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Im Jahr 2022 sich der Zwangsvollstreckung entziehen
#1
Hallo Männer,

durch das Männermagazin kenne ich auch dieses Forum. 

Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Aber da bin ich zu einem Rechtsanwalt wegen einer dummen Sache gegangen. Er hat mich dann zu einem teuren Rechtsstreit verleitet, der sich schon lange hinzieht und den ich wahrscheinlich verlieren werde.

Es Ist reines Zivilrecht. Keine Scheidung, Unterhalt oder ähnliches. Anwaltswechsel und dann genau das gleiche. Der neue Anwalt ist genauso am Abzocken nur kaltschnäuziger und nicht mehr so dämlich wie der Erste. 

So wurde bei dem ersten Anwalt von da kann einem nichts passieren immer weiter zurück gerudert. 

Wenn ich die Sache verlieren sollte, dann wird es mit Anwalts und Gerichtskosten eine fünfstellige Summe. Damit wäre die Sache dann endgültig erledigt.

Ich hab aber überhaupt keine Lust an dieses Pack so viel Geld zu zahlen. Ich denke jetzt wirklich darüber nach dann einfach abzuhauen. Mit dem Geld kann man sicher ein ganzes Jahr lang irgendwo gut leben. Darum würde ich mal sehen, wie die Chancen sind sich der Zwangsvollstreckung zu entziehen. 

Ich bin 40 und Alleinstehend. Ich hatte sowieso vor in einigen Jahren in den Vorruhestand zu gehen und vom Erspartem und Kapitalerträgen zu leben. Ich dachte da an die Kanaren. Das kann ich aber schon früher machen. Nur halt ohne deutsches Konto und es müssen nicht unbedingt die Kanaren sein. Mit Deutschland hab ich eigentlich abgeschlossen. Jetzt wo bald vielleicht kein Gas von Putin kommt und bei mir dann kein warmes Wasser aus dem Wasserhahn und keine warme Wohnung ist es höchstens noch ein Grund mehr zu gehen. 


Vorher abhauen bringt nichts denke ich. Ich hab ja schon den eigenen Anwalt bezahlt und es gibt ja sowas wie eine öffentliche Zustellung. 

Ist es im Jahr 2022 noch möglich sich der Pfändung zu entziehen oder soll ich es gleich vergessen? Oder lohnt es sich bei dem Betrag überhaupt nicht sich darüber Gedanken zu machen?

Immerhin wird es kein Strafverfahren geben und keinen SIS Eintrag. Da müsste schon der Gläubiger selber aktiv werden. Der weiß auch, dass es bei mir was zu holen gibt. 

Ist es möglich sich innerhalb der EU der Pfändung zu entziehen oder muss es schon außerhalb der EU sein? 

Welche Länder sind da Empfehlenswert und kommen in Frage? Innerhalb der EU oder nur Außerhalb der EU? Am besten da wo ein deutscher Titel dann nicht anerkannt wird. Soweit ich weiß wird der Titel dann überall in der EU anerkannt. Die Frage ist dann, wie der Titel in den einzelnen Ländern vollstreckt werden kann. 

Soweit ich weiß kann der Gläubiger Deutschlandweit alle Konten abfragen. Aber EU weit oder Weltweit ist es nicht ohne weiteres möglich. 

Welche Banken sind da empfehlenswert außerhalb von Deutschland? Oder Außerhalb der EU.

Wenn ein privater Gläubiger pfänden will und dann nur leere Konten vorfindet. Muss ihm dann die Bank sagen wohin ich das Geld überwiesen habe oder kriegt er dann keine Auskunft?


Bei mir baut sich dann alles darauf aus, das ich mit meinem Kapital noch zusätzlich Erträge erziele. Welche Depotführende Bank ist dann für den Fall empfehlenswert. Also eine im Ausland, die mein Depot nicht an den deutschen Staat meldet. Nicht um Steuern zu hinterziehen sondern damit der Gläubiger es dann nicht durch eine Abfrage findet. 
Nehmen wir mal an, ich hab dann so ein Depot. Könnten dann meine Aktien deutscher Unternehmen von Deutschland aus gepfändet werden um die Gläubiger Forderung zu bedienen oder wäre es nicht möglich?
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#2
Es gibt seit einigen Jahren den europäischen Vollstreckungsbefehl. In der EU kann leicht gepfändet werden, die Vollstreckung selbst richtet sich nach lokalem Landesrecht. Es wird also in Spanien nicht nach deutschem Recht die deutsche Schuld vollstreckt, sondern nach spanischem.

