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Firma im Ausland
#3
Einzupreisen ist in diese Konstruktionen auch das Problem, dass sich die gegenseitigen Auskunftswege stetig ändern und verschärfen. Man kann sagen: Wo Daten sind, da werden sie früher oder später auch abgegriffen und weitergereicht. Noch vor zehn Jahren haben Viele genau das für Fantasie erklärt, was heute fast weltweit Standard ist, der automatische Informationsaustausch über Finanzanlagen.

Bei Firmen und Steuern erweitern sich Auskunftspflichten ebenfalls stetig. So sind zum Beispiel die Unternehmensregister (Business Registers Interconnection System - BRIS) seit zwei Jahren in der EU miteinander verknüpft worden plus Island, Liechtenstein, Norwegen. Über ein weltweites Firmenregister wird verhandelt plus neuen Veröffentlichtungspflichten. Oder erweiterte Berichtspflichten einzeln für jedes Land separat, in dem eine Firma tätig ist. Bislang gilt das nur für Banken.

Steuern ebenso. Der Durchgriff geht immer weiter. Die USA prüfen seit neuestem in einem langen, komplizierten und offenbar absichtlich ungenau erstellten Formular sogar ausländische Minderheitsbeteiligte, siehe https://www.canopytax.com/blog/what-you-...-form-5472 :

"Simply put, Form 5472 is an information return that provides information on reportable transactions between the reporting corporation and its foreign related party. In other words, for any businesses that have owners, partners, or shareholders that are considered a foreign person by the IRS must disclose all their transactions with international partners, owners, or shareholders.

The form is a requirement for C corps and LLCs that have at least 25% foreign ownership, shareholders or partners, or foreign-owned U.S. disregarded entities, also known as FOUSDEs. Reportable transactions must be reported every year and must include any type of activity between foreign owners and the corporation. It is filed with the corporation’s tax return.
"

Damit landen auch ausländische Minderheitsbeteiligte samt aller ihrer Details direkt im US-Finanzamt und dort werden diese Daten Stück für Stück allerlei weitere Begehrlichkeiten wecken. Der Weg zum Weiterreichen in die Heimatländer ist dann nur noch sehr kurz, wie schon bei der Finanzdatenauskunft geschehen. Wer eine ausländische Firma gründet um zum Beispiel unerkannt sein eigener Arbeitgeber zu sein, könnte dann möglicherweise Probleme bekommen. Wie beim Bankdatenaustausch kann das erschreckend schnell auf "weltweit" ausgeweitet werden.

Traditionell gibt es da immer zwei Wege raus: Der Clan- und Mafiaweg, bei dem der Datenbestand nach aussen immer sauber bleibt, die Dinge aber in Wirklichkeit über soziale und andere Beziehungen laufen, die "Familie". Bewährt seit 2000 Jahren. Die Firma des Schwagers, der Gesellschafter ein Strohmann. Der zweite Weg bleibt immer unter dem Radar. Auskunft ab 25%? Also 24% Anteile. Ausweis ab 2000 EUR? Also gekauft für 1999 EUR. Immer korrekt, aber immer am Limit.
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Nachrichten in diesem Thema
Firma im Ausland - von Vasektomat - 11-02-2020, 23:22
RE: Firma im Ausland - von Austriake - 12-02-2020, 09:31
RE: Firma im Ausland - von p__ - 12-02-2020, 11:11
RE: Firma im Ausland - von Austriake - 12-02-2020, 11:37
RE: Firma im Ausland - von Alles-durch - 12-02-2020, 21:01

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