vater Unterhalt bezahlen muss und sie per Dekret für die Kinder zur Mutter Theresa stilisiert wird. Sie kann infolgedessen jegliche Abneigung ggü. dem Kindsvater aufrechterhalten, ohne, dass ihr dadurch Nachteile entstehen werden und der Kindsvater wird automatisch zum Bittsteller degradiert (ein unterworfener Mensch kann wiederum Ängste entwickeln, die sich auch wieder verschärfend auf Konflikte auswirken können). Ja, das Ganze wird sogar noch verschärft durch Unterhaltsverhandlungen, Jugendamt, Beistände, Polizei, Anwälte, ja sogar durch die Schreibweise in gerichtlichen Dokumenten, Schriftsätzen, etc. Ein finanziell sehr lukrativer Wirtschaftszweig hat sich aus dem Wahnsinn entwickelt.
Besser wäre und das "sag" ich jetzt nur einmal: Wenn Legislative, Judikative, und Exekutive neutral blieben. Der Staat soll sich nicht einmischen. Er ist dafür hauptverantwortlich, dass Konflikte persistieren. Genauso wie er hauptverantwortlich dafür ist, dass in Deutschland auf Weihnachtsmärkten Menschen tot gefahren werden.
Wenn sich der Staat schon unbedingt einmischen will, dann so, dass sofort Neutralität zwischen den Eltern hergestellt wird. BEIDE sind gleichberechtigt, BEIDE haben für die Kinder finanziell aufzukommen, BEIDE betreuen die Kinder zu gleichen Teilen. Das würde dazu führen, dass Konflikte sicherlich kurz aufflammen, aber relativ schnell wieder erstickt werden. Alleine schon, weil beide Eltern also auch die Mutter zeitlich so derart eingespannt wären, dass nebst Betreuung der Kinder und Geld erwirtschaften, keine Zeit mehr für Schwachsinn bleibt. Dazu müsste man natürlich auch Jobcenter in die Pflicht nehmen, dass Mütter genauso zur Arbeit getrieben werden wie Väter.
Bitte nicht verkehrt verstehen. Selbstverständlich befürworte ich eine paritätische Betreuung. Viel lieber wäre mir aber, wenn sich der Staat aus Familienangelegenheiten heraushalten würde und sich Eltern stattdessen alles untereinander ausmachen müssten. Vllt. will ein Elternteil ja lieber mehr arbeiten und weniger betreuen, vllt. ist eine paritätische Betreuung auch gar nicht möglich, etc. Folglich muss der Staat neutral bleiben.
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Nehmen wir mal an, der Staat hielte sich mit seinem Schwachsinn völlig raus. Was würde passieren? Vllt. sagt ein Vater, dass er lieber mehr arbeiten möchte, infolge ihm die Kindsmutter trotz ihrer Abneigung ihm ggü. dankbar ist, dass sie weniger arbeiten muss. Dennoch engagiert er sich redlich an der Kindererziehung. Beide sind glücklich und das spüren die Kinder. Oder der Vater möchte die Kinder genauso oft betreuen wie die Mutter. Die Mutter weiß, dass sie dagegen sowieso nichts unternehmen könnte, ergo legt sie ihm erst gar keine Steine in den Weg, was zumindest schon mal nicht konfliktverschärfend wird. Sie versteht im weiteren Verlauf sofort, dass auch ihre innere Ablehnung ggü. dem Vater sinnfrei ist, weil damit verliert sie langfristig vllt. sogar die Kinder. Und selbst wenn sie nichts kapiert, ist sie gezwungen mehr zu arbeiten, infolge sie gar keine Zeit mehr hat dem Kindsvater Probleme zu bereiten.
Das Ganze würde wieder mehr nach dem Motto laufen, dass es weder ohne den Vater noch ohne die Mutter funktionieren kann. Ausnahmen wird es freilich geben, aber es kann auch nicht jedem geholfen werden... schon gar nicht durch das Familienrecht, was alles nur schlimmer macht.
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(27-12-2024, 00:09)Matthias schrieb: Allerdings ist das aus Sicht der aktuellen Rechtssprechung kein Grund für das WM.
Auch die anderen Punkte basieren grösstenteils auf dem "der gute Elternteil" Konzept. Kann und sollte man bringen, aber bei 90% der Richter rennt man da gegen eine Mauer. Die gucken nicht auf den "guten, fähigen Elternteil, der in der Lage ist das Wechselmodell zu leben und damit für die Kinder positives schafft", sondern auf die tief eingegrabene dumpfe Ablehnungsmutter-Standardarddenkweise, die das ausblendet und stattdessen sagt: Nur noch mehr Konflikte, mehr hin- und her, Kinder wissen nicht mehr wo sie hingehören etc.
Da setzt die Stufenmethode an, die erst in der Praxis und kontinuierlich (also nur nur ein paar Wochen, in denen man sich anstrengt) beweist, dass der Weg bereits weitgehend gebahnt ist. Davon profitierst du jetzt schon, über die Beiständin die gesehen hat dass es geht.
Das Contra ist dann meist in verkappter Form "Ist doch schon so, warum wollen sie denn dann noch unbedingt 50:50? Gehts ihnen doch nur drum Unterhalt zu sparen und darum, dass die Mutter zurückgesetzt wird gegenüber jetzt?"
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27-12-2024, 13:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-12-2024, 13:17 von Waschbär.)
(27-12-2024, 13:00)p__ schrieb: (27-12-2024, 00:09)Matthias schrieb: Allerdings ist das aus Sicht der aktuellen Rechtssprechung kein Grund für das WM.