Bei einem fünfstelligen Betrag lohnt sich der Aufwand, dir nachzusteigen. Auch deine Anlagen in anderen Ländern lassen sich herausbekommen. Dafür gibt es das Bundeszentralamt für Steuern, wo die Daten des weltweiten Bankdatenaustauschs einlaufen. Ich glaube, du stellst dir das zu leicht und zu machbar vor. Um da rauszukommen musst du in ein Land in dem du nicht gefunden wirst. Wenn es dir das wert ist.
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#3
Dann ist die EU wohl ganz raus.

Mir wäre es schon etwas Wert diesem Pack keine fünfstellige Summe zu überweisen. Auch wenn es mir am Ende vielleicht mehr kostet. Darum überlege ich.

Nicht gefunden zu werden ist ja das eine. Ich denke das kann ich schon schaffen.

Wie könnte man heutzutage es schaffen, dass die Konten und das Depot nicht gefunden wird und nicht an das Zentralamt für Steuern gemeldet wird?
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#4
Barwerte, Edelmetalle, Kryptowährungen, Nutzung von Konten Dritter.
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#5
Ich hätte dazu auch mal eine rein informative Frage (frage für einen Freund):

Wie bekommt ein privatrechtlicher Gläubiger Zugriff auf die Daten des Bundeszentralamts für Steuern?
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#6
https://www.bzst.de/DE/Behoerden/Kontena..._node.html

Privat nicht. A hat Schulden bei B. B beauftragt Gerichtsvollzieher. Gerichtsvollzieher schickt Auskunftsersuchen.
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#7
P. hat dir einen guten Tipp gegeben. Hol dir dein Geld Stück für Stück vom Konto. Jeden Tag ca. 2000 Euro (Bei der Spaßkasse kannst du Online dein Limit bis zu 10.000 Euro erhöhen) und das bringst du dann auf ein Konto von einen guten Freund oder von nahen Verwandten. Du kannst auch das Geld bei einem Nachbarn verstecken. Sachwerte kaufst du über Dritte (Freunde/Verwandte) damit die Quittung über diese laufen. So bist du Pfändungssicher. Ich habe vor ein paar Tagen mit meiner Gerichtsvollziehertante gequatscht und diese lädt erst zur Vermögensauskunft vor und wenn was zu holen ist kommt sie rum. Die Pfändungen laufen seit 2022 etwas anders. Sie hat seit Corona so viel zu tun das sie so gut wie keine Sachpfändungen mehr macht. Sie geht wie bei mir nur ans Konto. Wenn du gut mit deinen Arbeitgeber bist kannst du dir Arbeitsleistungen gegen Bargeld oder Wertcoupons auszahlen lassen. z.b. Sodexo Gutscheine oder Tankkarte usw.

https://www.schuldnerberatung-diskret.de...ngstabelle
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#8
Hatte Dez letzten Jahres auch mal beim BZSt ne DSGVO Anfrage gestellt. Bisher keine Antwort.
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#9
Sachpfändungen sind aussichtslos, das sagte auch "mein" Gerichtsvollzieher. Ziemlich abgestumpft, der Mann.

Kurzfristig ist eine Pleite kein Problem. Man sollte sich aber bei höheren Schulden darauf einstellen, dass der Gläubiger langfristig versucht, das Geld einzutreiben und das kann er praktisch unbegrenzt. Man muss also sein Leben umstellen und auf die Dauerpleite einrichten. Offizielles Einkommen, Erbschaften, Geld von dem ein Finanzamt oder eine Behörde etwas weiss, das gibts dann nie mehr. Hier ist es sehr von Vorteil, kein Einzelkämpfer zu sein, sondern sich mit Dritten zusammenzutun. Musterbeispiele und Vorbilder sind im Land, die Clans praktizieren das ausgiebig.
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#10
Genau so sieht es aus. Als keinen Tipp am Rande: du kannst dir wenn es geht Geräte mieten. Aber nur wenn es finanziell geht. Grober ist zb. ein Vermieter von elektronischen Geräte sowie c2-Circle oder der Mietkauf von Rent2buyshop. Vielleicht hilft das jemanden.
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#11
Das sind für mich leider keine praktikablen Lösungen für die nächsten 30 Jahre.

Bei mir gibt es keinen Clan auf den ich zurückgreifen kann. Auch nicht die Familie. Bei denen fliegt schon alles auf, wenn nur die Nachbarn fragen. Konten über dritte kommen auch nicht in Frage. Das sind ja meine gesamten Ersparnisse und meine Altersvorsorge. Die Überweise ich doch nicht an jemand anderen.

Wenn ich es mache, dann will ich nicht als ein Habe nichts hier leben. Ich brauche schon die Möglichkeit für ein Konto und ein Depot ohne das es durch das Zentralamt für Steuern gefunden werden kann.
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#12
Wenn "Nutzung von Konten Dritter" nicht geht, bleiben Barwerte, Edelmetalle, Kryptowährungen.

Klar kann das Probleme mit der Praktikabilität haben. Es gibt eben keine einfachen Knopfdruckmethoden, um grossen Schulden zu entgehen. Wenn es sie geben würde, wäre das sehr verbreitet. Schulden zahlen kostet, Schulden nicht zahlen auch. Nicht dieselbe Währung, aber hat seinen Preis.
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#13
Die Währung lautet immer Zeit.
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#14
@Fred:

Am besten, zahlst Du einfach die Schulden ab.
Dann hast Du Ruhe und der Gläubiger ist zufrieden.
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#15
Gibt es wirklich kein Land, in dem man ein Konto und ein Depot haben kann ohne, dass das Bundeszentralamt für Steuern es mitbekommt?
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#16
Doch, es gibt noch ein paar, die Liste wird aber jedes Jahr kürzer. Ausserdem werden die zunehmend als Steuerbetrügeroasen diffamiert und der Kapitalverkehr dorthin überwacht.

Ich kenne jemand, der für eine Bank Anlageberatung/Vermögensverwaltung macht, ein Verwandter. Und zwar für Leute, die wirklich reich sind. Wirklich, wirklich reich, die oberen 100 einer Grossregion. In diesen Sphären sind noch mehr Dinge möglich. Von denen fragt aber keiner, wer fragen muss hat schon verloren. Fünfstellige Anwaltsrechnungen ist denen nicht mal ein kurzes kichern wert. Nicht unsere Kragenweite.
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#17
Wie kann man als normalsterblicher seine sechsstellige Summe auf so ein Konto packen und dann damit seine Airbnb's usw... zahlen?

Ist es dann so, das alles direkt ans Bundeszentralamt für Steuern gemeldet wird, wenn so ein Land von diese Liste runter will?
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#18
Mit mehr als Kleingeld auf Konten geben die sich nicht ab :-)
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#19
(10-04-2022, 14:51)Fred schrieb: da bin ich zu einem Rechtsanwalt wegen einer dummen Sache gegangen. Er hat mich dann zu einem teuren Rechtsstreit verleitet, der sich schon lange hinzieht und den ich wahrscheinlich verlieren werde.

Jetzt mach es doch nicht so spannend und verrate uns doch, was im Verfahren passiertist.

(11-04-2022, 20:29)Fred schrieb: Das sind für mich leider keine praktikablen Lösungen für die nächsten 30 Jahre.
[..]
Das sind ja meine gesamten Ersparnisse und meine Altersvorsorge. Die Überweise ich doch nicht an jemand anderen.
[..]
Wenn ich es mache, dann will ich nicht als ein Habe nichts hier leben. Ich brauche schon die Möglichkeit für ein Konto und ein Depot ohne das es durch das Zentralamt für Steuern gefunden werden kann.
Wenn du Rechnungen prellenwillst, dann musst du schon offiziell ein "Habe nichts" werden, mit allen Nachteilen.