Auch die anderen Punkte basieren grösstenteils auf dem "der gute Elternteil" Konzept. Kann und sollte man bringen, aber bei 90% der Richter rennt man da gegen eine Mauer. Die gucken nicht auf den "guten, fähigen Elternteil, der in der Lage ist das Wechselmodell zu leben und damit für die Kinder positives schafft", sondern auf die tief eingegrabene dumpfe Ablehnungsmutter-Standardarddenkweise, die das ausblendet und stattdessen sagt: Nur noch mehr Konflikte, mehr hin- und her, Kinder wissen nicht mehr wo sie hingehören etc.
Da setzt die Stufenmethode an, die erst in der Praxis und kontinuierlich (also nur nur ein paar Wochen, in denen man sich anstrengt) beweist, dass der Weg bereits weitgehend gebahnt ist. Davon profitierst du jetzt schon, über die Beiständin die gesehen hat dass es geht.
Das Contra ist dann meist in verkappter Form "Ist doch schon so, warum wollen sie denn dann noch unbedingt 50:50? Gehts ihnen doch nur drum Unterhalt zu sparen und darum, dass die Mutter zurückgesetzt wird gegenüber jetzt?"
Also das Unterhaltsthema sehe ich weniger als Argument, weder für die Mutter (die es direkt tunlichst nicht anführen sollte, um sich nicht selbst du verraten) noch den Vater. Denn der Vater verdient wesentlich mehr als die Mutter, und somit muss er auch beim 50-50 zahlen.
Ich denke, die stichhaltigsten Argumente sind:
- Vater wohnt an Schule. Dort spielt sich das gesamte Leben der Mitschüler ab sowie das Freizeitangebot.
- Kinder blicken im 2-2-4-6 Modell nicht durch, fragen fast jeden Tag, wo sie heute schlafen werden.
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Es gibt Argumentationen, aber meist ist das im Verfahren eben gerade kein rationales Vorlegen, diskutieren und abwägen von Argumenten, sondern es ist kurz, emotional und dahinter ist es dreckig. Richter entscheiden nicht ergebnisoffen nach Argumentlage, sondern suchen sich nur die richtigen Standardworte, um Gefühle und vorgefassten eigenen Meinungen einen Bestätigungsanstrich zu geben und um den Fall schnell vom Tisch zu haben. Dagegen kommt man nicht mit langatmigen "bin ein guter Elternteil und will "das beste für die Kinder" Argumenten an.
Ja, es gibt positive Ausnahmen. Meine Aussagen sind statistisch zu werten und stammen aus Beobachtungen der vielen begleiteten Fälle und natürlich dem eigenen. Die Schlussfolgerung lautet, was ich oben schon schrieb: Ja, Man sollte trotzdem auch auf diesem Zylinder feuern, aber auch akzeptieren dass es meistens als Selbstbeschäftigung endet, damit man sich sagen kann, man habe die besten Argumente und alles versucht. Eine Art Ersatzhandlung. Du versuchst gerade, mit sehr viel Energie aus einem ein fast leeren Gefäss den Durst zu löschen. Ja, trink das, es ist besser wie nichts. Nein, das Risiko ist gross, dass es den Durst nicht löscht.
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Aber im Grunde kann ich doch nichts verlieren (außer Geld...), wenn ich den Versuch starte, die 7-7 zu bekommen, oder?
Wenn ich von 45% auf 50% Betreuung hoch möchte, wird man mir wohl kaum etwas wegnehmen?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-12-2024, 14:14 von NurErzeuger.)
(27-12-2024, 13:16)Waschbär schrieb: Ich denke, die stichhaltigsten Argumente sind:
- Vater wohnt an Schule. Dort spielt sich das gesamte Leben der Mitschüler ab sowie das Freizeitangebot.
- Kinder blicken im 2-2-4-6 Modell nicht durch, fragen fast jeden Tag, wo sie heute schlafen werden.
Das erst Argument ist auf Dauer tatsächlich sehr wichtig. Wo haben die Kinder ihren Lebensmittelpunkt, Freunde, Schule, etc.
Bzgl. Eurem 2-2-4-6 Modell weiß der Richter sicherlich auch, was für einen Schwachsinn er hier "geurteilt" hat und zwar bewusst pro Mutter. Warum sollte ein 50:50-Betreuungsmodell schlechter sein als dieser Schmarrn. Wechseln müssen Kinder sowieso bei jedem Modell, allerdings beim paritätischen Modell läuft alles angenehmer und meist auch seltener ab.
Du wirst aber mit logischen und echten Pro-Kindeswohl-Argumenten nicht weit kommen.
Im Übrigen hat man mir damals auch immer wieder unterstellt, mir ginge es nur darum keinen Unterhalt mehr zahlen zu wollen. Und das obwohl ich für meinen Sohn den vollen Unterhalt auch während der 50:50 Betreuung (also fast ein Jahr) weiterzahlte. Irgendwann kam mein Sohn zu mir und sagte, lt. Mama müssen sie bald aus der Wohnung, weil sie kein Geld mehr haben werden. Der Erziehungshelfer hingegen, der auf meiner Seite war und der sicher war, dass mein Sohn bald komplett bei mir leben wird, sagte ständig zu mir, ich solle den Unterhalt zumindest reduzieren. Ich stand zwischen den Stühlen. Schlussendlich wollte ich, dass mein Sohn keinen Druck bekommt und habe weitergezahlt. Schlussendlich hat mein Sohn, dann selbst alles gegen die Wand gefahren, weil ihm wichtiger war seine Freunde von zu Hause schnell erreichen zu können. Ein Kind denkt da halt anders. Seine Mutter hatte ihn natürlich vorher schon in diese Richtung gedrängt.
So gesehen punktest du damit zu 100%: - Vater wohnt an Schule. Dort spielt sich das gesamte Leben der Mitschüler ab sowie das Freizeitangebot.
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