Ganz ehrlich... zahle deine Rechnung und lebe wie gewohnt weiter, denn das ist es doch, was du willst.
So dumm das alles gelaufen ist, du hast ein sechsstelliges Vermögen und eine fünfstellige Rechnung, das ist also machbar.
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#20
Nehmen wir mal an, ich eröffne ein Konto mit allem drum dran in so Ländern wie Panama oder Vietnam (nur als Beispiel) überweise dahin mein Vermögen und lebe dort. Kommt dann das Bundeszentralamt für Steuern auf mein Konto? Wie funktioniert das überhaupt? Muss der Gläubiger dann aktiv in dieses Ländern suchen oder wird gleich alles an das Bundeszentralamt für Steuern gemeldet?
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#21
Das Bundeszentralamt für Steuern macht i. d. R. nur automatisierte Datenabgleiche mit anderen Behörden (z. B. den Jobcentern) und nicht alles wird automatisch an diese
Behörde gemeldet. Normalerweise bekommt das BZA nur Daten von Konten, für welche Freistellungsbeträge für die Kapitalertragssteuer gestellt worden sind. Ansonsten muß der Gläubiger halt selber gucken, wo es was zu holen gibt. Dazu kann er sich aber an die nationalen und internationalen Vollstreckungsbehörden wenden.
Wenn im Código Judicial (Artikel 1419 und 1420) nix anderes steht, also irgendwelche Staatsverträge was anderes besagen, kann man auch mit einem deutschen Titel in Panama vollstrecken.
Möglicherweise ist man da in Asien besser dran. Die Chinesen haben nun wirklich besseres zu tun, als irgendwelchen deutschen Kapitalisten ihre Kohle wiederzubeschaffen. Das Haagener Abkommen von 2017 wurde bis heute nicht ratifiziert.
Aber ich persönlich habe so ein bisschen den Eindruck, das du von Kiel nach Garmisch fahren willst, weil du da 20 Eurocent pro Liter günstiger tanken kannst als in Kiel.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#22
Was den nun?

Laufen jetzt alle Daten beim Bundeszentralamt für Steuern ein oder nicht?

Kann ich also ein Konto usw... in Spanien, Frankreich oder England eröffnen, Geld überweisen und dann muss der Gläubiger erst mal erraten in welchem Land ich mein Konto habe?

(12-04-2022, 21:53)Tom1990 schrieb:
(10-04-2022, 14:51)Fred schrieb: da bin ich zu einem Rechtsanwalt wegen einer dummen Sache gegangen. Er hat mich dann zu einem teuren Rechtsstreit verleitet, der sich schon lange hinzieht und den ich wahrscheinlich verlieren werde.

Jetzt mach es doch nicht so spannend und verrate uns doch, was im Verfahren passiertist.

Geht nicht. Würde sonst Rückschlüsse auf mich zulassen.
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#23
(14-04-2022, 19:26)Fred schrieb: Kann ich also ein Konto usw... in Spanien, Frankreich oder England eröffnen, Geld überweisen und dann muss der Gläubiger erst mal erraten in welchem Land ich mein Konto habe?

Das ist eindeutig: Wenn deine Steueransässigkeit (darauf kommts an, nicht der derzeitige Aufenthalt oder eine Staatsbürgerschaft) in Deutschland liegt, läuft der automatische Bankdatenaustausch an und die Daten werden in normierter Weise nach Deutschland geschickt.
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#24
Jetzt wird es Interessant

Zuerst in Spanien anmelden und Steueransässig werden. Danach ein Konto eröffnen und es wird nicht mehr an Deutschland gemeldet? Warum nicht von Anfang an so?

Zuerst in Spanien anmelden. Danach zurück nach Deutschland und in Deutschland anmelden. Funktioniert es oder muss man sich zuerst in Deutschland abmelden, bevor man sich in Spanien anmeldet?

Wie genau wird man dann steueransässig? Ist es in jedem Land unterschiedlich oder gleich?
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#25
Steueransässigkeit: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/def...taat-31775

Was natürlich nicht heisst, dass man in Spanien nicht gepfändet werden kann, im Gegenteil. Spanien hat ein Melderecht mit Anmeldepflicht und für Ausländer ein eigenes Ausländerregister. Du bekommst eine "Identitätsnummer für Ausländer". Erst mit dem Ausländerregister wirst du steueransässig. Du wirst auch die "Residencia", die grüne Aufenthaltskarte brauchen. Für die Residencia müssen entweder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder entsprechende Geldmittel nachgewiesen werden. Wer vermutet, dass du in Spanien bist, findet dich dort sehr leicht Dank dieser Register. Nichts besonderes, die meisten EU-Staaten machen es so.

Wenn du vorhast, in Spanien steueransässig zu werden, aber überwiegend in Deutschland lebst, besorg dir schon mal einen weiteren guten Anwalt, denn das fliegt schnell auf und dann fährst du wegen Steuerhinterziehung ein. Diese Uralttricks haben noch nie funktioniert.
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